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Stadtbergen: Wie Kultur in Stadtbergen trotz Corona (noch) möglich ist

Stadtbergen

Wie Kultur in Stadtbergen trotz Corona (noch) möglich ist

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    Die Presley Family spielte vor Kurzem in Stadtbergen in der Sporthalle.
    Die Presley Family spielte vor Kurzem in Stadtbergen in der Sporthalle. Foto: Thomas Hack

    Trotz Corona sind die Menschen hungrig nach Kunst, nach Musik, nach Ausgelassenheit. Auch deshalb gelang der „Restart“ in Stadtbergen. In der jüngsten Sitzung des Kultur- und Sozialausschusses berichtete der Zweite Bürgermeister Michael Smischek über den Neustart im Kulturprogramm der Stadt. Nach dem Lockdown kam mit dem ersten Stadtberger „Open-Air-Kino“ wieder Leben in die Szene. Eigentlich wollte die Stadt die Veranstaltung schon im vergangenen Jahr zum ersten Mal anbieten, allerdings hatte der Kinobetreiber technische Schwierigkeiten, und es konnte 2019 kein Film auf der Wiese des Hallenbads gezeigt werden. „Dieses Jahr haben wir es stattfinden lassen, auch um den Bürgern die Möglichkeit zu bieten, sich wieder zu treffen“, erklärte Smischek.

    Den Bürgersaal habe man über den Sommer vor allem an Unternehmen vermietet, um Einnahmen zu generieren. Auch Prüfungen zum Beispiel der IHK wurden in dem Raum durchgeführt. Erst vor Kurzem konnte auch das Kulturprogramm wieder starten. Mit den ersten Veranstaltungen, die wieder im Bürgersaal stattfinden konnten, ist Smischek sehr zufrieden. Das Hygienekonzept funktioniere, alle Gäste würden sich „sehr gut“ an die Regeln halten, sogar Kinder. Außerdem sagte er: „Wenn sich viele Paare anmelden, ist Platz für bis zu 110 Gäste.“

    Konzert wurde in die Mehrzweckhalle verlegt

    Besonders stolz ist Michael Smischek auch auf das Konzert der Presley Family (wir berichteten). Um mehr Gäste unterzubringen, wurde das Konzert kurzerhand vom Bürgersaal in die Mehrzweckhalle verlegt. „Wir haben Teppiche ausgelegt, Techniker engagiert und sogar Sponsoren für die Mehrkosten gefunden“, beschrieb er. Auch das Hygienekonzept mit Einbahnstraßensystem und Einlasskontrolle habe gut funktioniert. Alles in allem ist Smischek mit dem Neustart des Programms sehr zufrieden: „Bei allen Konzerten war die Stimmung sehr gut, und die Leute haben sich gefreut, wieder Kultur zu erleben.“

    In der Ausschusssitzung weist er außerdem auf das weitere Programm hin. Noch im Oktober spielen Stephan Zinner und Stefan Leonhardsberger ihre Show „Café und Bier“; musikalisch wird es mit Andi und die Affenbande. Im November geht das Programm im Bürgersaal dann mit Café Arrabbiata und dem Kindertheater Fritz und Freunde weiter. Ein Highlight ist die Premiere der „Leonhardsberger & Schmid Show“ Anfang Dezember. Aktuell sind für diese Show zwei Termine geplant, um allen Interessierten einen Platz anbieten zu können. Smischek betonte aber mit Blick auf die steigenden Inzidenzwerte: „Immer unter dem Vorbehalt, dass es auch wirklich stattfinden kann.“

    Kulturbüro plant mit reduzierter Teilnehmerzahl

    Die Mitglieder des Ausschusses lobten die Arbeit der Stadtverwaltung. Gerhard Heisele (Freie Wähler) zum Beispiel war zufrieden, dass sich seine Befürchtungen im Zusammenhang mit dem Konzert in der Sporthalle nicht bewahrheitet hätten. Er habe sowohl mit dem Ausfall von Sportunterricht als auch mit zusätzlichen Kosten gerechnet. Beides trat allerdings nicht ein, dank der Sponsoren und der nächtlichen Arbeit von Verwaltung und Bauhof.

    Hans Trautner (CSU) fragte im Ausschuss nach, ob man im Hinblick auf die steigende Infektionsrate nicht noch mehr Veranstaltungen in die Sporthalle verlegen könnte. Smischek kommentierte, dass das Kulturbüro im Moment eher mit einer Reduzierung der Teilnehmerzahl plane. Die Hallenzeiten seien sehr begehrt. Ingrid Strohmayr (CSU) appellierte, wenigstens für die Premiere der „Leonhardsberger & Schmid Show“ die Nutzung der Sporthalle in Erwägung zu ziehen.

    Nicht nur Musik, sondern auch Kunst war in Stadtbergen wieder geboten. Michael Smischek berichtete von der eher ungewöhnlichen Vernissage der Ausstellung „Innen - Außen“ von Beatrice Schmucker. Der Festakt fand vor einer Woche unter strengen Hygieneauflagen im Sitzungsaal statt. Danach konnten die Besucher im „Einbahnstraßensystem“ die Bildern der Künstlerin im Rathausfoyer bestaunen.

    Nachfolge von Brigitte Heintze als Kunstbeauftragte ungewiss

    In diesem Zusammenhang diskutierte der Ausschuss ein weiteres Thema: Die Kunstbeauftragte der Stadt, Brigitte Heintze, die sich viele Jahre um die Ausstellungen im Rathaus und die Akquise der Künstler gekümmert hatte, hat ihr Amt niedergelegt. Wer und ob diese Stelle neu besetzt werden sollte, stand zur Debatte. Thomas Oppel (Pro Stadtbergen) sagte: „Wir brauchen niemanden zum Aufhängen von Bildern und Schreiben von Pressetexten. Das sollte die Verwaltung übernehmen.“ Paul Reisbacher (Grüne) appellierte vehement dafür, die Stelle beizubehalten und einen Ersatz zu suchen. „Uns fehlen die Kontakte zu den Künstlern“, betonte er.

    Für die Entscheidung bleibt dem KSA noch ein wenig Zeit. Die während des Lockdowns ausgefallenen Ausstellungen werden jetzt der Reihe nach nachgeholt, außerdem gibt es noch eine Liste von Künstlern, die bereit wären, im Rathausfoyer auszustellen. „Bis Mitte 2022 sind wir gut versorgt“, erklärte auch der Leiter des Kulturbüros Christoph Schmid. Die Fraktionen sollen jetzt über mögliche Nachfolger beraten.

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