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Zusmarshausen-Gabelbach: So sieht die alte Brauerei Gabelbach nach der Sanierung aus

Zusmarshausen-Gabelbach

So sieht die alte Brauerei Gabelbach nach der Sanierung aus

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    Ein imposantes Gebäude ist die alte Brauerei in Gabelbach, die Hans Wipfler mit Liebe zum Detail saniert hat. Der Wohnbereich ist beeindruckend. Nun wird ein Mieter gesucht.
    Ein imposantes Gebäude ist die alte Brauerei in Gabelbach, die Hans Wipfler mit Liebe zum Detail saniert hat. Der Wohnbereich ist beeindruckend. Nun wird ein Mieter gesucht. Foto: Marcus Merk

    Die alte Brauerei in Gabelbach ist nicht wiederzuerkennen. Früher war der „Texas-Michl“ genannte Ort ein Treffpunkt für Dorfbewohner und stand im Ruf, exzellente Weißwürste zu verkaufen. Das ist aber schon lange Vergangenheit: Nachdem das Gebäude lange in keinem guten Zustand war, hat Hans Wipfler es gekauft und renoviert. Seit 2018 hat er in seiner Freizeit an dem Projekt gearbeitet – und wollte eigentlich schon im Sommer 2019 mit dem Umbau fertig sein. Wie so oft bei solchen Projekten kam es anders.

    Hans Wipfler hat die alte Brauerei in Gabelbach renoviert. Zuvor hat er schon ähnliche Projekte in der Region umgesetzt.
    Hans Wipfler hat die alte Brauerei in Gabelbach renoviert. Zuvor hat er schon ähnliche Projekte in der Region umgesetzt. Foto: Marcus Merk (Archiv)

    Einige „Überraschungen“ zögerten die Arbeiten hinaus. Den Großteil der Arbeiten an dem denkmalgeschützten Gebäude hat er selbst ausgeführt. Nun sind das Haus und der dazugehörige Stadel fertig saniert und sollen vermietet werden.

    Gabelbacher Brauerei bietet 15 Zimmer auf 650 Quadratmeter

    Wipfler hat ganze Arbeit geleistet: 15 Zimmer mit insgesamt 650 Quadratmetern hat er renoviert. Das um 1750 erbaute Gebäude war in keinem guten Zustand, als er es gekauft hat. 2700 Quadratmeter ist das gesamte Grundstück groß, ein Stadel aus dem Jahr 1937 gehört auch noch dazu.

    Die Familie, die vorher in dem denkmalgeschützten Gebäude gewohnt hat, habe sich nicht gut um das Haus gekümmert: „Wenn es einen Riss gab oder Wasser ausgetreten ist, haben sie einfach ein Möbelstück davorgestellt“, erzählt Wipfler. Je mehr Möbel er aus dem zugestellten Gebäude ausräumte, desto klarer wurde der desolate Zustand des Gebäudes. Den Dachstuhl musste er komplett neu bauen, weil er zu stark beschädigt war. Zu reparieren war nichts mehr: „Das wäre gewesen, als ob man mit einem Brathähnchen zum Tierarzt geht“, sagt Wipfler.

    Zum Teil sind noch die alten Möbel da

    Der Unternehmer aus Wörleschwang hat sich trotzdem bemüht, noch möglichst viel zu retten. In den Zimmern steht eine Reihe antiker Möbel aus der Vergangenheit des Hauses, die Parkettböden bestehen vielfach aus dem Originalholz, eine Leiter aus dem Stadel dient als Treppengeländer, und eine Wand ist mit den originalen Dachziegeln verkleidet. „Das war natürlich kompliziert, aber ich wollte das alles nicht wegwerfen“, sagt er.

    Viele Schätze aus früheren Zeiten barg das alte Gebäude zudem. „100 Jahre lang hat man in das Haus nur hineingetragen“, sagte er einmal. Was Hans Wipfler nicht gebrauchen konnte, aber zum Wegwerfen zu schade war, hat er auf einem Hausflohmarkt verkauft. Das war ein Termin vor knapp zwei Jahren, zu dem nicht nur mögliche Käufer kamen. Auch alte Gabelbacher trafen sich dort, um noch einmal in dem ehemaligen Wirtshaus ihren Erinnerungen nachhängen zu können.

    Der Gabelbacher "Texas-Michl" ist nicht das erste Projekt Wipflers

    Eine Besonderheit an dem Haus in Gabelbach ist der Eiskeller. Als in dem Haus noch gebraut wurde, gab es noch keine Kühlschränke. Die Brauer schnitten im Winter also Eis aus zugefrorenen Weihern und lagerten es in diesem Keller, wo es durch die isolierende Wirkung des Erdreiches kalt gehalten wurde. „Es musste ja das ganze Jahr halten“, sagt Wipfler. Mittlerweile ist es im Keller etwas wärmer. Neun Grad hat es dort, selbst im Sommer.

    Der Texas-Michl ist nicht das erste Haus, das Wipfler renoviert. „Die Geringschätzung der alten schwäbischen Baukultur geht mir schon lange gegen den Strich“, sagt er. Er hat bereits vorher alte Häuser in Wörleschwang und in der Burggasse in Zusmarshausen saniert, ebenso den alten Pfarrhof in Altenmünster. Für dieses Projekt hatte ihn der Landkreis sogar ausgezeichnet. „Ich will einfach verhindern, dass hier auf dem Land die Ortskerne ausbluten“, erklärt er seine Motivation. Gebäude wie das in Gabelbach seien prägend für das Ortsbild und daher besonders wichtig.

    Jetzt werden Mieter für die alte Brauerei gesucht

    Im Moment ist Wipfler auf der Suche nach Mietern: „Ich bin in der glücklichen Situation, dass ich es damit nicht eilig haben muss“, sagt er. Es sei ihm wichtig, an jemanden zu vermieten, der einen Sinn für die Architektur des Hauses hat. Außerdem eigne sich das Haus nicht für jeden: „Man muss das Haus leben“, sagt er.

    Man müsse schon einmal damit leben, dass eine Spinne den Weg hineinfindet oder es einen kleineren Riss gibt. Beheizt wird das Haus mit einer Kombination aus Holz und einer Zentralheizung.

    Der Tag der offenen Tür für die Brauerei in Gabelbach ist am 16. August von 9 bis 17 Uhr.

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