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Zusmarshausen: Kreisel-Projekt am Zusmarshauser Rothsee läuft nicht rund

Zusmarshausen

Kreisel-Projekt am Zusmarshauser Rothsee läuft nicht rund

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    An der Rothsee-Kreuzung von (links) Augsburger-, Dammstraße (vorne) und Staatsstraße 2510 (rechts und hinten) bei Zusmarshausen soll nach dem Willen der Marktgemeienein Kreisverkehr entstehen.
    An der Rothsee-Kreuzung von (links) Augsburger-, Dammstraße (vorne) und Staatsstraße 2510 (rechts und hinten) bei Zusmarshausen soll nach dem Willen der Marktgemeienein Kreisverkehr entstehen. Foto: Andreas Lode

    „Sie können das bauen, aber bezahlen müssen Sie es selbst.“ Mit diesen eindeutigen Worten hat jetzt der Straßenbauchef beim Staatlichen Bauamt in Augsburg, Stefan Scheckinger, den Gemeinderat bei der jüngsten Sitzung zum Thema Rothsee-Kreuzung Flagge gezeigt.

    Damit könnte der von der Kommune seit Jahren gewünschte und laut Verkehrsuntersuchen notwendige Knotenpunkt Zusmarshausen teuer zu stehen bekommen. Da bei der Beratung keine Einigkeit hinsichtlich der Kostenschätzung hergestellt werden konnte, wurde einstimmig beschlossen, mittels einer Machbarkeitsstudie eine Realisierung inklusive Preis zu prüfen. Bürgermeister Bernhard Uhl machte von Beginn an deutlich, welchen hohen Stellenwert das Projekt im Osten der Marktgemeinde seit langem einnimmt und durch zahlreiche Entwicklungen im Ort umso dringlicher erscheint. Dort kommen nicht nur insgesamt vier Straßenstränge der Gemeinde und des Freistaats zusammen. Mehr Bewegungen würde es wegen der Baugebiete „Steineberg“ und „Rothseeblick“ geben.

    In Zukunft noch mehr Verkehr

    Dazu komme die Ansiedlung von Gewerbebetrieben und nicht zuletzt die Anfahrt zu Veranstaltungen am Wasser und schließlich die geplante Seebühne. Der neue Kindergarten in der Holzappelstraße bringe ebenfalls mehr Verkehr mit sich. „Dieser Knotenpunkt muss ausgebaut werden“, betonte der Rathauschef.

    Aber wohl weitgehend ohne dringend benötigte staatliche Fördergelder. Sitzungsgast Stefan Scheckinger machte sofort klar, dass der „rein von den Verkehrszahlen her gerechtfertigte“ Kreisverkehr wohl gebaut werden könne, aber ohne die eigentlich erhofften Mittel aus dem Sonderbaulastprogramm Bayerns. Dies sei ausgelaufen, hieß es von der Verwaltung. Wohl beeindruckt von den ernsten Mienen am Sitzungstisch, fügte der Straßenbauexperte hinzu: „Klar, mir wäre es auch lieber, sagen zu können, dass wir das Ganze bezahlen.“ Zuvor hatte der Referent jedoch darauf hingewiesen, dass man in seinem Haus keine dringende Notwendigkeit für den Kreisel erkennen könne, auch nicht im Hinblick auf die Unfallhäufung. „Da gibt es in der Region auffälligere Stellen“, betonte er und fügte dem wie einen Trostpreis an, dass das Staatliche Bauamt im Falle einer Umsetzung des Vorhabens die Bauleitung übernehmen würde.

    900.000 Euro für den Kreisverkehr

    Doch was würde ein Kreisverkehr am Rothsee die marktgemeinde kosten? „Gehen Sie von rund 900 000 Euro aus“, erklärte Stefan Scheckinger. Doch diese Schätzung stieß im Rat auf Kritik. „Ihre Schätzung in Ehren“, sagte Johann Reitmayer, der seine Zweifel an dieser Summe anmeldete. „Meine Erfahrung ist, dass vor dem Bau günstige Zahlen genannt werden, die später nicht mehr stimmen.“ An seiner Geduldsgrenze angelangt schien ebenso Christian Weldishofer, der sich „veräppelt“ fühlte, weil man vor drei Jahren im Bauamt das Projekt noch bestätigt hatte. „Seine Notwendigkeit ist unbestritten“, erklärte sein Kollege und Tischnachbar Hubert Kraus. Auch weil der Experte empfohlen hatte, jetzt nicht ein paar Jahre zu warten in der Hoffnung, dass eines Tages neue Unterstützungsgelder fließen, drückt das Gremium beim Kreisel aufs Tempo. Die Verwaltung wurde beauftragt, Angebote für eine Voruntersuchung mit Preisangeboten einzuholen.

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