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Streit: Ärger im Bonstetter Gemeinderat

Streit

Ärger im Bonstetter Gemeinderat

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    Nach vier Monaten stand erneut das Thema „Artenschutz in Bonstetten“ im Gemeinderat auf der Agenda. Den Antrag dazu hatten die Grünen im Februar eingereicht: Seitdem sei laut Gemeinderätin Gertrud Wagner wenig passiert. Ihr Kollege Leo Kränzle erläuterte noch einmal seinen Antrag, in dem es unter anderen um Blühwiesen, Informationsveranstaltungen für die Bürger, Möglichkeiten zur Ansiedlung von Insekten im eigenen Garten sowie Initiativen von Kindergarten und Grundschule geht.

    Weil der Antrag nach Ansicht der Grünen nicht behandelt wurde, hatte Leo Kränzle bereits bei der Kommunalaufsicht Beschwerde eingereicht. Er wollte drei nicht behandelte Themen seines Antrags ins Gremium bringen und forderte deshalb, darüber abzustimmen. Bürgermeister Anton Gleich hingegen wollte nur eine Abstimmung zulassen, ob sich der Rat mit dem Antrag noch einmal beschäftigen sollte. Damit war Kränzle nicht einverstanden. Er sagte: „Die Demokratie wird hier zu Grabe getragen.“ Der Bürgermeister ließ das nicht unkommentiert, er meinte, dass diese Themen hinlänglich besprochen worden seien. Werner Halank (FW) ergänzte: „Die Ideen vom Landschaftsarchitekten Hans Marz werden umgesetzt.“ Hermann Wengenmair (CSU) verstand die Aufregung nicht. „Im gesamten Gemeinderat herrscht doch zu diesem Thema Einigkeit.“ Leo Kränzle und Gertrud Wagner verließen kurz den Sitzungssaal, um sich zu besprechen.

    Auch beim nächsten Tagesordnungspunkt drohte die Sitzung aus dem Ruder zu laufen. Bürgermeister Anton Gleich informierte über das am 25. Juli stattgefundene Kolloquium bezüglich des Architektenwettbewerbs. 21 Architekten hatten sich beworben, 17 Architekten waren gekommen, um die Neugestaltung der neuen Ortsmitte auf dem Gelände der ehemaligen Brauerei, gegenüber der Gaststätte Bräustüble, mit Rathaus, Feuerwehr, Gemeindesaal und Musikheim zu planen. „Die Stimmung im Kolloquium war gut, es sind viele gute Fragen gestellt worden.“ Es fand sich auch das hochkarätig besetzte Preisgericht zusammen, dem Gemeinderat Leo Kränzle angehört.

    Im Zuge dieser Veranstaltung wurde eine Nachbesserung der Wettbewerbsaufgabe gefordert: ein angemessenes Foyer, eine ausreichende Anzahl von Toiletten sowie die Errichtung eines Aufzugs im Hinblick auf die Barrierefreiheit. Das bedeutet einen Mehraufwand von rund 500000 Euro. Die Ergebnisse des Wettbewerbs sind voraussichtlich Ende Oktober zu erwarten.

    Der Bürgermeister warf dann Kränzle vor: „Sie haben die Veranstaltung im Juli frühzeitig verlassen und somit das Preisgericht missachtet. Ein Verhalten, das so nicht hingenommen werden kann.“ Petra Zinnert-Fassl (FW) sagte: „Es wirft ein schlechtes Licht auf die Gemeinde“, und räumte ein, dass „bereits im Vorfeld auf die Länge der Veranstaltung hingewiesen worden war“. Leo Kränzle hielt die Rüge für völlig unangebracht. „Wenn ich ein Amt annehme, dann muss ich es auch wahrnehmen“, so die Meinung des Bürgermeisters. (kräm)

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