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Zusamklinik: Zwei Gemeinderäte kündigen Widerstand an

Zusamklinik

Zwei Gemeinderäte kündigen Widerstand an

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    Wie stellt sich die Mehrheit im Marktgemeinderat zu den Plänen für die ehemalige Zusamklinik? Darum geht es in der Sitzung am Donnerstag, 1. Oktober. Investor Joachim Merkel aus Oberbayern will in der früheren Fachklinik, die künftig Haus Pfifferlingstal heißen soll, bis zu 50 minderjährige Flüchtlinge unterbringen. Sie sind ohne Eltern in Bayern und brauchen eine besondere Betreuung.

    Vergangene Woche waren die Pläne bei einer Pressekonferenz erstmals in Zusmarshausen vorgestellt worden. Vertreter von Landratsamt und der Regierung von Schwaben gingen darauf ein. Deutlich wurde: Die Behörden halten das Gebäude für geeignet und würden es begrüßen, wenn die Jugendlichen in

    Zündstoff für die Sitzung am 1. Oktober dürfte aus den Reihen von SPD und Aktives Bürgerforum kommen: Die Marktgemeinderäte Susanne Hippeli und Harry Juraschek hatten vergangene Woche in einem Schreiben die Informationspolitik zur Flüchtlingspolitik als „skandalös“ bezeichnet. Ihre Kritik: Die Bürger und der Gemeinderat hätten schon viel früher in die Pläne mit einbezogen werden können und müssen. „Denn wir reden über ein Vorhaben, welches Zusmarshausen für die kommenden zehn bis 20 Jahre stark beeinflussen wird“, heißt es in der Stellungnahme. Es existiere kein Konzept zur Integration der Jugendlichen in Zusmarshausen, weder in Schulen noch in beruflichen Ausbildungsstätten oder Vereinen.

    Schon vor einem Jahr habe der Gemeinderat beschlossen, dass Merkel ein Konzept für die von ihm selbst vorgeschlagene künftige Nutzung für eine behinderten- und Langzeitübergangseinrichtung unter Berücksichtigung der „Trauminsel“ vorlegen müsse. „Zwölf Monate lang waren die Verantwortlichen von Domus Mea abgetaucht. Und nun kann es nach dem Willen von Bürgermeister Uhl nicht schnell genug gehen“, schreiben Hippeli und Jurascheck, die die Betreuung von unbegleiteten, oftmals traumatisierten Flüchtlingskindern und -jugendlichen als wohlverstandene Pflicht und Schuldigkeit sehen. Sie kündigen an: „Wer ein Projekt mit solch weitreichenden Konsequenzen für Zusmarshausen im Schweinsgalopp durchpeitschen und Zusmarshausen einfach überstülpen will, der muss mit Widerstand rechnen.“ (mcz)

    am 1. Oktober um 19 Uhr im Rathaus. Weitere Themen sind der Ausbau der Bahnlinie und die Wassergebühren.

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