Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Violau: Vom Mesner, Organisten und Chorleiter zum Pfarrer

Violau

Vom Mesner, Organisten und Chorleiter zum Pfarrer

    • |
    Der neue Pfarrer in Violau, Thomas Philipp Pfefferer, wird am 19. September in sein Amt eingeführt. Foto: Günther Herdin
    Der neue Pfarrer in Violau, Thomas Philipp Pfefferer, wird am 19. September in sein Amt eingeführt. Foto: Günther Herdin Foto: Günther Herdin

    Violau. Mit

    Obwohl der in Monheim geborene und in Graisbach aufgewachsene Schwabe erst seit wenigen Tagen in Violau lebt, hat er schnell festgestellt, dass es schon ein Unterschied ist, ob man als Kaplan oder Pfarrer arbeitet. "Als Kaplan steht man nur an zweiter Stelle, als Pfarrer trägt man die Verantwortung."

    Ein blaues Wunder erlebte vor einem Jahr Pfefferers Vorgänger Andreas Hirsch. Der Priester musste die Pfarrei nach nur wenigen Wochen verlassen, weil er sich in einem Pfarrbrief gegen Organspenden ausgesprochen hatte. Pfefferer steht nach diesen stürmischen Zeiten nun für einen Neubeginn im Wallfahrtsort und den anderen Kirchengemeinden innerhalb der politischen Gemeinde Altenmünster. Dass er seine erste Pfarrstelle im westlichen Landkreis Augsburg antreten würde, das war vor 20 Jahren nicht abzusehen. Da war Pfefferer gerade in der Ausbildung als Orgelbauer bei der Firma Sandtner in Dillingen. Eine Affinität zur Kirche hat Pfefferer freilich schon als Bub gehabt. Er war in seinem Heimatort Ministrant, später auch noch Leiter des Kirchenchors und Organist. "Diese Ämter formten meinen spirituellen Weg", blickt Pfefferer eine schöne Vergangenheit zurück.

    Der Orgelbauer Pfefferer wurde später zur Bundeswehr einberufen und in München zum Sanitätssoldaten ausgebildet. Die Fachrichtung Medizin und der Umgang mit kranken sowie gesunden Menschen weckten sein Interesse an sozialer Arbeit. Er machte eine Ausbildung zum Krankenpfleger. Die entscheidende Wende in seinem Leben trat im September 1999 ein. Da machte er sich auf dem Weg in Richtung Rheinland, um im Studienhaus St. Lambert in Lantershofen Theologie ohne Abitur zu studieren. 2003 schloss Pfefferer sein Studium ab, zwei Jahre später wurde er zum Priester geweiht.

    Begeistert von der Natur

    Als Kaplan in Augsburg lebte er in unmittelbarer Nähe der Maxstraße. "Da konnte ich bei offenem Fenster kaum einmal ruhig schlafen", blickt Pfefferer auf die jüngste Vergangenheit zurück. In seiner neuen Heimat Violau ist dies alles ganz anders. "Hier genieße ich die Ruhe und die herrliche Landschaft", ist der Geistliche von der Natur begeistert.

    Sie soll ihm auch immer wieder Kraft geben für seine kirchlichen und seelsorgerischen Aufgaben. Vor allem mit den Menschen möchte Pfefferer immer wieder ins Gespräch kommen. Als einer, der in der freien Wirtschaft gearbeitet hat, wisse er um die Nöte der Christen. Oft seien es Existenzsorgen, mit denen sich die Menschen auseinandersetzen. "Ich will im Gespräch helfen", betont Pfefferer.

    Der neue Pfarrer hat durch seine Vorgeschichte als Orgelbauer eine besondere Beziehung zur Musik. Deswegen denkt er auch an Orgelandachten, bei denen die Kirchenbesucher auf der Empore sitzen sollen. Und ausschließen will er nicht, dass er während eines Gottesdienstes mal nicht vorne am Altar steht, sondern als Organist für die musikalische Umrahmung sorgt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden