Was für den einen nutzlos ist, ist für den anderen vielleicht ein Liebhaberstück: Zur Sperrmüllbörse im Zusmarshauser Ortsteil Steinekirch kann jeder gut erhaltene Stücke mitbringen und dafür andere Möbel oder auch Haushaltswaren wieder mitnehmen. Das besondere Angebot, das am Samstag zum letzten Mal öffnet, ist auch ein Umschlagplatz für Geschichten. „Ich habe viel erlebt. Vom Mercedes-Fahrer bis hin zu Flüchtlingen waren schon alle hier auf dem Hof“, sagt Regine Jandl-Langenmeier. Die 58-jährige Realschullehrerin hatte die gemeinnützige Börse vor 25 Jahren mit dem Bund Naturschutz ins Leben gerufen. Für einige Frauen wurde der Stadel, den Familie Ofner für den guten Zweck zur Verfügung stellte, sogar zum Treffpunkt. Sie etablierten eine gemütliche Kaffeerunde. „Die Frauen haben immer geschaut, was für neue Sachen angeliefert werden und ob etwas Brauchbares dabei ist“, weiß Jandl-Langenmeier. Am Samstag steht sie zum letzten Mal als Leiterin auf dem Hof. Aber nicht ganz ohne Wehmut. „Als ich die Flugzettel geschrieben habe, wurde mir schon etwas anders“, sagt Jandl-Langenmeier. Ihr Entschluss steht aber: Sie will kürzertreten. Schließlich bedeutet die Börse mehr Arbeit, als nur jeden Samstag zwei Stunden auf dem Hof zu stehen.
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