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Tradition: Ganz Hölzlarn feiert den heiligen Leonhard

Tradition

Ganz Hölzlarn feiert den heiligen Leonhard

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    Am Dorfplatz wartete Pfarrer Werner Ehnle, der mit den vielen Besuchern eine Andacht feierte und zum Schluss die Pferde und Kutschen samt Reitern segnete.
    Am Dorfplatz wartete Pfarrer Werner Ehnle, der mit den vielen Besuchern eine Andacht feierte und zum Schluss die Pferde und Kutschen samt Reitern segnete.

    Thierhaupten-Hölzlarn Optimale Witterungsbedingungen, dazu eine Vielzahl von Kutschen und stolzen Pferden mit ihren Reitern und dazu einige hundert Besucher aus nah und fern bildeten den würdigen Rahmen für den insgesamt 18. Hölzlarner Leonhardiritt.

    Es war wieder eine Gemeinschaftsaktion aller Einwohner im kleinen Ort Hölzlarn in der Gemeinde Thierhaupten, der sich in jedem Jahr am Sonntag vor Allerheiligen besonders schön herausputzt. Dazu waren die Häuser mit Fahnen geschmückt und die Frauen waren schon Tage zuvor mit den Vorbereitungen am Werk. Schließlich mussten wieder Hunderte Schmalznudeln und Kuchen gebacken werden, denn die vielen Besucher hatten Hunger und wollten verköstigt werden. Gerade die frischen Schmalznudeln sind bekannt und meist sind diese schon ausverkauft, bevor die Leonhardifeier beginnt.

    Dazu war auch heuer wieder Franziska Rechner im Vorfeld richtig in ihrem Element und hatte in originellen Fläschchen mit passender Banderole einen eigens für diesen Leonhardiritt angesetzten Likör abgefüllt, der an die Gäste verteilt wurde.

    Vom Klosterhof in Thierhaupten ging es dann auf einen eineinhalbstündigen Ritt Richtung Weiden nach Neukirchen und gegen 14 Uhr zog der Tross mit Pferd und Reiter von Norden her in Hölzlarn ein. Angeführt von einigen Vorreiterinnen, darunter auch Claudia Nagler, die das geschmückte Kreuz schon beim Ausritt aus dem Klosterhof mitführte. Am Ortseingang warteten einige Hölzlarner Kinder, die dann das mit Girlanden geschmückte Kreuz ganz stolz vorne weg trugen und den langen Zug zum Dorfplatz führten. Dort versammelten sich die vielen Gespanne und Reiter, vorbei an den Besuchern, die erwartungsvoll harrten und die liebevoll geschmückten Pferde und Gespanne bewunderten.

    Der Hauptinitiator dieses Hölzlarner Leonhardirittes, Franz-Xaver Rechner, hieß ganz besonders Pfarrer Werner Ehnle willkommen, entschuldigen ließ sich Thierhauptens Bürgermeister Franz Neher aus gesundheitlichen Gründen.

    Gemeinsam mit Pfarrer Werner Ehnle wurde dann gebetet und gesungen. Der Geistliche appellierte in seiner Ansprache an die vielen Pferdeliebhaber, trotz der manchmal übertriebenen Liebe zum Pferd und zu den Tieren Gott nicht ganz aus dem Leben zu verdrängen. Positiv sieht der Geistliche die Arbeit mit den Pferden insofern, dass es mit der einen Pferdestärke im Gegensatz zu den schnellen Verkehrsmitteln auch wesentlich gemütlicher und langsamer geht und dass man damit dem Stress des Alltages, der Hektik und dem Termindruck mit den unzähligen Veranstaltungen zumindest ein wenig entfliehen kann.

    Dies könne man vielleicht damit verbinden, mit den Tieren in der Natur wieder zu Gott zu finden, ähnlich wie der heilige Leonhard, der die Einsamkeit gesucht hatte, um Gott zu finden. Danach segnete er Pferde und Reiter mit dem Wunsch, vor Krankheit und Unfällen verschont zu bleiben.

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