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Wirtschaft: Mitarbeiter von Showa Denko erhalten die Kündigung

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Mitarbeiter von Showa Denko erhalten die Kündigung

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    Das Aus für die Produktion von Grafitelektroden bei Showa Denko in Meitingen ist besiegelt. Insgesamt 130 Mitarbeiter verlieren ihren Arbeitsplatz, informiert die IG Metall. Der bis 2022 laufende Tarifsicherungsvertrag wurde von der Unternehmensführung in vollem Umfang anerkannt, Regelungen dieses Vertrags haben Eingang in den Sozialplan gefunden, der in dieser Woche von den Arbeitnehmervertretern und der Unternehmensleitung unterschrieben wurde.

    Am Donnerstag wurden die Mitarbeiter von Showa Denko bei einer von der Geschäftsleitung organisierten Informationsveranstaltung über das endgültige Aus für die Grafitelektrodenproduktion informiert. Betriebsrat und IG Metall hatten in den vergangenen Wochen insgesamt sechsmal mit der Unternehmensführung verhandelt. Ergebnis ist ein Sozialplan, der in dieser Woche unterschrieben wurde. Zuvor waren dessen Regelungen Ende Mai in einer Mitgliederversammlung der IG Metall vorgestellt worden, die in der Gewerkschaft organisierten Mitarbeiter hatten dem Verhandlungsergebnis einstimmig zugestimmt.

    Ein wichtiger Punkt der Verhandlungen war zunächst die Anerkennung des Ergänzungstarifvertrages durch Showa Denko. Dieser hatte eine Laufzeit bis ins Jahr 2022 und schloss langfristig betriebsbedingte Kündigungen aus.

    Er wird nun vom Unternehmen anerkannt und in Form einer Abfindung an die von der Schließung betroffenen Beschäftigten ausbezahlt. „Mit dem Verhandlungsergebnis stellen wir die Beschäftigten aber so, als wenn sie bis zum Auslaufen des Tarifvertrages weitergearbeitet hätten, und geben ihnen zusätzlich ein Abfindungspaket“, so Stefan Schmölz, Betriebsratsvorsitzender bei Showa Denko. Nach den Regelungen des Sozialplans sollen Abfindungen den Verlust des Arbeitsplatzes ausgleichen.

    Durch die Stilllegung der Produktion verlieren 130 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz, ein großer Teil davon wird in den nächsten Wochen eine Kündigung erhalten, die zum Jahresende wirksam wird. Die Produktion läuft dann noch einige Wochen weiter, da das Material eine längere Durchlaufzeit in den Anlagen hat. Voraussichtlich zum Ende des ersten Quartals 2021 oder einige Tage danach werde die eigentliche Produktion zum Stillstand kommen, erklärt Schmölz. Neben längeren Kündigungsfristen, die bei manchen Mitarbeitern aufgrund langer Betriebszugehörigkeit gelten, ist dieses Auslaufen der Produktion ein Grund, dass für einen Teil der Mitarbeiter der Arbeitsvertrag erst im ersten Halbjahr 2021 endet.

    Rund 50 Mitarbeiter von Showa Denko werden für das Unternehmen auch weiterhin am Standort Meitingen arbeiten, sie sind unter anderem im Vertrieb, der IT und im technischen Service tätig. Der Betriebsratsvorsitzende ist froh, dass für diese Mitarbeiter ein Rahmensozialplan vereinbart werden konnte, der bis Juni 2025 gültig ist.

    Eine Lösung wurde auch für die aktuellen Auszubildenden von Showa Denko gefunden. Zwei von ihnen, die eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich absolvieren, bleiben bei Showa Denko. Vier weitere werden ihre Ausbildung im gewerblichen Bereich bei SGL fortsetzen.

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