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Adelsried: Umfahrung Adelsried: Bürgerinitiative kritisiert gestiegene Kosten

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Umfahrung Adelsried: Bürgerinitiative kritisiert gestiegene Kosten

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    Anfang Dezember soll die Strecke eröffnet werden. Einen letzten Feinschliff soll die Strecke in den kommenden Wochen noch bekommen.
    Anfang Dezember soll die Strecke eröffnet werden. Einen letzten Feinschliff soll die Strecke in den kommenden Wochen noch bekommen. Foto: Marcus Merk

    Die größte Baustelle im Landkreis steht kurz vor der Fertigstellung. Im Dezember sollen die ersten Autos auf der neuen Umfahrung rund um Adelsried unterwegs sein. Schon vor Baubeginn stand das Megaprojekt unter Kritik. Als immer deutlicher wurde, dass die neue Straße weitaus mehr als geplant kosten würde, formierte sich neuer Widerstand. Es geht um eine Kostensteigerung in Millionenhöhe.

    Noch vor gut einem Jahr, im Jahr 2019, wurden die Kosten auf 23 Millionen Euro veranschlagt. Jetzt, ein Jahr später, geht man von 24 Millionen aus. "Am Kostenrahmen der Umfahrung Adelsried kann man nachvollziehen, wie staatliche Projekte durchgeboxt werden", erklärt die Bürgerinitiative Streitheim in einem Schreiben. Schließlich sei man ursprünglich von nur rund acht Millionen Euro ausgegangen. Später entscheid man sich allerdings für eine andere, weitaus aufwendiger Variante, was die Kostensteugerung erklärt.

    Über Umfahrung Adelsried wird seit rund 18 Jahren diskutiert und gestritten

    Über das Projekt wird seit rund 18 Jahren diskutiert und gestritten. Die Bürgerinitiative kritisiert, dass die Kosten zunächst "billig gerechnet" seien worden. Später seien die günstigeren Varianten allerdings ausgeschieden. Aufgrund der Forderung des Staatlichen Straßenbauamts seien zusätzliche landwirtschaftliche Brücke erforderlich geworden, um keine Gefahrenstelle an der T-Kreuzung bei Streitheim zu erzeugen. "Aber wirklich der absolute Gipfel der Unverfrorenheit ist, dass bereits ein Jahr später die gleichen Teuerungsgründe vom Staatlichen Bauamt erneut genannt werden, die 2019 schon zur Verteuerung geführt haben", erklärt die Bürgerinitiative.

    Das staatliche Bauamt führt die massive Kostensteigerung auf einige "Überraschungen" während des Bauprozesses zurück. Zum Beispiel sei man auf eine unerwartete Mülldeponie aus den 1950er-Jahren gestoßen. Dort, wo die neue Trasse verlaufen soll, haben die Arbeiter Hausmüll entdeckt. Dabei handele es sich wohl im Baumüll aus den 50er-Jahren, so Scheckinger. Weil dieser entsorgt werden musste, entstanden Zusatzkosten von rund einer halben Million Euro. Etwa 1,3 Millionen Euro zusätzlich kostet eine Grundwasserwanne, die ursprünglich nicht vorgesehen war. Sie sei im Bereich der Unterführung des Weldenbahn-Radwegs notwendig, weil das Grundwasser hier besonders hoch liege.

    Umfahrung Adelsried: Kostensteigerung auch durch Bauboom

    "Die gleiche, vom Himmel gefallene Mülldeponie, die schon in Lage und Form im Planfeststellungsverfahren dem Staatlichen Bauamt durch die Bürgerinitiative Streitheim (BI) bekannt gegeben wurde", kritisiert die Bürgerinitiative. Auch die Grundwasserwanne am Weldenbahnradweg bei Adelsried sei schon in den Kostensteigerungen 2019 komplett mit eingerechnet worden. "Wie kommt jetzt die weitere Teuerung von 1 Mio. Euro zustande?", fragt die Bürgerinitiative.

    Das Bauamt gibt als weiteren Grund für die Kostensteigerung den anhaltenden Bauboom und die damit verbundene Steigerung der Kosten im Allgemeinen an. Anfang Dezember soll die Strecke eröffnet werden. Einen letzten Feinschliff soll die Strecke in den kommenden Wochen noch bekommen.

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