Wenn das Geld fehlt, sind die Gestaltungsspielräume für Kommunen sehr begrenzt. Auch Stadtbergen muss mit knappen Finanzen auskommen , hat aber enorme Aufgaben zu erfüllen: Die Kinderbetreuungsplätze scheinen nie zu reichen , obwohl die Stadt seit Jahren ihr Angebot aufstockt. Denn der Zuzug in die Kommune vor den Toren Augsburgs ist seit Jahren ungebrochen – erst kürzlich stieg die Einwohnerzahl über die 15.000er-Marke.
Doch so beliebt Stadtbergen als Wohnort ist – die Gewerbebetriebe in der Stadt leiden darunter, dass sie keine Möglichkeit zur Erweiterung haben, und die Stadt hat wenig Gewerbeflächen anzubieten. Deshalb blickt die Stadt neidvoll auf andere Kommunen und ihre üppigen Gewerbesteuereinnahmen.
Stadtbergens Bürgermeister steht in drei Jahren wieder zur Wahl
Hier investiert Stadtbergen
Bauen und Sanieren: 2,66 Millionen Euro:
Oswald-Merk-Halle Leitershofen
Neubau Pavillon 7 für die Kinderbetreuung
Erweiterung der Kita Reiterweg
Planungskosten Obdachlosenunterkunft.
Kanal und Straßen: 2,9 Millionen Euro.
Grunderwerb: 5,3 Millionen Euro.
Anschaffungen: 1,86 Millionen Euro: Geräte für Bauhof und Feuerwehren, für den Fuhrpark des Bauhofs, Möblierung von Schulen und Kitas, EDV-Ausstattung.
Noch weiß Stadtbergen nicht so recht, wie sie von der neuen Uniklinik profitieren könnte, wenn man entsprechenden Interessenten keine Grundstücke anbieten kann. So ist es nicht verwunderlich, dass immer wieder das per Bürgerentscheid abgelehnte neue Gewerbegebiet an der B300 als verpasste Chance ins Spiel gebracht wird – vor allem von der CSU und Bürgermeister Paul Metz , der damals für das Gebiet gekämpft hatte. Der Bürgermeister steht in Stadtbergen erst in drei Jahren wieder zur Wahl.
Das zweite große Reizthema in Stadtbergen ist der stetig zunehmende Verkehr und die Lärmbelastung. Eingekeilt zwischen den Hauptverkehrsadern B300 und B17 , staut sich auch an den Hauptachsen, der Hagenmähderstraße, Bismarckstraße, Nestackerweg und Leitershofer Straße , tagtäglich der Verkehr.
Deuringen und Leitershofen leiden unter dem Schleichverkehr
Auch die kleinen Stadtteile Deuringen und Leitershofen leiden unter dem Schleichverkehr , wenn die Hauptstrecken überlastet sind. Und so befindet sich Stadtbergen immer wieder in der Rolle des zornigen kleinen Nachbarn der Großstadt Augsburg , die nach dem Empfinden Stadtbergens große Projekte plant, ohne die Bedürfnisse und die Meinung des kleineren Nachbarn ausreichend zu berücksichtigen. So krachte es schon regelmäßig: bei der Bebauung des Sheridan-Areals durch die Stadt oder den Post SV , bei der Planung der Straßenbahntrasse der Linie 5 entlang der Bürgermeister-Ackermann-Straße oder eben beim Thema Lärm an der B17.
Nicht zuletzt ist die Wohnungsnot in Stadtbergen so groß wie überall sonst, außer dass es hier noch außergewöhnlich attraktive Wohnlagen gibt, die im Landkreis absolute Spitzenpreise erzielen. Günstiger Wohnraum für Geringverdiener ist Mangelware. Bei all diesen Problemstellungen sind sich die Fraktionen im Stadtrat weitgehend einig, nur beim Ringen um die beste Lösung gehen die Meinungen teilweise auseinander. Und natürlich auch darüber, wofür die sehr begrenzten finanziellen Mittel eingesetzt werden sollen. Die spannende Frage wird sein, ob es einen nennenswerten Wechsel (auch der Generationen) im neuen Stadtrat geben wird, mit neuen Gedanken und neuen Ideen, wie man die altbekannten Probleme anpacken kann.
