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Stadtbergen: Stadtbergen will sein Zentrum verschönern

Stadtbergen

Stadtbergen will sein Zentrum verschönern

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    Stadtbergen will seine Ortsmitte verschönern, unter anderem geht es dabei um die Straße „Am Graben“.
    Stadtbergen will seine Ortsmitte verschönern, unter anderem geht es dabei um die Straße „Am Graben“. Foto: Andreas Lode

    Wo ist eigentlich das Ortszentrum von Stadtbergen? Ist es der Bereich um das Rathaus oder der Platz vor dem Bürgersaal? Oder vielleicht doch die Kirche Sankt Nikolaus? Die Stadt will jetzt für Klarheit sorgen. Die Straße „Am Graben“ und die davon abzweigenden „Karrenwege“ sollen in den nächsten Jahren attraktiver gemacht werden. Der Bereich werde als Stadtzentrum gesehen, erklärte Bürgermeister Paul Metz in der Sitzung des Stadtrates. Das Ziel der städtebaulichen Entwicklung ist ein Zentrum, das auch als solches zu erkennen ist und zum Verweilen einlädt. Es gibt bereits konkrete Pläne, wie dieses Zentrum aussehen könnte.

    Planungen in Stadtbergen für Bereich zwischen Rathaus und Haltestelle

    Das Planungsbüro MNE aus Augsburg hat sich den gesamten Bereich zwischen Rathaus und Straßenbahnhaltestelle inklusive der „Karrenwege“ vorgenommen und einen Plan erstellt. Landschaftsarchitekt Moritz Eschenlohr erklärte: „Stadtbergen hat alles, was eine Stadt so bieten muss. Die Orte sind nur nicht klar vernetzt.“ Außerdem fehle es im Ortszentrum an „Gestaltung und Freiraumqualität“. Auch der Wasserabfluss sei mangelhaft und der Straßenbelag nicht einheitlich. Die Ziele seiner Planungen seien deshalb die Vernetzung der öffentlichen Anlagen, die Schaffung von Aufenthaltsqualität und die Realisierung eines einheitlichen Material- und Ausstattungskonzept.

    Stadtbergen: Bepflanzte Inseln in der Stadtmitte?

    Eschenlohr präsentierte in der Sitzung seine Ideen für das Stadtberger Ortszentrum, die laut Verwaltung bereits die Qualität von Eingabeplanungen haben. „Am Graben“ sollen die Bürgerstiege verschwinden und dafür Pflanzinseln mit Bäumen, Sträuchern und Blühwiesen gebaut werden. Am Ende der Straße wird ein Wendehammer für große Fahrzeuge entstehen, der ebenfalls von erhöhten Pflanzinseln eingegrenzt sein soll, welche wiederum auch als Sitzgelegenheiten dienen können. Der Wendehammer soll nicht nur eine Verkehrsfläche, sondern auch eine Spiel- und Aufenthaltsfläche werden.

    Ein Highlight der Planungen ist der „Taschenplatz“ an der Einmündung des ersten „Karrenwegs“ in die Straße „Am Graben“. Hier sollen ein Brunnen, ein Trinkbrunnen und einige Sitzgelegenheiten den Platz aufwerten. Außerdem ist geplant, dass auch am oberen Ende der Karrenwege, also an der Einmündung in die Bauernstraße, breite Treppen mit Handläufen, Pflanzinseln und Sitzgelegenheiten entstehen. „Da hat man eine wunderbare Sichtachse auf Sankt Nikolaus“, erklärte der Landschaftsarchitekt.

    Auch über Details wie die Materialien der Straßendecke, die sich am Pflaster vor dem Rathaus orientieren soll, oder über die Art der Bepflanzung haben sich Eschenlohr und sein Team bereits konkrete Gedanken gemacht. Außerdem haben sie ein Beleuchtungskonzept entwickelt, das neben normalen Straßenlaternen auch die Beleuchtung der Bäume von unten vorsieht. „Das ist kostengünstig und sieht schön aus“, kommentierte der Planer. Außerdem wird es „Effektbeleuchtung“ zum Beispiel am Brunnen auf dem Taschenplatz oder unter den Sitzbänken geben.

    Verkehrsberuhigte Zone Am Anger in Stadtbergen geplant

    Generell kamen die Planungen bei den Stadtberger Stadträten, trotz der Kostenschätzung von etwa zwei Millionen Euro, gut an. Nur über das Verkehrskonzept in dem Bereich wurde länger diskutiert. Die Straße „Am Anger“ soll nach dem Willen der Planer eine verkehrsberuhigte Zone werden. „Ansonsten würde ich hier keine Spielflächen einplanen“, erklärte Eschenlohr. Allerdings würde das Schrittgeschwindigkeit für alle bedeuten, auch für Radfahrer. Peter Hagspiel (CSU) schlug deshalb vor, eine Fahrradstraße einzurichten. Das hätte allerdings mehr Nachteile als Vorteile, wie zum Beispiel Ordnungsamtsleiter Markus Voh darstellte. Außerdem würde eine Fahrradstraße Eschenlohrs Konzept der Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer widersprechen. Ob „Am Anger“ tatsächlich ein verkehrsberuhigter Bereich wird, lies das Gremium vorerst offen. Die Planungen würden beispielsweise auch eine Zone 30 zulassen.

    Ein Punkt in den Planungen für die neue Mitte von Stadtbergen ist der „Taschenplatz“ an der Einmündung des ersten „Karrenwegs“ in die Straße „Am Graben“. Hier sollen ein Brunnen, ein Trinkbrunnen und einige Sitzgelegenheiten den Platz aufwerten.
    Ein Punkt in den Planungen für die neue Mitte von Stadtbergen ist der „Taschenplatz“ an der Einmündung des ersten „Karrenwegs“ in die Straße „Am Graben“. Hier sollen ein Brunnen, ein Trinkbrunnen und einige Sitzgelegenheiten den Platz aufwerten. Foto: Planungsbüro MNE/Stadt Stadtbergen

    Kritik an dem Projekt kam aus der Fraktion „Pro Stadtbergen“. Thomas Oppel betonte: „Ich halte diese Planungen für überdimensioniert.“ Er bezweifle, dass zwischen den hohen Neubauten „Am Graben“ durch einen kleinen Platz mit Brunnen tatsächlich Aufenthaltsqualität entstehen würde. Er Verglich das Projekt mit der Sanierung des Rathausplatzes, die in seinen Augen „eine reine Geldverbrennungsmaßnahme“ gewesen sei. Auch für Radfahrer wäre die Beibehaltung des Status Quo in seinen Augen am besten. Konsequent kamen die beiden Gegenstimmen bei mehreren Beschlüssen, die im Zusammenhang mit dem neuen Ortszentrum standen, aus der Fraktion „Pro Stadtbergen“. Mehrheitlich wurde das Projekt vorangetrieben. Einstimmig fiel der Beschluss, der die Verwaltung beauftragte, Fördergelder zu beantragen. Der erste von drei Bauabschnitten soll schon nächstes Jahr beginnen.

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