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Westendorf: Westendorf: Brand sorgt für Millionenschaden und legt Produktion lahm

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Westendorf: Brand sorgt für Millionenschaden und legt Produktion lahm

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    Beim Brand in einer Werkhalle der Firma Giwa in Westendorf ist am Dienstagvormittag ein Millionenschaden entstanden.
    Beim Brand in einer Werkhalle der Firma Giwa in Westendorf ist am Dienstagvormittag ein Millionenschaden entstanden. Foto: Marcus Merk

    Am späten Dienstagvormittag ist in einer Produktionshalle der Firma Giwa in Westendorf eine Spritzgussmaschine in Brand geraten. Einsatzkräfte von fünf Feuerwehren aus der Umgebung waren im Einsatz, sie konnten das Feuer schnell löschen. Acht Feuerwehrleute rückten zur Brandbekämpfung mit Atemschutzausrüstung in die Werkhalle vor, die stark verraucht war, und löschten das Feuer. Zu diesem Zeitpunkt hatten bereits alle Mitarbeiter die Gebäude des Unternehmens verlassen, es wurde niemand verletzt. Der Schaden erreicht wahrscheinlich Millionenhöhe.

    Wenige Minuten vor 11 Uhr löste die Brandmeldeanlage in der Produktionshalle des kunststoffverarbeitenden Betriebs Feueralarm aus. Aus dem Hydraulikschrank einer Spritzgussmaschine schlugen Flammen, berichtet Jochen Steinle später, er leitet im Unternehmen die Abteilung Wartung und Instandhaltung. In der Folge füllte sich die Halle mit Rauch, die Sprinkleranlage startete.

    Diszipliniertes Verhalten der Mitarbeiter macht es der Feuerwehr einfacher

    Alle Mitarbeiter verließen den Gebäudekomplex und fanden sich am Sammelpunkt vor der Werkhalle ein, so Steinle. Regelmäßig gibt es im Unternehmen Sicherheitsunterweisungen, die nun von den Mitarbeitern in der Praxis angewendet werden mussten. Als die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr eintrafen, war deshalb bereits klar, dass niemand mehr im Gebäude ist. Das disziplinierte Verhalten der Belegschaft lobt Kreisbrandmeister Bernd Schreiter, das mache es für die Einsatzkräfte einfacher.

    Etwa zehn Minuten nach dem Beginn der Brandbekämpfung war das Feuer gelöscht, ein Ausbreiten der Flammen auf weitere Anlagen oder gar andere Gebäudeteile wurde erfolgreich verhindert. Anschließend musste der Bau noch belüftet werden. Insgesamt dauerte der Einsatz etwas mehr als eine Stunde.

    Insgesamt 60 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Westendorf, Ostendorf, Nordendorf, Meitingen und Langweid waren zum Brandort gekommen. Vorbildlich seien die Zusammenarbeit und die gegenseitige Unterstützung der Wehren gewesen, freut sich auch Kreisbrandinspektor Thomas Reichel.

    Schneller und gut organisierter Einsatz verhindert noch Schlimmeres

    „Wir stehen noch“, ist Carola Katzinski erleichtert, während die Feuerwehrleute ihre Ausrüstung verstauen, in ihre Fahrzeuge steigen und den Einsatzort verlassen. Die Personalleiterin und Vertreterin des Geschäftsführers lobt den schnellen und gut organisierten Einsatz der Feuerwehren, die noch Schlimmeres verhindert haben. Dabei hat sie das Feuer bei einer Kunststofftechnikfirma in Meitingen vor Augen, das vor mehr als fünf Jahren drei Lagerhallen zerstört hatte.

    Dennoch ist auch in Westendorf durch den Unfall ein Schaden in Millionenhöhe entstanden. In der Halle stand zunächst das Wasser zentimeterhoch, das unter anderem durch die Sprinkleranlage in die Halle gesprüht wurde. Die in Brand geratene Spritzgussmaschine ist schwer beschädigt. Ob auch die Werkzeuge ersetzt werden müssen, war am Dienstagmittag unklar. Bevor man das beurteilen kann, muss zunächst der Kunststoff aus der gesamten Anlage entfernt werden, der darin beim abrupten Stopp des laufenden Betriebs verblieben war.

    Die Produktion steht für unbestimmte Zeit still

    Nun bleibt für unbestimmte Zeit die Produktion unterbrochen, denn die zerstörte Technik muss zunächst ersetzt werden. Als wahrscheinliche Brandursache vermutet Jochen Steinle einen technischen Defekt, doch das kann am Dienstagmittag nicht endgültig beurteilt werden. Zunächst gilt es, eine Bestandsaufnahme der Schäden vorzunehmen.

    Das Unternehmen Giwa stellt mit etwa 220 Mitarbeitern im Spritzgussverfahren Kunststoffprodukte für die Automobilindustrie, für den Haushalt, das Büro und Verpackungen her. Es verfügt zudem über einen eigenen Werkzeug- und Formenbau. Gegründet wurde es 1985 in Thierhaupten, ein Jahr später bezog es den heutigen Standort in Westendorf nahe der B 2. Dieser wurde im Lauf der Zeit mehrfach erweitert.

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