Die Ziele von Pro Stadtbergen
Der Verein Pro Stadtbergen besteht aus parteipolitisch ungebundenen Bürgern, die die Interessen der Bürger aller Ortsteile vertreten. Übergeordnetes Ziel ist die Erhaltung und Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität.
- Schutz vor Lärm, Feinstaub und Abgasen an der B 17 , Durchsetzen der Einhausung.
- Neue Baugebiete nur auf Flächen im Eigentum der Stadt.
- Vergabe der Sozialwohnungen bevorzugt an Ortsansässige.
- Nahversorgung erhalten.
- Gegen Flächenfraß und Zubetonieren der letzten Grünflächen, Erhaltung von altem Baumbestand.
- Mobilfunk 5G: Ausbau muss gesundheitsverträglich erfolgen.
- Energetische Sanierung und Energieeinsparung bei kommunalen Gebäuden.
- Ortskern attraktiver gestalten.
- Vorausschauende Planung von Kindergartenbedarf statt Container.
- Keine unverhältnismäßige Nachverdichtung in bestehenden Wohnvierteln.
- Keine weiteren Ausnahmen für Abweichungen von Bebauungsplänen.
- Kein Gewerbegebiet östlich der Dr.- Frank-Siedlung.
- Keine massive Bebauung zwischen Leitershofer Straße und Dr.-Frank-Siedlung, Pläne für bis zu 620 Einwohner.
- Frühe und direkte Information z. B. bei Baumaßnahmen und Änderung von Bebauungsplänen.
- Öffentliche Ausschreibung aller Stellen der Stadtverwaltung.
- Angebot für Jugendliche verbessern und Öffnungszeiten des Jugendzentrums ausweiten.
- Günstiges Bauland für ortsansässige Familien (Baulandprogramm).
- Senioren- und behindertengerechte Gestaltung aller öffentlicher Einrichtungen.
- Sparsamer Umgang mit öffentlichen Geldern und Geld der Bürger.
- Keine undurchsichtigen Grundstückskäufe, die nötige Gelder für Pflichtaufgaben entziehen.
- Förderung der Vereine.
- Neuausrichtung des Ordnungsdiensts, der von vielen als schikanös und peinlich empfunden wird.
- Ausbau des Radwegenetzes vorrangig an Hauptverkehrswegen.
- Reduzierung des Durchgangs- und Schleichverkehrs .
Die Ziele der Grünen
Die Stadtberger Grünen wollen sich - so eine Pressemitteilung - „mit aller Kraft für den Erhalt der Natur und für die Förderung unseres Zusammenlebens einzusetzen.“ An erster Stelle steht für sie ein klimaneutrales Stadtbergen bis zum Jahr 2030. Mit einem integrierten Klimaschutzkonzept wollen sie einen Überblick gewinnen, wo in Stadtbergen wie viele Klimagase ausgestoßen werden, um auf kommunaler Ebene die Wende einleiten. Ein Umweltreferent sei dafür nötig. Bürger könnten freiwillig und kostenlos an einer Energiekarawane teilnehmen.
Ebenso fordern die Grünen bei wichtigen Entscheidungen Bürgerversammlungen für ein aktives Mitspracherecht. Außerdem planen sie eine Freiwilligenvermittlung für Bürger, die sich für andere engagieren wollen. Vereine, Freiwillige und das Ehrenamt sollen insgesamt weiterhin gezielt gefördert werden. Beim Thema Bauen und Wohnen setzen die Stadtberger Grünen auf auf ökologisches Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen, dies auchbei kommunalen Projekten. Außerdem soll ein Baulücken- und Leerstandskataster eingerichtet werden.
