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Stimmen aus der Region: FC Bayern in Donezk: Fans und Ukrainer über die Situation vor Ort

Stimmen aus der Region

FC Bayern in Donezk: Fans und Ukrainer über die Situation vor Ort

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    Champions League: Der FC Bayern spielt am Dienstagabend bei Schachtar Donezk.
    Champions League: Der FC Bayern spielt am Dienstagabend bei Schachtar Donezk. Foto: dpa

    „Bei diesem Spiel geht es nicht bloß um Fußball. Es geht darum, den Menschen etwas Normalität geben zu können.“ Oksana Johanus, gebürtige Ukrainerin, ist zwar kein Fußballfan, hält das heutige Spiel von Schachtar Donezk gegen den FC Bayern im westukrainischen Lemberg aber dennoch für sehr wichtig. Die Menschen im Krisengebiet hätten dann etwas, woran sie sich ein Stück weit in diesen schweren Zeiten festhalten könnten. Video: FC Bayern reist mit "mulmigem Gefühl" in Ukraine

    Oksana Johanus lebt mittlerweile seit fast 15 Jahren in Stettenhofen. Allerdings sind ihre Eltern und zahlreiche Freunde sowie ehemalige Schulkameraden noch immer in der Ukraine, auch im Krisengebiet: „Ich habe Kontakt zu Freunden und Bekannten in Donezk und in Charkiw. Es ist schrecklich, was sie mir von dort erzählen, die Situation ist für alle sehr hart.“ Sie hat Angst, welche Nachricht sie erhalten könnte, wenn sie nach ihren Freunden fragt.

    FC Bayern: Spiel findet in Lemberg statt

    Deshalb freue sie sich darüber, dass die Fußballmannschaft aus Donezk trotz Allem weiterspielt. Dass man noch an Fußball denken könne, wenn nebenan Menschen sterben, kann sie sich nur so erklären: „Die Spieler wollen einfach nur weg, weg von den Bomben und dem Krieg.“ In Lemberg, wo das Spiel ausgetragen wird, ist die Lage weitgehend ruhig. Oksana Johanus glaubt, dass die Menschen in der Ostukraine vielleicht für kurze Zeit ihre Situation verdrängen können, wenn sie bei dem Spiel mit ihrer Mannschaft mitfiebern. „Wenn man sonst nichts mehr hat, ist das sehr wichtig“, so Johanus.

    Rudi Tausend, Vorsitzender des FC Bayern-Fanklubs in Gablingen, wird nicht zum Spiel in die Ukraine fahren. Auch sonst wird aus seinem Club niemand die Reise in die Ukraine antreten. Für das Rückspiel in München allerdings hat er einen Bus organisiert. Für ihn stehe fest, dass man den Sport und die politischen Verhältnisse auseinanderhalten muss. Der politische Aspekt spiele für ihn keine Rolle, wenn er zu einem Spiel fährt. „Privat bin ich sehr interessiert und verfolge die Ereignisse genau, beim

    Sammelaktion für Menschen in der Ukraine

    Vera Malyuzhkovych ist in der Westukraine geboren und lebt seit mittlerweile fünf Jahren in Altenmünster. Auch sie ist am Fußball selbst eigentlich nicht interessiert. Allerdings hofft sie, dass das Spiel die Menschen auf die Situation in der Ostukraine aufmerksam macht. Nach Weihnachten war sie wieder in ihrer alten Heimat, und war erschüttert: „Die Menschen dort leben in völliger Armut, sie haben einfach nicht genug zum Leben.“ Deshalb möchte sie nun eine Sammelaktion für die Menschen dort organisieren. Sie hofft, dass nach dem Spiel mehr Menschen in der Ukraine helfen wollen. hada

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