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Gersthofen: Wie soll Gersthofen weiter wachsen?

Gersthofen

Wie soll Gersthofen weiter wachsen?

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    Für das Baugebiet „Am Ballonstartplatz“ und den nördlich davon gelegenen Gewerbepark Nord in Gersthofen wurden vormals landwirtschaftliche Flächen hergenommen. Künftig will die Stadt bei der Ausweisung neuer Areale strategischer und zurückhaltender Vorgehen.
    Für das Baugebiet „Am Ballonstartplatz“ und den nördlich davon gelegenen Gewerbepark Nord in Gersthofen wurden vormals landwirtschaftliche Flächen hergenommen. Künftig will die Stadt bei der Ausweisung neuer Areale strategischer und zurückhaltender Vorgehen. Foto: Marcus Merk

    In den vergangenen Jahrzehnten hat Gersthofen geboomt – so viele Gewerbe- und Wohngebiete wurden ausgewiesen wie nie zuvor. Dieser Zuwachs hat auch große Flächen verschlungen, die dauerhaft oder zumindest auf lange Zeit versiegelt wurden. Das soll in Zukunft besser werden, war sich der Planungsausschuss einig.

    Erste Lösungsansätze zur Nachverdichtung und Flächenentwicklung

    Vor allem die CSU-Fraktion hatte dies immer wieder gefordert und schließlich beantragt, dass eine Strategie entwickelt werden soll, wie die Stadt kontrolliert weiter wachsen kann. Statt wie bisher vor allem landwirtschaftliche Flächen zu bebauen, soll nun auch eine Verdichtung innerhalb der Ortsgrenzen bevorzugt und angestrebt werden.

    Gersthofens Stadtplaner Roland Schmidt präsentierte den Ausschussmitgliedern erste Lösungsansätze zur Nachverdichtung und Flächenentwicklung. Er verwies auf die Barrieren, die einem weiteren Wachstum der Stadt in die Fläche künftig entgegenstehen, zum Beispiel im Osten der Lech mit seinem Grüngürtel sowie im Westen die B2.

    Bisher geltende Begrenzungen sollen neu überdacht werden

    „Allerdings haben wir im Gegensatz dazu bereits bei der Aufstellung des neuen Flächennutzungsplans ohnehin schon 20 Hektar zuwenig für Wohnraum ausgewiesen“, so Schmidt. „Daher ist unbedingt eine Innenverdichtung erforderlich.“ Noch Potenzial sieht der Städteplaner im Gebiet nördlich der Thyssenstraße („Europan“) sowie auf dem derzeit noch freien Feld nördlich des Feuerwehrhauses.

    Eine Innenverdichtung schlug er zunächst für die Stiftersiedlung ganz im Norden Gersthofens vor. Eine Untersuchung dieses Stadtviertels hatte die CSU-Fraktion beantragt mit dem Ziel, eine Strategie zur Erweiterung dieses Wohngebietes im Norden und Nord-Westen bis zur Bundesstraße B2 auszuarbeiten. „In diesem Zuge soll auch eine bauliche Nachverdichtung der Bestandssiedlung untersucht werden“, forderte Fraktionsvorsitzender Max Poppe in dem Antrag. „Zielsetzung muss eine zeitnahe Bebauung sein“.

    Roland Schmidt kündigte an, dass in Zeiten der großen Nachfrage nach Wohnungen auch bisher geltende Begenzungen neu überdacht werden müssten. „Für eine Bebauung in zweiter Reihe wären viele Grundstücke in der Stiftersiedlung sehr geeignet.“ Langfristig wäre auch zu überlegen, beispielsweise die Schrebergärten am östlichen Stadtrand beim Lech für eine Wohnbebauung zur Verfügung zu stellen.

    Energieverbrauch und -versorgung soll mit dem Städteplaner abgestimmt werden

    Insgesamt will Schmidt für jedes Quartier der Stadt Entwicklungsmöglichkeiten durchspielen. Erste Strukturen sollen im Oktober vorgestellt werden.

    „Endlich können wir man Kreativität nach vorne kommen lassen“, lobte Max Poppe das Vorhaben. Georg Brem (W.I.R.) fand es wichtig, „das richtige Maß zu finden und nicht nur alles vollzuknallen“. Dem stimmte Klaus Greiner (SPD) zu: „Unbegrenztes Wachstum kommt für uns nicht infrage.“ Reinhold Dempf (FW) mahnte, die Außengebiete der Stadt zu berücksichtigen.

    Und Bürgermeister Michael Wörle kündigte an, dass auch das Thema Energieverbrauch und -versorgung in Gersthofen in ähnlicher Weise aufgearbeitet und mit dem Städteplaner abgestimmt werden wird.

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