Beim Verkehr soll ein modernes Mobilitätskonzept die Verkehrsmittel vernetzen und den Schleichverkehr durch die Ortsteile effektiv bekämpfen. Für ein lebenswertes Stadtbergen müsse die Nahversorgung in Orten wie Leitershofen oder Deuringen gefördert werden. Die Bürger sollen dafür zum Thema Dorfladen befragt werden. Für stabile Finanzen wollen sich die Grünen nach der Wahl mit allen Fraktionen zusammensetzen und die freiwilligen Leistungen und Steuern auf den Prüfstand stellen.
Der Haushalt von Stadtbergen müsse nach ökologischen und sozialen Gesichtspunkten ausgerichtet werden, finden die Grünen. Neue Gewerbegebiete an der B300 und der Panzerstraße kämen nicht in Frage. (AL)
Die Ziele der SPD
Stadtbergen ist neben Bobingen die Landkreisgemeinde mit der stärksten SPD . Mehr als 100 SPD-Mitgliedern verteilen sich auf drei gewachsene Ortsvereine. Sieben konstruktiv arbeitende Mitglieder mit beruflicher Qualifikation in Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung, Rechtswesen, Bildung und im Sozialwesen stellen die zweitgrößte Stadtratsfraktion. Die Schwerpunkte in der SPD-Arbeit waren und bleiben preisgünstiges Wohnen, Verkehrspolitik (auch für Radfahrer und Fußgänger), bedarfsgerechte Kinderbetreuung, Beachtung der Möglichkeiten, die die Uni-Klinik und die Straßenbahnlinie 5 für Stadtbergen bieten werden. Bärbel Schubert ist als 3. Bürgermeisterin eine angesehene und beliebte Kommunalpolitikerin.
Der Fraktionsvorsitzende ist stolz: „Auch für die kommende Stadtratswahl präsentieren wir tolle Kandidaten!“ Neben SPD-Urgesteinen wie Roland Mair , Dieter Häckl und den drei Ortsvereinsvorsitzende Gabi Wiedemann , Franz Schmid und Otto Großmann wollen Nicht-SPD-Mitglieder wie der Schulleiter Jürgen Brendel , der Physiker Dr. Patrick Starke , die Postzustellerin Sigrid Clorennec und der der junge Fußballer Ludwig Strohmayr die Kommunalpolitik Stadtbergens mitgestalten. Er sowie drei weitere Kandidatinnen unter 25 Jahre wollen Stadtbergen wollen sich für Stadtbergen stark machen! Die beeindruckende Gehörlose, Heike Heubach (Platz 8), lebt Inklusion von Behinderten in allen Lebensbereichen mustergültig vor.
Das Arbeitsprogramm für die nächsten sechs Jahre verfolgt eine Wohnungspolitik, die erschwingliche Wohnungen mit behutsamer Nachverdichtung verbindet. Schulen und Kitas sollen bei Aufgaben wie Sprachförderung und der Inklusion unterstützt werden. Verkehrsberuhigung, ein Stadtbus und mehr Carsharing- und Leihfahrradangebote soll die Verkehrslage verbessern. Die Infrastruktur inkl. den Lärmschutz an der B17 will die SPD umweltbewusster und bürgerfreundlicher machen. Die Uniklinik und die Straßenbahnlinie 5 bringen Veränderungen, die Stadtbergen zum Vorteil der Stadt nutzen soll.
Das Ziele der Freien Wähler
- Verdichtung des bestehenden Gewerbegebiets mit einer höheren Bebauung bis zu fünf Geschossen (Gewerbe- und Wohnflächen für die Uniklinik ), damit wird keine weitere Fläche benötigt.
- Eigene Stadt-/Wohnungsbaugesellschaft für Stadtbergen nach dem Modell der Martkgemeinde Meitingen. Die Stadt Stadtbergen baut normale sowie soziale Wohnungen und erhält die Mieteinnahmen zum Weiterbau.
- Unterstützung grüne Dächer: Jedes Flachdach sollte begrünt werden. Alle noch freien städtischen Dächer mit Solaranlagen ausrüsten.
- Freier Eintritt an einem Tag im Schwimmbad für Jugendliche unter 14 Jahren und für sozial Bedürftige. Grund: Beim derzeitigen Defizit spielen 10.000 Euro keine große Rolle.
