Lange Zeit bestand Hoffnung, dass mit dem Engerlmarkt in Thierhaupten wenigstens ein Highlight des Jahres viele Menschen aus Nah und Fern verbinden mag, doch nun kam das Aus. Die Marktgemeinde Thierhaupten als Ausrichter sah angesichts der Entwicklung der Corona-Pandemie keine Gewährleistung der Gesundheit für Besucher und Aussteller.
Einfach haben es sich die Thierhauptener mit der Absage wahrlich nicht gemacht. Unter der Leitung von Bürgermeister Anton Brugger tagte am vergangenen Donnerstag der Schul- und Kulturausschuss, zudem die Vereinsvorstände und die ehrenamtlichen Macher Franz Rechner und Wilhelm Schmitz mit eingeladen waren. Nach dem Austausch von Argumenten und der Darlegung der Sicherheitsauflagen erfolgte die Absage des Engerlmarktes einstimmig. Somit fällt die 16. Auflage in diesem Jahr dem Corona-Virus zum Opfer, wie zuvor schon in Thierhaupten die traditionelle Festwoche, das Klosterhoffest oder das Gartenfest.
Bürgermeister Anton Brugger betonte, dass das wichtigste Argument die Sicherheit und Gesundheit Besucher, Aussteller und Helfer war. Der Engerlmarkt lockt alljährlich Tausende von Besuchern in den Innenhof des Klosters Thierhaupten.
Engerlmarkt in Thierhaupten: Es wären nicht mehr als 200 Besucher erlaubt worden
„Wir wollen in Thierhaupten Veranstaltungen durchführen, bei denen alle ein gutes Gefühl haben, wenn sie wieder heim gehen“, so Brugger. Diese „Wohlfühl-Garantie“ kann in diesem Jahr niemand zusichern, zumal ein umfangreiches Hygiene- und Auflagenkonzept nicht überwacht werden kann und die Höchstzahl von 200 Besuchern im Klosterinnenhof ja auch von der zu kleinen Größe gar keinen Sinn macht.
Wichtig war dem Ausschuss auch, dass durch die Absage der Druck von den Verantwortlichen gewichen ist, die mit ihren Ehrenamtlichen in erster Linie für die Verpflegung sorgen. Dies sind beim Engerlmarkt örtliche Vereine und Parteien.
Ein kleiner Ersatz für den Engerlmarkt ist möglich
Wer in Thierhaupten trotz der Absage des Engerlmarkts vorweihnachtliche Stunden bei Glühwein und Bratwürsten genießen will, dem lässt Bürgermeister Brugger noch ein wenig Hoffnung. Die Gemeinde will nämlich öffentliche Plätze vor dem alten Feuerwehrhaus, auf dem neu geschaffenen Parkfeld am Marktplatz oder im Klosterinnenhof kostenlos zur Verfügung stellen, wenn Vereine im kleinen Rahmen für Mitglieder Veranstaltungen planen. Diese Möglichkeit wird in den nächsten Wochen intensiv abgeklärt und nach Abschätzung der Infektionslage kurzfristig entschieden.
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