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Gemeinderat: Stahlwerk: Langweid sagt auf 26 Seiten Nein

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Stahlwerk: Langweid sagt auf 26 Seiten Nein

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    Die Lech-Stahlwerke wollen insgesamt 17 Hektar des Lohwaldes im Süden des bestehenden Werks roden, um darauf weitere Betriebe zu errichten.
    Die Lech-Stahlwerke wollen insgesamt 17 Hektar des Lohwaldes im Süden des bestehenden Werks roden, um darauf weitere Betriebe zu errichten.

    Die Marktgemeinde Meitingen will den Lech-Stahlwerken in Herbertshofen durch einen geänderten Flächennutzungs- und Bebauungsplan Bewegungsfreiheit für geplante Erweiterungen im Lohwald verschaffen. Die Gemeinden, an deren Flurgrenzen die Veränderungen stattfinden sollen, sind allerdings strikt dagegen. Bürgermeister Jürgen Gilg stellte dem Langweider Gemeinderat nun in der jüngsten Sitzung die Einwendungen vor, die der Anwalt der Gemeinde zum Vorhaben ausgearbeitet hatte. Auf 26 Seiten sagt die Gemeinde Langweid Nein zum Vorhaben der Nachbargemeinde.

    Wie berichtet möchten die Lech-Stahlwerke insgesamt 17 Hektar des Lohwaldes im Süden des bestehenden Werks roden, um darauf weitere Betriebe zu errichten. Der Wald ist durch das Bayerische Waldgesetz als Bannwald in seinem Bestand geschützt. Diese Bannwaldfunktion sei durch die geplanten Eingriffe in den Wald grundlegend infrage gestellt, wendet Langweid ein.

    Der Markt Meitingen verkenne die Betroffenheit und die Bedürfnisse der Bevölkerung in Langweid. Es handle sich beim Vorhaben um eine unerlaubte Gefälligkeitsplanung, und es gebe Verstöße gegen das Landesplanungsrecht. Artenschutz, Naturschutz und das Wasserrecht seien kompromittiert. „Grundlegende Bedenken“ gebe es hinsichtlich der beantragten Bildung von Zwischenwerten in puncto Lärm.

    Damit soll es möglich werden, die gesetzlich festgelegten Grenzwerte der Lärmbelastung im Umfeld der Lech-Stahlwerke auf Dauer zu überschreiten. Die dafür gesetzlich nötigen Grundlagen seien nicht gegeben, so die Argumentation der Gemeinde Langweid.

    Die Entsorgungssicherheit der Abfälle, insbesondere der Elektroofenschlacke (EOS), wird infrage gestellt. Erheblich mehr Straßenverkehr auch in den Nachtstunden sei bei einer Ausweitung des Betriebs zu erwarten.

    Auch diese Belastung würde an den Südrand des eigenen Gemeindegebietes und in Richtung Langweid verlagert.

    Die Luft brennt zwischen der Marktgemeinde Meitingen und seinen Nachbarn, seitdem die Erweiterungspläne auf dem Tisch liegen. Die Marktgemeinde Biberbach hatte angekündigt, wenn nötig auch gerichtlich gegen die Pläne vorzugehen. „Rücksichtslose Auswirkungen“ auf die Ortsentwicklung sieht Langweid in den Vorhaben.

    Der Gemeinderat Langweid beschloss einstimmig, die 26 Seiten umfassende Einwendung gegen die Planungen der Nachbargemeinde auf den Weg zu bringen. Schon zu Beginn der Woche hatte sich Langweid gegen die vom Stahlwerk beantragte Erhöhung der Rohstahlproduktion von 1,1 auf 1,4 Millionen Tonnen ausgesprochen.

    Die Langweider Feuerwehr könne einen zweiten Vertreter des Kommandanten wählen, beschloss der Gemeinderat einstimmig. Mit 141 aktiven

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