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Verein: Kühlenthaler Schützen: Der Ärger geht weiter

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Kühlenthaler Schützen: Der Ärger geht weiter

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    Als „emotionsgeladen“ beschreibt der kommissarische Vorsitzende der Kühlenthaler Bergschützen, Kurt Pichelmann, die Stimmung am Donnerstagabend. Es sei vieles gesagt worden, was man hernach bereut habe. Oft habe ein Wort das Andere ergeben. Zu den erhofften Vorstandswahlen kam es nicht, allerdings ist die Auflösung des Vereins zunächst einmal vom Tisch.

    „Wir werden im Ort trainieren und auswärts schießen“, fasst Pichelmann auf Nachfrage zusammen. Er bleibt weiterhin kommissarischer Leiter des Vereins – obgleich er schon seit neun Jahren versucht, einen Nachfolger zu rekrutieren. Wenn die Saison allerdings vorbei ist, also im Frühjahr 2018, muss klar sein, wie es weitergeht. Und das bedeutet: Es muss entschieden werden, ob der Verein fortgeführt wird, und wer sich dazu bereit erklärt, neuer Vorsitzender zu werden.

    Dass der Verein sich aktuell in einer schwierigen Lage befindet, wird schnell deutlich: Die Schließung der Dorfwirtschaft, die zwar im Vorfeld angekündigt wurde, aber dann für die Schützen doch zu schnell Wirklichkeit wurde, ist dabei nur ein Problem des Vereins.

    Ein Umzug in den dafür längst vorgesehenen Kindergartenkeller ist finanziell nicht möglich, so Pichelmann. Zu teuer wären die Umbaumaßnahmen, wenn eine neue Schießanlage mit elektronischen Schießständen angeschafft werden würde.

    Auch müssten im Keller des Kindergartens Fußböden verlegt und Wände verkleidet werden. Pichelmann weiß: „Der Raum ist eigentlich ideal.“ Doch für die Umsetzung müsste der Verein einen Kredit aufnehmen. Die Aussicht, Schulden zu machen, und dann löst sich der Verein womöglich doch auf, ist für den kommissarischen Vorstand aktuell keine Option. Eine nur kleine aktive Mannschaft einerseits sowie die verwehrte Bürgschaft seitens der Gemeinde sind weitere Details, die die Bergschützen kurz vor dem 100-jährigen Jubiläum im Jahr 2020 ins Straucheln geraten lassen.

    Auch Kühlenthals Bürgermeisterin Iris Harms zeigte sich auf Rückfrage nach dem Donnerstagabend mit den Schützen zunächst sprachlos. Da die Gemeinde die Bürgschaft verwehrte und stattdessen „nur“ einen Zuschuss gewährte, musste sie sich am Donnerstagabend dem Vorwurf stellen, die Gemeinde sei der „Vereinsmörder“. Mit deutlichen Worten weist sie dies ebenso zurück wie die Annahme, dass die Kommune kein Geld habe, weil das Bürgerhaus mehrere Millionen kosten würde. „Wir informieren uns gründlich und stellen einen soliden Finanzierungsplan auf.“

    Diesen hätte sich die Rathaus-Chefin auch bezüglich des Antrags der Bergschützen gewünscht. Doch sowohl valide Kosten als auch die Rückzahlungsoptionen blieben dabei offen. Letztlich sitze die Gemeinde mit den Bergschützen fast schon in einem Boot. „Wir haben in Anbetracht der Schließung der Dorfwirtschaft ebenfalls zu lange den Kopf in den Sand gesteckt“, gibt Iris Harms zu. Nun gelte es für die Bergschützen aktiv zu werden, erklärt Harms. Bis zum nächsten Frühjahr - wenn final entschieden wird, wie es mit dem Verein weitergehen soll - sollte sich der Verein engagieren und versuchen, die eigenen Finanzmittel aufzustocken.

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