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Stadtbergen: Bewerbung für Tübinger Modell: Öffnen in Stadtbergen und Bobingen die Restaurants?

Stadtbergen

Bewerbung für Tübinger Modell: Öffnen in Stadtbergen und Bobingen die Restaurants?

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    Ein Mann trägt in Tübingen ein Tagesticket-Armband. Stadtbergen will dieses Modell nun ebenfalls umsetzen.
    Ein Mann trägt in Tübingen ein Tagesticket-Armband. Stadtbergen will dieses Modell nun ebenfalls umsetzen. Foto: Christoph Schmidt, dpa (Symbolbild)

    Es war nur eine kurze Information, die Stadtdirektor Holger Klug am Ende der jüngsten Sitzung des Stadtrats dem Gremium mitteilte. Stadtbergen habe sich als "Corona-Modell-Kommune“ beworben, die bestimmte Bereiche des gesellschaftlichen Lebens in Anlehnung an das Tübinger Modell öffnen und gleichzeitig die Testkapazitäten hochfahren soll. Kriterium für die Auswahl einer Stadt oder Region für den Testlauf nach Ostern ist der Inzidenzwert.

    Dieser Wert muss zwischen 100 und 150 liegen, was in Stadtbergen knapp der Fall ist. Allerdings ist Stadtbergen im Rennen um den Testlauf nicht allein. Aus vielen anderen Kommunen wurde bereits Ähnliches berichtet. Dillingen scheint sich kürzlich beworben zu haben, aber auch Städte wie Rosenheim, Ingolstadt und Mühldorf wollen Medienberichten zur Folge teilnehmen. Ebenfalls seinen Hut in den Ring geworfen hat Bobingen. "Ich habe unser Bewerbungsschreiben bereits per Fax an die Staatskanzlei geschickt", erklärte Bürgermeister Förster am Samstag. Es mache durchaus Sinn, nicht direkt mit Großstädten wie Augsburg in so ein Projekt zu starten. Denn wenn da etwas nicht gleich hundertprozentig klappen sollte, würden die Inzidenzzahlen sofort in die Höhe schnellen. Diese Gefahr wäre in einer kleineren Stadt hingegen besser zu kontrollieren. Insgesamt will die bayerische Regierung acht Testkommunen auswählen, in denen mit tagesaktuellem Schnelltest viele Einschränkungen wegfallen. Sogar der Besuch eines Restaurants soll wieder möglich sein.

    Corona-Testkapazitäten in Stadtbergen und Bobingen diskutiert

    Wie in anderen Städten und Gemeinden kämpfen Gewerbetreibende und Künstler auch in Bobingen um ihre Existenz. Deshalb sei es seine Pflicht als Bürgermeister, nichts unversucht zu lassen, um wieder etwas Normalität einkehren zu lassen, sagt Förster. Was die Aussichten auf Erfolg anbelangt, ist er allerdings skeptisch: "Es soll in Schwaben nur eine Modellgemeinde geben. Es wird also auch ein bisschen Glück dazugehören." Allerdings, so Förster, sei man in Bobingen bereits relativ gut in Sachen Corona-Management aufgestellt. Schließlich habe man bereits ein Impfzentrum am Ort, die Wendelin-Apotheke bietet schon lange Corona-Tests an und voraussichtlich ab Karsamstag wird es im Bobinger Hallenbad ein zusätzliches Testzentrum geben, in dem dann sogar Kinder ab dem dritten Lebensjahr getestet werden können.

    Um Tests ging es im weiteren Verlauf der Sitzung auch in Stadtbergen. Roland Mair (SPD) sprach beispielsweise die Sicherheit der Gemeinderäte an und forderte Schnelltests im Zusammenhang mit den Sitzungen des Gremiums. "Wir müssen schauen, ob wir überhaupt Tests kriegen“, entgegnete Bürgermeister Paul Metz. Unterstützung für den Vorschlag von Roland Mair kam aus allen Fraktionen des Stadtrats. Tobias Schmid (CSU) verwies zum Beispiel auf die gefährlicheren Mutationen des Virus und betonte: "Tests sind gut investiertes Geld. Wir wollen das Virus irgendwann in den Griff kriegen.“ Ein Test würde die Stadt etwa fünf Euro kosten.

    Falsche Testergebnisse könnten Beschlüsse rechtlich angreifbar machen

    Stadtdirektor Holger Klug merkte rechtliche Bedenken an. Das Problem: Die Schnelltests seien nicht 100-prozentig verlässlich und würden manchmal falsch-positive Ergebnisse zeigen. "Bei Tests vor Sitzungen kann es also passieren, dass man jemanden zu Unrecht von der Sitzung und der Beschlussfassung ausschließt“, erklärte Klug. Das würde die in der jeweiligen Sitzung gefassten Beschlüsse rechtlich angreifbar machen. Er betonte außerdem: "Wir sind alle vernünftig und erwachsen, wenn wir gewisse Symptome haben, bleiben wir zu Hause.“ Das bedeute allerdings nicht, dass man die Schnelltests vor der Sitzung nicht einführen könnte, sagte Klug. Er müsse aber auf die Problematik hinweisen. Paul Metz betonte aus Verwaltungssicht: "Wir versuchen, es hinzukriegen und bereiten etwas vor.“ (mit elk)

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