Schwere Militärfahrzeuge und Panzer hinterließen einst im sogenannten Panzerkessel Furchen und Vertiefungen, die teilweise mit Wasser gefüllt waren. Bis in die 1990er-Jahre war das Gebiet Truppenübungsplatz mit einem Panzerschießstand der US-Streitkräfte, heute ist die Deuringer Heide durch ihre einzigartige Landschaft eine Oase für Naturfreunde, die Ruhe und Erholung suchen.
Der Boden verdichtete sich und so entstand im Laufe der Jahre eine heideähnliche Fläche mit einer ganz eigenen und besonderen Flora und Fauna. Vögel, Insekten, Amphibien, kleine Reptilien, aber auch Säugetiere und seltene Pflanzen fühlen sich mittlerweile hier zu Hause. 2009 wurde der 1,5 Kilometer lange Naturpfad und Informationsparcours Deuringer Heide vom Verein Naturpark Westliche Wälder errichtet, der die Besucher an zehn Stationen über die Entwicklung der Landschaft informiert und zum ruhigen Beobachten animiert. Auf Tafeln werden die Rohboden, Beweidung, Tümpel und Bäume anschaulich erklärt, was für Familien mit Kindern, aber auch für Schulklassen interessant ist.
Stadtbergen beauftragte 2009 den Land–Art-Künstler Hama Lohrmann
Auch die Kultur kommt nicht zu kurz: Die Stadt Stadtbergen beauftragte 2009 den Land–Art-Künstler Hama Lohrmann, Kunstpreisträger 2003 der Stadt Augsburg, für eine Naturinstallation. Er selbst sagt zu seiner Kunst: „Das zentrale Wesensmerkmal der Natur ist der beständige Wandel alles Lebendige ist in Bewegung. Meine Arbeiten in der Natur, bestehen aus Materialien, die ich vor Ort, oder in der näheren Umgebung der Objekte finde. Dadurch unterliegen auch sie dem Wandel, sie sind notwendigerweise vergänglich. Nach der fotografischen Dokumentation überlasse ich die Arbeiten dem natürlichen Zerfall.“ Bei der Station 6 des Pfades veranschaulichen sechs Tonnen Steine aus dem Lechtal und etliche Holzbalken künstlerisch die frühere Panzernutzung.
Auch Sportfans kommen in der Deuringer Heide auf ihre Kosten: Vor drei Jahren übergab; im Rahmen der Feierlichkeiten „10 Jahre Stadt Stadtbergen“, Bürgermeister Paul Metz drei neu geschaffene Fitnessparcours, darunter auch die Fitnessinsel am Rande der Heide, die einen mittleren Schwierigkeitsgrad hat und für Alt und Jung geeignet ist. An den elf Stationen können die Muskelgruppen, Koordination und die Beweglichkeit geschult werden. An den Bewegungsstationen sind Tafeln mit empfohlenen Übungen angebracht, die ein ganzheitliches Körpertraining ermöglichen.
So geht es zur Deuringer Heide
Vom Parkplatz der Spielvereinigung Deuringen in der Waldstraße sind es nur wenige Gehminuten über einen kleinen Pfad in die Deuringer Heide. Alle Wege sind sehr gut ausgeschildert.
Eine weitere Möglichkeit für einen längeren Spaziergang besteht vom Ausgangspunkt Parkplatz der Sportanlage an der Panzerstraße in Stadtbergen. Von hier aus führt der Weg geradeaus in Richtung Westen vorbei am Feuerwehrhaus Stadtbergen, entlang des Nikolausdamms und der Streuobstwiese mit dem neuen Insektenhotel, direkt in das Naturparadies der Deuringer Heide.
Für Hunde besteht Leinenpflicht. (inst)
Der Parcours fördert die Mobilität und Bewegungsfähigkeit
Neben der Stärkung der Muskelpartien, Förderung des Herz-Kreislauf-Systems und der Geschicklichkeit fördern die Parcours die Mobilität und Bewegungsfähigkeit. Der ausgeschilderte Parcours ist leicht und nach ein paar Gehminuten von der Kapellenstraße aus in Deuringen zu finden. Eine Bereicherung für alle Nordic-Walking-Fans ist der Stützpunkt in Deuringen mit seinen drei Rundkursen in verschiedenen Schwierigkeitsstufen, die in ein bis zwei Stunden auf erdgebundenen Pfaden und gekiesten Waldwegen zu bewältigen sind.
Zum sportlichen Ereignis und dem landschaftlichen Erleben der Deuringer Heide soll auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kommen. Hier ist ein Besuch der Waldgaststätte, die vereinseigene Wirtschaft der Spielvereinigung Deuringen mit ihrem Biergarten empfehlenswert. Wirt Nirias serviert griechische Spezialitäten und deutsche Küche. Geöffnet ist die Waldgaststätte von Dienstag bis Freitag von 15 bis 22 Uhr, am Samstag und Sonntag bereits von 11.30 bis 22 Uhr.
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