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Müller Milch: Theo Müller wird 80: Das sagen Weggefährten über den Milchbaron

Müller Milch

Theo Müller wird 80: Das sagen Weggefährten über den Milchbaron

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    Theo Müller, der Milchbaron aus Aretsried, ist 80 Jahre alt. Er hat nicht nur den kleinen Ortsteil der Gemeinde Fischach entscheidend geprägt.
    Theo Müller, der Milchbaron aus Aretsried, ist 80 Jahre alt. Er hat nicht nur den kleinen Ortsteil der Gemeinde Fischach entscheidend geprägt. Foto: Fred Schöllhorn (Archiv)

    Jetzt kann er auch nachlesen, wie er den Fischacher Ortsteil Aretsried über die Jahrzehnte mitverändert hat: Milchbaron Theo Müller erhielt am Donnerstag zum 80. Geburtstag, der in der Firmenzentrale mit vielen Ehrengästen gefeiert wurde, eine Ortschronik. Das ehemalige kleine Staudendorf hätte sich auch ganz anders entwickeln können. Dann nämlich, wenn sich der Konzern in den südlichen Landkreis orientiert hätte.

    Erst im vergangenen Jahr errichtete Müller Milch ein neues Hochregal.
    Erst im vergangenen Jahr errichtete Müller Milch ein neues Hochregal. Foto: Marcus Merk (Archiv)

    Im Juni 1994 waren die Blicke der Verantwortlichen aus der Lebensmittelbranche auf Schwabmünchen und Reichertshausen bei Pfaffenhofen gerichtet. Damals verkündete das Bremer Konzern Kraft Jacobs Suchard die Schließung der beiden bayerischen Käse-Werke – eine für viele Mitarbeiter überraschende Entscheidung. Die Produktion beispielsweise des Streichkäses „Philadelphia“ sollte in Niedersachsen konzentriert werden. In

    Als der große Aretsrieder ganz klein anfing

    Doch am Ende hatte Müller wohl schon das neue Werk in Leppersdorf in Sachsen im Blick. Dort eröffneten sich durch die Grenzöffnung und die Nähe zum osteuropäischen Markt ganz andere Perspektiven. Der damalige Landrat Vogele hatte mit Theo Müller viele „streitbare Gespräche“. Vogele: „Er wusste, dass er ein starker Partner für den Landkreis sein kann. Und ich wusste, dass wir als Behörde auch die Zügel anlegen mussten.“ Vogele hat die Firmengeschichte von Müller genau verfolgt: Sein Vater, der ebenfalls Karl hieß, war nämlich Käser.

    Tatsächlich hatte der große Theo Müller einst ganz klein angefangen. Der frühere Landtagsabgeordnete Max Strehle kann sich noch an diese Zeit erinnern. Die Molkerei in Aretsried sei „eine kleine Quetsche“ gewesen wie etliche andere auch in der Gegend. Aber Müller habe Ideen gehabt und den Mut, auf neue Produkte zu setzen. Strehle: „Davor muss man den Hut ziehen.“ In den Anfangsjahren habe der Molkereichef regelrecht um die Milch kämpfen müssen und die Bauern überzeugen, dass sie ihn beliefern. So reibungslos ging die Expansion nicht vonstatten. Müller legte sich mit Bauern und mit Greenpeace-Aktivisten an. Auch hatte er das eine oder andere Mal Ärger mit den Behörden. Mal ging es um zu viel gefördertes Grundwasser, mal um ausgelaufene Sahne und ein folgendes Fischsterben in der Schmutter, mal um Schwarzbauten.

    Theo Müller lebte mit seiner Familie in Aystetten

    Vor dem Umzug des heutigen Fischacher Ehrenbürgers in die Schweiz lebte Müller mit Familie in Aystetten. Groß in Erscheinung getreten sei der mutmaßlich reichste Mann des Dorfes nicht, sagt der damalige Bürgermeister Max Rindle. „Müller ist immer nur zwischen

    Die Zentrale vpn Müller Milch befindet sich nach wie vor in Aretsried, auch wenn zum Konzern längst diverse weitere Standorte zählen. Über ihn kursieren jede Menge Geschichten. 
    Die Zentrale vpn Müller Milch befindet sich nach wie vor in Aretsried, auch wenn zum Konzern längst diverse weitere Standorte zählen. Über ihn kursieren jede Menge Geschichten.  Foto: Marcus Merk (Archiv)

    Als es um den Erhalt des örtlichen Einzelhandelsgeschäfts ging, habe Müller außerdem eine Warenspende im Wert von 10.000 Euro angeboten, erinnert sich Rindle. Letztlich habe man das aber nicht benötigt. Ansonsten habe der schwer reiche Unternehmer immer betont, er spende nur in Fischach. Das stimmte aber nicht ganz.

    Hauptsponsor der Tischtennis-Frauen aus Langweid

    Von 2002 bis 2006 war Müllermilch Hauptsponsor und Namensgeber der Tischtennis-Frauen aus Langweid. Unter dem Namen

    Wurde Helmut Haller von Theo Müller bezahlt?

    Es gibt noch ein weiteres Kapitel Sportsponsoring: Noch immer hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Helmut Haller Anfang der 1980er- Jahre von Theo Müller bezahlt worden sei, als die Augsburger Fußball-Ikone beim damaligen B-Klassisten TSV Fischach für ein halbes Jahr die Kommandos gab. Günter Schubert, der damals als Spieler aktiv war, kann das nicht bestätigen. Er erinnert sich nur, dass Haller über den Fußball-Funktionär Wilfried Ostrowski nach Fischach gekommen sei. Um für weitere Trainerlizenzen zugelassen zu werden, musste er auch einen Amateurverein trainiert haben. „Es war eine geile Zeit“, erinnert sich Schubert, „er hatte noch einige Tricks auf Lager und das Training war nicht allzu hart. Dafür war er sehr gesellig und immer für eine Runde Schafkopf zu haben.“ Ausgezahlt hat sich der prominente Trainer übrigens nicht: „Als

    Weit zurück liegt auch ein anderes Treffen: Es war im November 1997, als der Nachwuchspolitiker Martin Sailer, damals 27 Jahre alt, erstmals auf den mächtigen Milch-Mogul traf. Er zeigte einer Delegation der Jungen Union den Betrieb und diskutierte anschließend mit dem CSU-Nachwuchs. „Mitteilsam und als Persönlichkeit für uns alle sehr beeindruckend“ sei Müller gewesen, erinnert sich der heutige Augsburger Landrat und Bezirkstagspräsident an das Treffen. Und: „Am Ende haben wir ihm die verbindliche Zusage für drei weitere Lehrstellen abgetrotzt.“

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