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Stadtbergen: Wertstoffinsel regt die Anwohner in Stadtbergen auf

Stadtbergen

Wertstoffinsel regt die Anwohner in Stadtbergen auf

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    Die Anwohner in Stadtbergen ärgern sich über die Wertstoffinsel, die direkt vor einer Wohnanlage steht.
    Die Anwohner in Stadtbergen ärgern sich über die Wertstoffinsel, die direkt vor einer Wohnanlage steht. Foto: Merk

    Das Leben auf einer Insel ist in der Regel positiv besetzt: Eine idyllische und ruhige Lage, vielleicht sogar mit zwei Bergen, und rundherum das tiefe blaue Meer. Das Leben vor einer Insel ist hingegen für viele Menschen ein Ärgernis – vor allem, wenn es sich um eine Wertstoffinsel handelt. Genau dies ist in Stadtbergen der Fall. Hier wollen Anwohner der Pferseer Straße unbedingt die Container versetzen lassen. Und knapp zwei Dutzend Bürger kamen daher zur jüngsten Sitzung des Stadtrats in den Bürgersaal, um die Entscheidung über ihren Antrag live zu verfolgen.

    Die Hoffnungen auf eine Versetzung der Container wurden aber sogleich im Keim erstickt. „Es gibt einen Grundsatzbeschluss, dass Wertstoffinseln in Stadtbergen nicht mehr versetzt werden“, sagte Bürgermeister Paul Metz. Insgesamt gebe es 19 dieser Entsorgungsmöglichkeiten in der Stadt und sollte dem einen Antrag stattgegeben werden, könnten auch alle anderen Anwohner eine Versetzung wollen. Metz zeigte zwar Verständnis und sagte „keiner will sie haben“, aber nachträglich werde an den Standorten nichts mehr geändert.

    Die Wertstoffinsel in Stadtbergen gibt es schon länger als die Wohnungen

    Bei der Wertstoffinsel in der Pferseer Straße handelt es sich um eine Anlage, die bereits vor dem Bau der Wohnanlage dort gestanden habe. Möglicherweise sei es während der Bauarbeiten zu einem Missverständnis gekommen, da die Container kurzzeitig entfernt werden mussten, um Platz für Kran und Bagger zu schaffen. Dabei habe es sich allerdings stets um eine zeitlich begrenzte Maßnahme gehandelt. Angedacht waren ursprünglich vier Wochen, schließlich wurden drei Monate daraus. „Aber eine Zusage zur Beseitigung der Container hat es nie gegeben“, betonte Metz.

    Fraktionsübergreifend gab es für diese Entscheidung Zustimmung. „Wir schaffen andernfalls einen Präzedenzfall“, sagte Fabian Münch von den Grünen. „Wenn wir es einmal erlauben, müssen wir es immer erlauben“. Münch schlug stattdessen vor, unter anderem die Schilder für die gültigen Einwurfzeiten zu vergrößern, was allerdings die Anwohner im Saal mit lautem Gelächter quittierten. Zustimmendes Kopfnicken gab es jedoch für seine Anregungen, den Ordnungsdienst dort öfter kontrollieren zu lassen oder die jetzigen Behälter gegen geräuschdämmende Container auszutauschen.

    Es gäbe auch andere Möglichkeiten für die Container

    Unterstützung für diesen Vorschlag gab es auch von Tobias Schmid (CSU) und Matthias Künzel (SPD). Beide könnten sich beispielsweise sogenannte Unterflurcontainer vorstellen. Hier sind die Auffangbehälter in der Erde versenkt, aus dem ragt nur eine kurze Einwurfsäule empor. „Die wären schon schön, aber wahrscheinlich zu teuer“, sagte Künzel. Thomas Oppel von Pro Stadtbergen plädierte ebenfalls dafür, die Container nicht zu versetzen. Man könne nicht nach dem Sankt-Florians-Prinzip handeln und der Standort in der Pferseer Straße hätte sich bereits etabliert.

    Ist meist ziemlich laut: Ein Glas in den Container zu werden.  Deswegen sollen in Stadtbergen nun geräuschdämmende Container her.
    Ist meist ziemlich laut: Ein Glas in den Container zu werden. Deswegen sollen in Stadtbergen nun geräuschdämmende Container her. Foto: Tobias Hase, dpa (Symbol)

    Carmen Steinmüller von den Freien Wähler regte an, die Bauherrin mit ins Boot zu holen, um eine für die direkten Anwohner verträgliche Lösung zu finden. Vielleicht würde es von privater Seite Zuschüsse geben, um die Container im Boden zu versenken oder wenigstens für eine etwas dickere Begrünung mit Hecken zu sorgen.

    Am Ende gab es einen kleinen Erfolg in Sachen Wertstoffinsel für die Bürger

    Einen kleinen Erfolg konnten die Bürger schließlich doch noch verbuchen. Einstimmig votierte das Gremium dafür, die Anschaffung von leiseren Containern zu überprüfen und neue Schilder mit den zulässigen Einwurfzeiten aufzustellen.

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