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Tiere: Achtung Wildsau: Viele Wildunfälle im Landkreis Augsburg

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Achtung Wildsau: Viele Wildunfälle im Landkreis Augsburg

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    Die Zahl der Wildunfälle im Landkreis Augsburg sind hoch, immer häufiger führen Wildschweine zu Unfällen.
    Die Zahl der Wildunfälle im Landkreis Augsburg sind hoch, immer häufiger führen Wildschweine zu Unfällen. Foto: Lino Mirgeler, dpa

    Am FReitagmorgen hatte sich ein Wildschwein bis an die B300 in Stadtbergen verirrt. Die Polizei erschoss das Tier. Ein Blick ins Augsburger Umland zeigt: Wildunfälle sind keine Seltenheit. Krachte es im Vorjahr 1115 Mal wegen Wildtierunfällen, liegt die Zahl heuer bereits bei 958 – mehr als im Vorjahr zur gleichen Zeit. Hauptverursacher sind laut Statistik der

    Jäger warnt: Unfälle mit Wildschweinen können sich häufen

    An die 8000 bis 10.000 Wildschweine leben im Landkreis Augsburg, schätzt Hans Fürst, Vorsitzender der Jägervereinigung Augsburg. Und es werden stetig mehr, milde Winter und ausreichend Nahrung in den Wäldern lässt die Population wachsen. Fürst vermutet daher, dass sich Unfälle mit

    Fürst macht aber nicht nur die Wildtiere, sondern viel mehr die Autofahrer für die vielen Unfälle verantwortlich. „Der Berufsverkehr in der Früh hat stark zugenommen“, erklärt er. „Das ist genau die Zeit des Wildwechsels. Zudem seien die Straßen besser ausgebaut als früher, so dass Autofahrer inzwischen schneller fuhren. Die Tiere hätten weniger Chancen, die Straße überqueren zu können. Die Zahlen bestätigen seine Aussage: Zwischen fünf und sieben Uhr in der Früh wie auch abends zwischen 20 Uhr und Mitternacht passierten die meisten Wildtierunfälle.

    Straßen an Wäldern und Maisfeldern sind gefährliche Stellen

    Fürst erklärt, worauf Autofahrer achten sollten. „An Straßen, die am Wald oder an Maisfeldern vorbeiführen sollten Autofahrer aufmerksamer fahren.“ Dort fänden die Schweine Deckung und Nahrung. Aus diesem Grund seien landkreisweit Reflektoren angebracht, um Autofahrer zu warnen und Wildtiere durch das grelle Licht abzuschrecken. Als gefährlich Stelle nennt der Jäger beispielsweise die Strecke zwischen Fischach und Margertshausen. Aber auch zwischen Lauterbrunn und Emersacker sowie im Bereich nördlich von Altenmünster krachte es aufgrund von Wild, zeigt der Tierfunk-Kataster.

    Die gestiegene Verkehrsdichte ist für Fürst auch ein Grund, weshalb die als scheu geltenden Wildschweine das direkte Stadtgebiet immer mehr meiden und sich mehr in ländliche Gebiete zurückziehen. „Ab Diedorf können Wildunfälle passieren“, verdeutlicht er. Fälle wie in Stadtbergen sieht er eher als Zufall und Ausnahme. Viel häufiger – zu 90 Prozent – ereigneten sich laut Statistik Unfälle auf Staats-, Kreis und Gemeindestraßen.

    Experte erklärt, was nach einem Unfall beachtet werden muss

    Passiert doch ein Zusammenstoß, rät der ADAC, stark abzubremsen und nicht auszuweichen. Unkontrollierte Ausweichmanöver können lebensgefährlich werden. Danach muss der Verursacher die Polizei und den örtlichen Jäger informieren. Das angefahrene Tier sollte keinesfalls angefasst werden, Wildschweine können sehr aggressiv werden. Von hektischen Ausweichmanövern ist auch aus versicherungstechnischen Gründen abzuraten. Wie der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute mitteilte, muss der Betroffene bei einer Teilkaskoversicherung sonst nachweisen, dass sich Wild auf der Straße befand.

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