Die Freude, aber auch die Überraschung über den ersten Platz beim Jungunternehmerpreis 2014 in Österreich war groß: Frank Steinbacher vom Neusässer Ingenieurbüro Steinbacher Consult setzte sich mit dem Team seines Innsbrucker Unternehmens Airborne Hydromapping (AHM) GmbH an die Spitze des Wettbewerbs, welchen unser Nachbarland ausgeschrieben hatte. „Nach unserer Bewerbung im April wurden wir zunächst aus den mehr als tausend Einreichungen in die Top 297 gewählt, dann in die Top einhundert und dann zum Top-eins-Unternehmen 2014 in Österreich, da waren wir doch etwas überrascht“, berichtet Frank Steinbacher über den Empfang im Wiener Oktogon-Saal der Bank Austria. Im Zuge des Wettbewerbs wurden neben dem wirtschaftlichen Potenzial der Firmenidee – der Gewässervermessung aus der Luft – vor allem der ökologische Beitrag zum Erhalt und Schutz der Gewässer hervorgehoben, dies sei eine weltweite Aufgabenstellung. Österreichs Vizekanzler Reinhold Mitterlehner sowie Umweltminister Andrä Rupprechter vergaben die Preise an Steinbacher und seine Teamkollegen. Die Spezialisten entwickelten gemeinsam ein Technikverfahren, das vom Flugzeug aus bestechende Unterwasser-Messergebnisse von Seen, Flüssen oder Küstenbereichen liefert, welche bis zu zehn Meter tief reichen können, und dies in einer Genauigkeit von weniger als zehn Zentimetern Größe. Die Datenmessungen des Systems AHM, für das Steinbacher und seine Leute schon mehrfach in Österreich ausgezeichnet wurden, führten die Fachleute inzwischen weiter. „Die Technik wird nun auch für Landvermessungen und für Eis- und Schneeflächen verwendet“, erklärt Steinbacher das erweiterte moderne Auswertungssystem, mit dessen Hilfe jetzt auch ökologische Daten genau erfasst werden können und welches ebenfalls Geodaten in höchster Qualität liefert. Betrachte man diese zusammen mit wirtschaftlichen Aspekten, erhalte man präzise Vorstellungen von Projekten und Unternehmungen in Sachen Landesentwicklung und Natur, so Steinbacher weiter. Der erfolgreiche Jungunternehmer hat die luftgestützte Vermessung von Gewässern auch in den elterlichen Betrieb seines Vaters, Stefan Steinbacher, eingebracht. Der Senior war bereits vor geraumer Zeit der Meinung: „Diese Technik hat weitreichendes Potenzial, sie verändert den Umgang mit Gewässern und wird in vielen Bereichen einen enormen Mehrwert bringen.“ Dass sich die Anwendungsfelder außer für Hochwasserschutz, Wasserkraft oder den ökologischen Erhalt unserer Gewässer erweitern lassen würden, war sich der Seniorchef schon damals sicher. Er sollte recht behalten. (ulha)
Steinbacher Consult