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Westendorf: Schutz vor Hochwasser: Der Deich in Westendorf nimmt Gestalt an

Westendorf

Schutz vor Hochwasser: Der Deich in Westendorf nimmt Gestalt an

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    Der Hochwasserschutz gilt in der Gemeinde Westendorf als Dauerbrenner-Thema. Wie die Bauarbeiten vorangehen, zeigt unsere Zwischenbilanz..
    Der Hochwasserschutz gilt in der Gemeinde Westendorf als Dauerbrenner-Thema. Wie die Bauarbeiten vorangehen, zeigt unsere Zwischenbilanz.. Foto: Marcus Merk

    In der Gemeinde Westendorf biegt ein wahres Dauerbrenner-Thema auf die Zielgerade ein – und das passierte im August sogar gut sichtbar. Der Bau des Hochwasserdeichs, der im Frühjahr begonnen wurde, sei beim Kernstück angekommen, erklärt Tilmann Karl vom Wasserwirtschaftsamt Donauwörth auf Rückfrage. Wie es nun weitergeht - und was das Projekt kostet.

    Im Bereich zwischen der Hauptstraße und der Bachstraße entstand das Regelungs- oder Drosselungsbauwerk. Ohne Starkregenereignis passiere an dieser Stelle am Hüttenbach gar nichts. Bei Hochwasser jedoch würde der Durchflussbegrenzer aktiv, um zu verhindern, dass Wasser in den Ort fließt. Sobald das Regelungsbauwerk befahrbar ist, kann der nördliche Teil der Hochwasserschutzmaßnahme baulich umgesetzt werden.

    Umgeleiteter Wasserlauf wird zurückverlegt

    Im südlichen Teil der Baumaßnahme, dort wo der Hüttenbach verläuft, ist die Verlegung des Wasserlaufs zu beobachten. Die Betonverrohrung wurde eingebaut, und die Erdbaufirma war hier aktiv. Der umgeleitete Wasserlauf wird anschließend wieder zurückverlegt.

    Mit Blick auf den Projektfortschritt erklärt Karl: „Wir sind mit der Baumaßnahme im Plan.“ Das bedeute mit Blick auf den Kalender, dass die Fertigstellung für Ende des Jahres anvisiert wird. Inwiefern dieser Zeitplan zu halten ist, ist vor allem witterungsabhängig. Zu starke Regenfälle verhindern, dass sich der Deichunterbau verdichten kann.

    Neben dieser Maßnahme wurde im Frühjahr bereits andernorts das Thema Hochwasserschutz aufgegriffen, allerdings vor einem anderen Ansatz. Wie berichtet erhielt die Schmutter zwischen Westendorf und Kühlenthal mehr Raum. Der Sommerdeich wurde verlegt, die

    Hochwasserschutz beschäftigt Westendorf seit vielen Jahren

    Mit der Anlage des Hochwasserdeichs wird nun ein Thema umgesetzt, das die Gemeinde bereits seit Jahren beschäftigt. Bereits im Oktober 2016 wurde per Planfeststellungsbeschluss des Landratsamtes Augsburg die Verbesserung des Hochwasserschutzes für die Gemeinde amtlich beschlossen.

    So sieht die Baustelle am Damm bei Westendorf aus einiger Entfernung aus.
    So sieht die Baustelle am Damm bei Westendorf aus einiger Entfernung aus. Foto: Marcus Merk

    Finanziell betrachtet ist die lange Wartezeit zwischen Planung und Umsetzung vor allem eins – teuer: Die geschätzten Gesamtkosten beliefen sich im Jahr 2012 auf 506.000 Euro, was einen Gemeindeanteil von gut 177.000 Euro bedeutet hätte. Die Kalkulation der Gesamtkosten aus dem Jahr 2018 lag bereits bei 2,4 Millionen Euro – mit einem Gemeindeanteil von 570.000 Euro.

    Wie teuer die Maßnahme mit Abschluss im Jahr 2020 final ausgehen wird, ist aktuell noch offen. Fest steht nur: Knapp ein Viertel der Kosten (23,76 Prozent) muss die Gemeinde aus eigener Tasche berappen.

    Hochwasserschutz in Westendorf: Ein Blick in die Historie

    In der Ortschronik der Gemeinde Westendorf lassen sich seit dem Jahr 1892 verschiedene Aufzeichnungen zum Thema Hochwasser finden:

    • Einige Male sei das Dorf bis zum Pfarrhof überschwemmt gewesen, sodass der Pfarrer per Boot zur Messe in die Kirche geholt werden musste.
    der Hochwasserschutz ist in Westendorf schon seit längerer Zeit ein Thema.
    der Hochwasserschutz ist in Westendorf schon seit längerer Zeit ein Thema. Foto: Marcus Merk
    • 1910 reichte das Wasser der Schmutter bis zum ehemaligen Schulhaus, das sich damals noch am Dorfplatz befand.
    • Mit der Regulierung der Schmutter im Jahre 1960 wurde die Hochwassersituation entschärft, aber längst nicht gebannt.
    • Da es beim Jahrhunderthochwasser im Jahr 2005 zu großen Überschwemmungen im Ort kam, wurde der Prozess zum Hochwasserschutz mit dem Wasserwirtschaftsamt Donauwörth angestoßen.

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