- Mobiler Supermarkt für Deuringen . Schaffung einer Einkaufsmöglichkeit. Erlassung aller noch offenen Straßenausbaubeitragssätze.
- Verbindung zwischen den Ortsteilen und dem Gewerbegebiet sollte mit selbstfahrenden Bussen eingerichtet werden.
- Kein Kreisverkehr am Nestackerweg auf Kosten der Stadt Stadtbergen . Weiterführung der Buslinie 35 nach Leitershofen Brunnenplatz für eine verbesserte Anbindung an die Straßenbahn.
- Ausbau der Radwege in Leitershofen Hauptstraße und Augsburger Straße . Umfahrung der Bismarckstraße in Stadtbergen (Oberer Stadtweg und Stadtberger Straße) als Fahrradstraßen ausweisen.
- Umbau Schlossstraße zwischen Leitershofen und Stadtbergen mit Gehweg und Beleuchtung, um den Schulweg sicher zu machen.
- Ausbau der Bergstraße mit Gehweg und Beleuchtung. Der Weg für Kinder und Sportler auf die „Alm“ muss sicherer werden.
- Weitere Verbesserungen der Verkehrssituationen in Stadtbergen : Radwegweiterführung der Allgäuer Straße in Deuringen . Zweite Ausfahrt für das Baugebiet „Am Anger“ über die Karl-Kraft-Straße und die Fugger- und Welserstraße in Leitershofen zur „Spielstraße“ erklären.
Die Ziele der CSU
Stadtbergen ist ein Ort für alle Generationen und so sorgen wir für eine optimale Betreuung unserer Kinder und Jugendlichen. Dabei liegt das Augenmerk auf einem selbstbestimmten Leben der Senioren. Wir ermöglichen unter anderem barrierefreies Wohnen und sorgen für den Erhalt und die Schaffung von Geschäften des täglichen Bedarfs und lokale Pflegeeinrichtungen. Eine flächendeckende ärztliche Versorgung ist wichtig.
Hohe Lebensqualität mit vielfältigen Angeboten. Unser Vereinsleben ist Rückgrat der Stadtberger Gesellschaft und verdient materielle und ideelle Förderung. Eine Eisdiele und ein Badesee gehören zu unseren Zukunftsvisionen.
Stadtbergen als „ Smart City “ soll rasch umgesetzt werden. Von der intelligent gesteuerten Straßenbeleuchtung über die digitale Verwaltung bis hin zu smarten Verkehrskonzepten unter Einbindung der unterschiedlichen Verkehrsträger.
- Verkehr – ein Stadtberger Mega-Thema: Bürgernahe Verkehrspolitik ist unser Ziel. Wir stehen für rasche Umsetzung realistischer Verkehrslösungen und schaffen sichere Verkehrswege unter Einbeziehung von Auto , ÖPNV sowie Fahrrad & Co. Dabei wollen wir alle Stadtteile miteinander verbinden, Schleichverkehr unterbinden, Radwege verbessern und ausbauen. Die B 17 muss untertunnelt werden.
- Bezahlbares Wohnen für Stadtberger: Durch planvollen Zukauf von Grundstücken durch die Stadt Stadtbergen und den Bau weiterer Wohnungen mit aktuellen staatlichen Förderprogrammen.
- Sicheres Stadtbergen : Die Bürger sollen sich sicher fühlen und unterstützen daher die Polizei durch Ordnungsdienst und Sicherheitswacht.
- Green City : Natürlich lieben wir unsere Umwelt und Natur. Klimaschutz war und steht in unserem Fokus. Richtschnur unserer Politik ist die Klimaverträglichkeit unserer Maßnahmen. Wir wollen alle Bürger mitnehmen, setzen auf den Vorbildcharakter der Stadt und sind sicher, dass dies durch Freiwilligkeit realisiert werden kann.
- Vorausschauende Finanzpolitik: Dabei können alle Maßnahmen nur durch eine solide Finanzpolitik angepackt werden. Dafür stehen wir.