Müllermilch will am Standort Aretsried zusätzlich zu dem bereits erfolgten Bau des Hochregallagers mit einer Investitionssumme von 42 Millionen Euro auch das bestehende Verwaltungsgebäude erheblich erweitern. Im Spätherbst wurden im Landratsamt die für die Verwirklichung notwendigen Verfahrensschritte erörtert.
Geplant ist die Errichtung des Neubaus inklusive Betriebsrestaurant, Haustechnik und Küche westlich an das bereits vorhandene Verwaltungsgebäude. Dabei wird das dreistöckige Projekt in den Hang integriert. Es soll die gleiche Kubatur wie das bestehende Domizil erhalten, nur um 90 Grad gedreht, und umfasst 62 Meter in der Länge und 16 Meter in der Breite. In Großraumbüros sollen rund 200 Mitarbeiter Platz finden, jedoch erweiterbar auf 240.
Der Zeitplan sieht vor, noch im Dezember einen Bauantrag zu stellen. Im kommenden Frühjahr sollen vorbereitende Maßnahmen erfolgen, im Sommer der Baubeginn. Die Fertigstellung ist für 2022 geplant.
Die Freibäder in Fischach und Kutzenhausen blieben zu
Eine schwere Freiluftsaison gab es in diesem Jahr für die Schwimmerinnen und Schwimmer im westlichen Landkreis. Zwei Freibäder blieben nämlich komplett geschlossen – wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.
So stand in Fischach das Thema Corona im Vordergrund. Bürgermeister Peter Ziegelmeier erklärte, dass das Naturfreibad mit den geforderten Desinfektionsmaßnahmen überfordert sei. Denn Chlor könne die komplizierte Biologie der natürlichen Wasserreinigung zerstören. Im Jahr zuvor hatten das Bad 55.000 Schwimmerinnen und Schwimmer besucht.
Ebenfalls geschlossen blieb in diesem Jahr das Freibad in Kutzenhausen – das war allerdings schon geplant, bevor Corona zum alles bestimmenden Thema wurde. Denn das Freibad in Kutzenhausen wird derzeit saniert. Nach 51 Betriebsjahren gibt es nun ein neues Becken. Ursprünglich sollten die Arbeiten bis zum Frühsommer 2020 abgeschlossen sein, doch wegen Corona konnte man sich mehr Zeit lassen. Allerdings: Fertig ist das neue Becken immer noch nicht.
Der Coronakrise getrotzt hat im westlichen Landkreis allein das Panoramabad in Dinkelscherben. Hier gab es ein System der Online-Anmeldung. Weil viele Schwimmer dorthin auswichen und die Plätze begrenzt waren, kamen aber viele, gerade an den Wochenenden, nicht zum Zug.
Monatelange Umleitung wegen Brückenarbeiten in Siegertshofen
Mehrere Monate mussten Autofahrer im Sommer eine überörtliche Umleitungsstrecke in Kauf nehmen, wenn sie von Fischach aus in Richtung Mickhausen wollten oder umgekehrt. Grund war die Sanierung der Schmutterbrücke in Siegertshofen aus dem Jahr 1966. Darüber hinaus erhielt die Fahrbahn im Bereich der Ortsdurchfahrt eine neue Asphaltdecke.
2020 wird in den Stauden fleißig gebaut
Da viele Bauprojekte bereits in der Vergangenheit begonnen oder angestoßen worden waren, wurde 2020 fleißig gebaut. Die größten Bauvorhaben stemmen derzeit die Gemeinden Langenneufnach, Mickhausen und Scherstetten mit der Erweiterung der jeweiligen Kindergärten. 3,6 Millionen Euro kostet die Erweiterung in Langenneufnach, knapp drei Millionen Euro in Mickhausen und 570000 Euro fallen für den Anbau in Scher- stetten an. Auch viele private Bauherren konnten heuer ihren Traum vom eigenen Heim in den Stauden verwirklichen. In allen fünf Gemeinden wurden Baugebiete entweder geplant, ausgewiesen oder Bauplätze verkauft.
Einen weiteren Schritt in Richtung Digitalisierung machten etliche Gemeinden. Förderanträge für den Breitbandausbau sowie deren Maßnahmen standen heuer auf der Agenda, damit Privat- als auch Geschäftsanschlüsse künftig über eine schnellere Internetverbindung verfügen.
An der Hauptstraße in Langenneufnach entsteht ein neuer Edeka-Markt. Anfang des Jahres gab der kleine Supermarkt „Kopitz“ sein Geschäft auf. Ebenfalls schließen wird zum Jahresende die Filiale der Raiffeisenbank Stauden in Walkertshofen.
Mehr Platz schufen zwei Staudengemeinden für Vereine und Bücher. Das ehemalige Lagerhaus in Scherstetten sowie die ehemalige Schule in Konradshofen werden beziehungsweise wurden für Vereine umgebaut, und in Langenneufnach stehen nach der Erweiterung der Bücherei mehr Räumlichkeiten zur Verfügung. In den beiden Ortschaften Konradshofen und Scherstetten soll auch die Dorfmitte neu gestaltet werden. Während einer Klausurtagung sammelte der Gemeinderat hierzu Ideen und erste Schritte wurden bereits eingeleitet.
Zurückgestellt wurden hingegen die Planungen für die Neue Mitte in Münster, dem Ortsteil von Mickhausen. Aber nicht nur in Gebäude und Infrastruktur wurde heuer investiert, sondern auch in die Natur. Um den ökologischen Zustand der Neufnach zu verbessern, wurde ein Teilstück oberhalb von Walkertshofen im September renaturiert.
Das Schloss in Mickhausen erwacht aus dem Dornröschenschlaf
Aus dem Dornröschenschlaf ist das Schloss in Mickhausen erwacht. Seit Ende vergangenen Jahres laufen die Sanierungsarbeiten, die sich auf 14,5 Millionen Euro belaufen und von der Hermann-Messerschmidt-Stiftung initiiert wurden. Im Herbst begannen die Sanierungsarbeiten am Dach des Schlosses.
Auch in den Gotteshäusern gab es Baustellen. In Walkertshofen ist die Sanierung der Kirche St. Alban Anfang des Jahres abgeschlossen worden, in Langenneufnach ist die Sanierung der Kirche St. Martin noch im Gange. Die Gottesdienste finden dort momentan in der Turnhalle statt. Für viele Gläubige überraschend kam Ende November die Nachricht, dass der beliebte Staudenpfarrer Pater Joji die Stauden nächstes Jahr verlassen wird.
Mittelneufnach bezieht nun auch Staudenwasser. Nachdem die Gemeinde ihre eigene Wasserversorgung aufgegeben hat, ist sie seit Oktober als sogenannter „Wassergast“ an die Wasserversorgung des Zweckverbandes Stauden-Wasserversorgung angeschlossen.
In den Bau einer neuen Halle in Langenneufnach für die Maschinen des Bauhofs investierte die Verwaltungsgemeinschaft eine Summe von 362000 Euro. Und für die Einwohner der Stauden wurde heuer ein Rathaus-Serviceportal eingerichtet, damit etliche Behördengänge online erledigt werden können. (AZ)