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Zusmarshausen: Bürgermeister fordert Sicherheitswacht am Rothsee

Zusmarshausen

Bürgermeister fordert Sicherheitswacht am Rothsee

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    Der Rothsee in Zusmarshausen soll ein idyllischer Ort zum Baden und Ausspannen sein. Doch immer mehr Besucher lassen Müll zurück, auch mehrere Sachbeschädigungen gab es in jüngster Zeit.
    Der Rothsee in Zusmarshausen soll ein idyllischer Ort zum Baden und Ausspannen sein. Doch immer mehr Besucher lassen Müll zurück, auch mehrere Sachbeschädigungen gab es in jüngster Zeit. Foto: Andreas Lode

    Leere Bierflaschen, Glasscherben, überall Müll. In der Sanitäranlage an der Nordseite des Rothsees wurde ein Waschbecken aus der Toilettenwand gerissen. Das Sonnensegel am Kinderbecken ist beschädigt und auf den Hinweisschildern prangen Graffiti. Bürgermeister Bernhard Uhl (CSU) ist stinksauer: „Das dort immer alles zugemüllt ist, damit haben wir uns schon fast abgefunden“, sagt er. Trotzdem ärgert es ihn, dass immer wieder Besucher Müll und Glasscherben zurücklassen. Der Organisationsaufwand um den Abfall zu beseitigen sei enorm. Selbst an den Wochenenden sind die Bauhofmitarbeiter im Einsatz um den Müll zu entfernen. Aber damit nicht genug.

    Zahl der Verstöße am Zusmarshauser Rothsee steigt

    So lädt die Tischtennisplatte am Rothsee in Zusmarshausen nicht mehr zum Spielen ein.
    So lädt die Tischtennisplatte am Rothsee in Zusmarshausen nicht mehr zum Spielen ein. Foto: Markt Zusmarshausen

    Die Polizeiinspektion Zusmarshausen hat allein am Donnerstag vier Fälle von Sachbeschädigung am Badesee bemerkt. „Das geht teilweise in Richtung Vandalismus“, sagt Polizeihauptkomissar Alfred Götz. Die Zahl der Verstöße sei deutlich höher als in den vergangenen Jahren. Auch die Schwere hat zugenommen. Unbekannte haben an der Nordseite sogar ein Waschbecken aus der öffentlichen Toílette herausgerissen. Uhl ärgert sich besonders darüber, dass jemand das Sonnensegel am Kinderbecken beschädigt hat. Er spricht von insgesamt mehreren tausend Euro Schaden für die Gemeinde. „Wir müssen irgendwas unternehmen“, sagt Uhl.

    Er fordert die Einrichtung einer Sicherheitswacht in Zusmarshausen um Abhilfe zu schaffen. Es handelt sich dabei um Ehrenamtler, die Verstöße an die Polizei melden sollen. „Eine Art lebende Notrufsäule“, erklärt Uhl. Das schont auch den Haushalt, weil die Kosten aus dem Staatshaushalt bezahlt würden. Uhl denkt auch über die Einrichtung eines kommunalen Ordnungsdienstes nach. Der tut das gleiche, aber würde aus dem Gemeindesäckel finanziert. Egal welcher Dienst am Ende kommt, Uhl will einen Zweckverband gründen um ihn zu realisieren: „Für Zusmarshausen allein wäre beides ein bisschen überdimensioniert“, sagt er.

    Uhl will Polizei mit Sicherheitswacht unterstützen

    Unbekannte haben Graffitis gesprüht, und ein Waschbecken aus der öffentlichen Toilette heraus gerissen.
    Unbekannte haben Graffitis gesprüht, und ein Waschbecken aus der öffentlichen Toilette heraus gerissen. Foto: Andreas Lode

    Bei der Polizeiinspektion Zusmarshausen will man diese Idee prüfen. „So einfach ist das aber nicht“, sagt Götz. Man sei zu dem Thema bereits im Gespräch mit Uhl, aber man ist skeptisch. Bisher sei eine Sicherheitswacht nicht nötig gewesen. Diese eigne sich vor allem für punktuelle Kontrollen. „Wo soll man die in unserem ländlich geprägten Gebiet den außerhalb des Sommers hinschicken?“, fragt Götz.

    Zudem sei unklar ob die Ehrenamtler auch in den Wintermonaten ausgelastet sind. Bisher sei man dem Problem begegnet in dem man mehr normale Streifen dort vorbeischickt. „Diese Probleme gibt es überall, wo es einen Badesee gibt“, sagt Götz. Weil viele Leute dieses Jahr auf Urlaub verzichten, seien besonders viele Menschen, und damit besonders viele Verhaltensauffällige, am Badesee.

    Auch der ehemalige Polizist Uhl ist schon persönlich aktiv geworden. „Wenn mir jemand auffällt bitte ich ihn schon einmal um seine Personalien“, sagt er. Besonders achte er auf Leute, die durch Alkoholkonsum oder Trinkspiele auffallen. „Da versagt schon mal die Kinderstube“, bedauert er. Ermittlungserfolge sind bisher allerdings ausgeblieben. Einen Vandalen konnte der Bürgermeister noch nicht ertappen. Uhl ist mit seiner Wut nicht allein. Auch auf Facebook haben sich unsere Leser fleißig zum Thema geäußert: „Was man voll mit hin nimmt, kann man auch leer mit heim nehmen. Wo ist das Problem?“, fragt eine Leserin. „Ohne Strafen wird das Problem nicht in den Griff zu kriegen sein“, befürchtet ein User. „Wenn wir abends mit dem Hund rausgehen hängen da oft Jugendliche ab, grölen, rauchen und saufen. Wo sind da die Eltern?“, fragt sich eine Leserin.

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