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Zusmarshausen/Gersthofen: Wie der Nikolaus in Gersthofen und Zusmarshausen trotz Corona kommt

Zusmarshausen/Gersthofen

Wie der Nikolaus in Gersthofen und Zusmarshausen trotz Corona kommt

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    Wegen Corona gibt es den Nikolaus in Gersthofen via Video-Stream. Im Bild: Reinhold Dempf als Nikolaus und Barbara Lamprecht als Knecht Rupprecht.
    Wegen Corona gibt es den Nikolaus in Gersthofen via Video-Stream. Im Bild: Reinhold Dempf als Nikolaus und Barbara Lamprecht als Knecht Rupprecht. Foto: Marcus Merk

    Normalerweise kommt der Nikolaus in Zusmarshausen mit seinem Knecht Ruprecht zu den Kindern ins Haus. Normalerweise findet auch jedes Jahr am 1. November in einem Kellergewölbe in Gersthofen eine Bischofskonferenz statt. Dort treffen sich Mitglieder der Kolpingsfamilie, die in den nächsten Wochen als Bischof

    Zum ersten Mal seit 30 Jahren konnten sich die Kolping-Nikoläuse aufgrund der wegen des Coronavirus herrschenden Kontaktbeschränkungen nicht treffen. Wenige Tage später war auch klar, dass es angesichts der steigenden Infektionszahlen keine Hausbesuche bei den Familien geben kann. Doch die Organisatoren haben sich etwas ausgedacht, wie Bischof Nikolaus und Knecht Ruprecht dennoch ins Wohnzimmer kommen können, Lob und Tadel für die Kinder aussprechen und Geschenke bringen können. Auch in Zusmarshausen müssen die Familien auf diesen Brauch nicht verzichten.

    Nikolaus: Momentan in Gersthofen nur übers Internet möglich

    "Wenn wir schon nicht persönlich zu den Kindern kommen dürfen, wollen wir sie wenigstens virtuell besuchen", sagt der Gersthofer Obernikolaus Reinhold Dempf. Er hat zwar sein Amt inzwischen offiziell abgegeben, steht jedoch in dieser Ausnahmesituation weiter mit Rat und Tat zur Verfügung. So hat der Nikolaus jetzt ein mobiles Büro eingerichtet. "Momentan bleibt uns nur das Online-Geschäft, da das Geschäft mit den Hausbesuchen schwer eingebrochen ist", sagt Manfred Lamprecht, der ansonsten als Rentier fungiert, das den Nikolaus zu seinen Auftritten chauffiert.

    In Zusmarshausen ist der Nikolausdienst sehr gefragt

    In Zusmarshausen haben die Rentiere in dieser Saison ebenfalls frei. Bislang haben sie alljährlich etwa sieben Nikolausteams des Fördervereins der Zusamtaler Bettschoner zu den Familien gebracht. Weil das wegen Corona nicht möglich ist, haben sie sich überlegt, den Kindern Videobotschaften zu schicken. Eltern, die dem Förderverein in Zusmarshausen bis Mittwoch, 25. November, eine E-Mail an faschingsfoerderverein.zus@gmail.com schreiben, in der sie die guten Taten ihrer Kinder schildern, können sich den Nikolaus virtuell ins Wohnzimmer holen. Konrad Brenner ist Vorsitzender des

    Auch in Gersthofen holen die Nikoläuse jetzt ihre Kamera heraus. Auf den Videos erzählt der heiligen Mann dann nicht nur seine Geschichte, sondern erklärt den Kindern und Erwachsenen auch, warum er heuer nicht ins Haus kommen darf. Schließlich verteilt er Lob und Tadel und erklärt, dass er die Geschenke vor die Tür gestellt hat. Das müssen in diesem Fall natürlich die Eltern für ihn erledigen.

    Gersthofen: Was der Nikolaus unbedingt wissen sollte

    Ein virtueller Nikolausbesuch kann in Gersthofen entweder über die E-Mail-Adresse kolping.nikolaus.gersthofen@gmail.com oder per WhatsApp-Nachricht unter Telefon 01512/8130081 gebucht werden. Um die guten und schlechten Taten aus dem Goldenen Buch individuell vorzulesen, benötigt der Nikolaus natürlich entsprechende Angaben, wie den Namen und das Alter des Kindes sowie jeweils zwei bis drei positive und negative Eigenschaften. Diese Angaben müssen bis spätestens 1. Dezember vorliegen. Es gibt aber auch eine neutrale Variante aus Gersthofen, in der Bischof Nikolaus erzählt, dass er eine Seite aus dem Goldenen Buch herausgerissen und mit den Geschenken vor der Tür zurückgelassen hat. Dann können die Eltern diese den Kindern selbst vorlesen. Zur Rücksendung des Videos ist auf einen jeden Fall eine WhatsApp-fähige Handynummer erforderlich. Die freiwillige Spende sollte unter der Kontonummer DE 76 7206 2152 0000 0360 05 erfolgen.

    Dort sind bereits einige Spenden von Privatpersonen und Firmen eingegangen, die ansonsten im größeren Rahmen den Nikolausabend zelebrieren, den Erlös aber weiterhin von Kindern für Kinder gut angelegt sehen. Oder auch ganz einfach dankbar sind, dass sie bisher unbeschadet durch die Pandemie gekommen sind. "Ich durfte das ganze Jahr arbeiten und hatte keine Langeweile", schreibt zum Beispiel ein Geschäftsmann, der 250 Euro überwiesen hat. "Eine tolle Geste", freut sich Obernikolaus Reinhold Dempf, und hofft, dass sich noch einige diesem Beispiel anschießen werden. "Schließlich würde ein dramatischer Rückgang des Spendenaufkommens ja wieder einmal die Ärmsten in unserer Gesellschaft treffen." Deshalb wollen sich die Kolping-Nikoläuse auch in Corona-Zeiten unter dem Motto "Von Kindern für Kinder" engagieren. Auch wenn sie diesmal nicht in direkten Kontakt treten dürfen: "Nächstes Jahr kommen wir dann wieder ins Wohnzimmer."

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