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Welden: Dafür nimmt Welden einen Kredit über 3,1 Million Euro auf

Welden

Dafür nimmt Welden einen Kredit über 3,1 Million Euro auf

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    Welden nimmt dieses Jahr einen Kredit über 3,1 Million Euro auf.
    Welden nimmt dieses Jahr einen Kredit über 3,1 Million Euro auf. Foto: Bernhard Weizenegger (Symbolbild)

    „2021 wird ein schwieriges Haushaltsjahr“, stellte Kämmerer Günther Tauber fest. Wie bereits aus dem Halbjahresbericht 2020 erkennbar war, würden sich die Steuereinnahmen aus Gewerbesteuer und Einkommensteueranteil nicht so entwickeln, wie gedacht. Das Ergebnis liegt bei der Gewerbesteuer bei rund 953.000 Euro und damit ganz deutlich unter dem Haushaltsansatz von 1,5 Millionen Euro. „Der Einbruch bei den Gewerbesteuereinnahmen ist im Wesentlichen auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurückzuführen, aber auch Rückzahlungen tragen zu diesem Ergebnis bei“, erläuterte Tauber. Daher wird der Haushaltsansatz vorsichtig auf 1,3 Millionen Euro festgelegt. Bei der Steuerkraft hat sich der Markt Welden von Rangziffer 28 im letzten Jahr auf Rangziffer 23 innerhalb des Landkreises verbessert. Der Anstieg der Umlagekraft hat zur Folge, dass sich die Kreisumlage bei unverändertem Hebesatz auf ein Rekordniveau von rund zwei Millionen Euro erhöht.

    Insgesamt betrachtet liegt das Ergebnis im Verwaltungshaushalt mit einer Zuführungsrate von etwa 800.000 Euro doch um einiges über dem Haushaltsansatz. Im Vermögenshaushalt beträgt der Sollüberschuss etwa 450.000 Euro und damit deutlich weniger als im Haushaltsplan veranschlagt. Dieser Betrag steht als Rücklagenentnahme zur Verfügung. Der Haushalt wurde mit einem Gesamtvolumen von knapp 13 Millionen Euro beschlossen. Das Volumen des Verwaltungshaushalts beträgt 8,1 Millionen Euro, das des Vermögenshaushalts 4,6 Millionen Euro.

    Umfangreiche Projekte will Weldens Kämmerer im Blick behalten

    Selbst wenn der Markt Welden coronabedingt mehr denn je das Geld zusammenhalten muss, würden umfangreiche und kostenintensive Projekte im Visier bleiben, betonte Tauber. Zu den Herausforderungen würden der Grunderwerb für ein neues Baugebiet gehören, die Sanierung des Kanalnetzes, die Kläranlage, Hochwasserschutzmaßnahmen sowie die Fortführung der städtebaulichen Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen.

    Durch die Übernahme des Waldkindergartens in die Trägerschaft des Marktes werden Personalkosten von etwa 358.000 Euro veranschlagt. Die beiden Feuerwehren Welden und Reutern werden über notwendige Anschaffungen entscheiden müssen. Dazu gehören Einsatz- und Dienstkleidung wie auch technische Gerätschaften. Auch die kulturellen Einrichtungen wie die Musikschule Holzwinkel und Altenmünster, die Erweiterung des Ludwig Ganghofer Lausbubenweges sowie die Gestaltung des Burgbergs kosten Geld. Für etwaige Maßnahmen werden jedoch Zuwendungen erwartet. Verpflichtungen aus der Vergangenheit müssen dennoch im Haushalt berücksichtigt werden.

    Welden investiert vor allem in Grundstücke und Baumaßnahmen

    Beim Vermögenshaushalt entfällt der Löwenanteil auf Grunderwerbsmaßnahmen (etwa 2,4 Millionen Euro) sowie auf Baumaßnahmen (etwa eine Million Euro). Maßnahmen, die einer Vorfinanzierung bedürfen, sind trotz der momentanen Lage notwendig, wie in der Sitzung deutlich wurde. Da Welden über keine weiteren Rücklagen verfügt, ist nach 2016 eine Kreditaufnahme unumgänglich. Bei einer Neuverschuldung von rund 3,1 Millionen Euro würde sich am Jahresende ein Schuldenstand von ca. 4,5 Millionen Euro ergeben. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt am Jahresende bei etwa 1175 Euro und damit deutlich über dem Landesdurchschnitt von derzeit 580 Euro.

    So sehen die Gemeinderäte den Haushaltsplan

    Dass sich die Markträte gut in den Haushaltsplan eingelesen hatten, zeigte sich an ihren Fragen. Stephan Kiening (BGM) machte deutlich, dass die eingeplanten 200.000 Euro für den Straßenunterhalt nicht ausreichend seien. Er stellte fest: „Der Zustand der Straßen soll erfasst werden, wenn wir nicht wollen, dass später hohe Kosten auf uns zukommen.“ Über dem Baugebiet Reutern schweben noch einige Fragezeichen, wie Christopher Huttner (CSU) ausführte. Dieses Thema wolle man in einer nichtöffentlichen Sitzung nochmal aufgreifen, sagte Bürgermeister Stefan Scheider. Wie kann die Einnahmenseite im Waldkindergarten optimiert werden? „Wir sollten mit den Beiträgen moderat umgehen. Es geht nicht darum, die Eltern zu schröpfen“, so Huttner weiter. Sorge bereite ebenso der Fortgang der laufenden Projekte. „Der Informationsfluss zu den Bürgern sollte unbedingt verbessert werden“, forderte er. Einsparvorschläge hatte Jörg Mikszas (AfD) einzubringen. Dafür könne er, so Scheider, einen Antrag stellen.

    Weldener Bürgermeister blickt positiv in die Zukunft

    Dass sich die Corona-Pandemie bis auf die kommunale Ebene auswirken würde, war vorhersehbar. Dennoch seien die Maßnahmen, die im Haushaltsplan zu finden sind, von hoher Wichtigkeit. Sie würden zur Stärkung der Wohn-, Lebens- und Arbeitsverhältnisse im Markt Welden beitragen, hob Tauber hervor.

    Das Schlusswort hatte der Bürgermeister: „Für mich ist es wichtig, handlungsfähig zu sein. Corona hat viel Raum eingenommen, manche Maßnahmen mussten daher nach hinten angestellt werden. Das ist eine deutlich spürbare Hürde. Blicken wir dennoch positiv in die Zukunft!“

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