Auftakt machte eben diese nachgestellte Montagsdemo, wie es sie vor 20 Jahren in Leipzig gab. Sie führte von der Parkschule bis zur evangelischen Friedenskirche. Dort leitete der Stadtberger Pfarrer Adam Weiner dann einen ökumenischen Gottesdienst mit den Gästen aus dem Osten: dem ehemaligen Superintendenten der
Zur Zeit der Aufrüstung
"Ich war schon in vielen Städten zu Gast, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt, eine Demonstration und ein Friedensgebet", sagte Magirius zu den in der Kirche versammelten Menschen. Er erzählte dann, wie die kirchliche Friedensbewegung in Leipzig in Gang gekommen ist. Es sei die Zeit der Aufrüstung gewesen, als immer mehr junge Menschen ungeduldig wurden und auf eine Veränderung der Verhältnisse drängten.
Die Entscheidung für die Montagsgebete sei mit Blick auf den Terminkalender gefallen. Und weil der Küster der Nikolaikirche um 18 Uhr das Gotteshaus abschließen wollte, "haben wir eben um 17 Uhr angefangen", so Magirius. Er berichtete dann von den Schwierigkeiten, die Kirche nicht zu einem Politforum zu machen. "Es kamen natürlich auch Menschen zu uns, die nur einmal Dampf ablassen wollten."
Nachdenkliche Worte in der Kirche
In einer Form von Fürbitten gab es dann vorgetragene nachdenkliche Worte: "Mit der Wiedervereinigung ist die Nachkriegszeit zu Ende gegangen", "Die politische Landschaft ist heute unübersichtlicher geworden", "Das politische Gewicht Deutschlands ist nach der
Nach dem Gottesdienst, bei dem auch Taizégesänge erklangen, folgte eine Podiumsdiskussion. Bürgermeister Dr. Ludwig Fink erinnerte an die Anfänge der Partnerschaft mit Olbernhau. Gleich nach der Wiedervereinigung habe die damalige Marktgemeinde sich auf die Suche nach der "passenden" Gemeinde gemacht und sie mit der sächsischen Stadt dann auch gefunden. Dann ging es um die Frage, welchen Einfluss die Kirchen auf politische Umwälzungen haben.
Am Mittwoch geht die Woche der Einheit weiter. Ab 18 Uhr findet im Rathaus Stadtbergen die Prämierung des Kunst- und des Aufsatzwettbewerbs statt.