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Tourismus: Urlauber aus dem Landkreis bangen um ihre Reise

Tourismus

Urlauber aus dem Landkreis bangen um ihre Reise

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    Seit bekannt ist, dass der britische Touristikkonzern Thomas Cook pleite ist, steht das Telefon in den Reisebüros im Augsburger Raum nicht mehr still. Touristen, die bei den deutschen Veranstaltertöchtern gebucht haben, sehen ihren Urlaub beziehungsweise ihre Rückreise in Gefahr. Andere hingegen lassen sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen.

    In den Reisebüros im Landkreis hat sich am gestrigen Montag ein einheitliches Bild abgezeichnet: Unaufhörlich klingelt das Telefon. Für Anfragen der Zeitung hat eigentlich keiner wirklich Zeit, der nächste Kunde wartet bereits. Auch im Reisebüro Stiller in Stadtbergen kann sich Inhaberin Eva-Maria Schneider nur wenige Minuten freischaufeln. „Die Menschen sind unsicher“, sagt sie leicht abgehetzt. Allerdings falle deren Reaktion recht unterschiedlich aus: „Manche sind verständnisvoll, andere aber sind stinksauer und haben Angst um ihre lang geplante Reise.“ Um der Menge an Anrufen Herr zu werden, hat das Reisebüro auf seiner Homepage die aktuellen Informationen zusammengetragen.

    Denn: Pleite ist bislang nur die Thomas Cook Group plc, die deutschen Veranstalter Thomas Cook, Neckermann Reisen, Bucher Reisen, Öger Tours und Air Marin hingegen sind noch in Verhandlungen. Sollten diese scheitern, sieht sich aber die Geschäftsführung gezwungen, auch für die Thomas Cook GmbH und weitere Gesellschaften Insolvenz zu beantragen.

    Solange kein Ergebnis feststeht, könne Schneider ihre Kunden nur vertrösten. Glück im Unglück haben Urlauber, die mit der deutschen Tochter Condor fliegen. Sie können erst einmal aufatmen, da sie den Flugbetrieb zunächst weiterführt. Aus rechtlichen Gründen darf die Airline Urlauber, die mit Thomas- Cook-Veranstaltern gebucht haben, allerdings nicht mehr an ihr Reiseziel bringen. Rückflüge sind nicht betroffen.

    Manche Urlauber, die bereits im Ausland sind, sehen der Pleite des britischen Mutterkonzerns gelassen entgegen. Auf Facebook schreibt ein Nutzer beispielsweise: „Wir sind mit Neckermann auf Kos. Geflogen mit Condor.“ Trotzdem mache er sich keine Gedanken über seinen Rückflug am kommenden Donnerstag, da die Fluglinie bislang noch fliege. „Zur Not wird verlängert“, schreibt der Mann pragmatisch. Mit Einschränkungen rechnet er aber nicht.

    Thomas Cook ist nicht zum ersten Mal in Schieflage geraten. Schon 2012 retteten mehrere Banken das Unternehmen vor dem Untergang. Seitdem sitzt es auf einem Schuldenberg in Milliardenhöhe.

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