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Stadtbergen: Stadtbergen schafft Luftreiniger an, aber nicht für jedes Klassenzimmer

Stadtbergen

Stadtbergen schafft Luftreiniger an, aber nicht für jedes Klassenzimmer

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    Der Stadtrat in Stadtbergen hat dem Kauf von Luftreinigungsanlagen für die Schulen zugestimmt.
    Der Stadtrat in Stadtbergen hat dem Kauf von Luftreinigungsanlagen für die Schulen zugestimmt. Foto: Andreas Lode (Archiv)

    Das Thema ist in aller Munde. Luftreinigungsanlagen in den Schulen sollen dem Coronavirus den Garaus machen. Vorsorglich hat Stadtbergen daher bereits vor einiger Zeit eine Förderung beantragt. Und zwar das "Maximum nach dem Windhundprinzip", wie Stadtbaumeister Rainer Biedermann bei der jüngsten Sitzung des Stadtrats sagte. Der Punkt "Technische Maßnahmen zum infektionsschutzgerechten Lüften in Schulen und die Beschaffung von mobilen Luftreinigern" stand daher ganz oben auf der Tagesordnung.

    Biedermann konnte dank seines Windhund-Prinzips den Stadträten Vollzug melden. "Die Anträge waren erfolgreich und jetzt müssen wir nur noch entscheiden, ob und in welchem Umfang wir die Reinigungsanlagen bestellen." Mit Jürgen Brendel, dem Rektor der Parkschule, hatte die SPD den idealen Fachmann in ihren Reihen. Er konnte dem Gremium aus eigener Erfahrung bestens sagen, welche Einsatzmöglichkeiten es gibt und wie die Geräte funktionieren.

    Regelmäßiges Lüften ist in Räumen der Stadtberger Parkschule möglich

    "Die Luftreinigungsgeräte vernichten in der Tat die Viren", sagte er. Dennoch hätten die Geräte lediglich einen begrenzten Nutzen, da nach wie vor ein ausgiebiges und regelmäßiges Lüften erforderlich sei. Diese Möglichkeit sei glücklicherweise in den Klassenzimmer der Parkschule gegeben. Eine Luftreinigungsanlage sei daher in erster Linie für die Mensa erforderlich. Dort herrscht bei der Essensausgabe reger Verkehr. Auch im Keramikraum gebe es keine Fenster, um frische Luft hereinzulassen. "Wenn wir dann noch zwei, drei weitere Geräte bekommen, um flexibel zu sein, reicht das aus", sagte Brendel und brachte noch einen weiteren Aspekt ins Spiel.

    "Sobald Corona vorbei ist, stehen die Dinger nur noch rum", meinte Brendel. Der Schule sei es jedoch wichtig, Elektroschrott zu vermeiden und auch die Folgekosten einer Luftreinigungsanlage seien nicht unerheblich. Je nach Modell fallen für jedes Gerät zwischen 500 und 700 Euro pro Jahr für die Filterwechsel und den Stromverbrauch an. Fabian Münch von den Grünen stimmte Brendels Einschätzung zu. Eine wichtige Rolle im Kampf gegen Corona würden seiner Meinung nach die CO2-Messgeräte spielen. Sieben davon besitzt die Parkschule und hat beste Erfahrungen damit gemacht.

    Schüler übernehmen den Lüftungsdienst im Klassenzimmer

    Die Messgeräte werden regelmäßig reihum zwischen den Klassen getauscht. Durchschnittlich an ein oder zwei Tagen in der Woche verfüge somit jedes Klassenzimmer über ein solches Messgerät, das wie eine Ampel funktioniert. Springt das Licht auf rot, heißt es, alle Fenster aufzureißen und frische Luft hereinzulassen. Verantwortlich für die Sauerstoffzufuhr ist ein "Lüftungsdienst", den einzelne Schüler übernehmen. Mit Unterstützung dieser CO2-Ampel würden die Schüler so gut sensibilisiert, dass auch an den Tagen ohne Messgerät ein regelmäßiges Lüften stattfindet.

    Einstimmig entschieden sich die Stadträte dafür, dass die Verwaltung diese Luftreinigungsanlagen nach erfolgter Ausschreibung direkt bestellen kann. Wie viele Geräte dann bestellt werden, wird nun mit den einzelnen Rektoren abgesprochen.

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