Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Stadtbergen: Bauern kämpfen um das Landwirtschaftsamt

Stadtbergen

Bauern kämpfen um das Landwirtschaftsamt

    • |
    Der Bauernverband im Landkreis macht sich für den Erhalt des Landwirtschaftsamtes in Stadtbergen stark. Unterdessen gibt es eine Kontroverse darüber, wessen Idee der mögliche Umzug der Behörde nach Schwabmünchen war.
    Der Bauernverband im Landkreis macht sich für den Erhalt des Landwirtschaftsamtes in Stadtbergen stark. Unterdessen gibt es eine Kontroverse darüber, wessen Idee der mögliche Umzug der Behörde nach Schwabmünchen war. Foto: Florian Rußler

    Der Bauernverband im Landkreis macht sich für den Erhalt des Landwirtschaftsamtes in Stadtbergen stark. Wie Kreisobmann Gerhard Ringler gegenüber unserer Zeitung sagte, haben sich in einer eigens dafür vorgezogenen Vorstandssitzung am Montagabend alle 16 Teilnehmer einstimmig gegen den Umzug nach Schwabmünchen ausgesprochen. „Wir sind uns einig: Wenn das Amt verlagert wird, ist das auch das Ende der daran angeschlossenen Landwirtschaftsschule“, sagt Ringler.

    Seit Bekanntwerden der Pläne steht das Vorhaben in der Kritik. Neben dem Bauernverband wehren sich auch die Landtagsabgeordneten Herbert Woerlein (SPD), Johann Häusler (FW) und Peter Tomaschko (CSU Aichach-Friedberg) dagegen. Die Befürchtung: Ein Umzug in den Süden des Landkreises würde bedeuten, dass die Bauern deutlich weitere Wege in Kauf nehmen müssten. Derzeit berät das Amt mit 54 Mitarbeitern rund 3000 Landwirte aus der Stadt und dem Landkreis Augsburg sowie aus dem Kreis

    Das Landwirtschaftsministerium hat mittlerweile auf die Vorwürfe von Johann Häusler reagiert. Der Abgeordnete der Freien Wähler hatte sich beklagt, das Ministerium habe ihn belogen. Als erste Gerüchte über die Umzugspläne aufkamen, hatte Häusler auf Nachfrage die Auskunft bekommen, dass nichts geplant sei.

    In einem Schreiben an den Abgeordneten, das unserer Zeitung vorliegt, weist Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU) den Lügen-Vorwurf „in aller Entschiedenheit zurück“ zurück: Die Auskunft an Häusler sei auf ein Missverständnis zurückzuführen. Brunner selbst habe erst kurz zuvor von den Plänen gehört und vorgeschlagen, mit allen Betroffenen ein Gespräch zu führen. Häusler selbst gibt sich mit dieser Antwort nicht zufrieden: „Weder ich noch mein Büro haben überhaupt dieses Antwortschreiben erhalten.“ Dass es sich um ein Missverständnis handelt, nimmt Häusler dem Minister nicht ab.

    Für Disskussionen sorgt zudem die Frage, wer überhaupt die Idee für den Umzug hatte. In dem Schreiben an Häusler beteuert Minister Brunner, dass die Initiative nicht von seinem Ministerium ausging, sondern „vor Ort entstanden“ sei. Häusler glaubt, dass damit Landrat Martin Sailer und Schwabmünchens Bürgermeister Lorenz Müller (beide CSU) die Ideengeber waren. Brunners Ministerium sagte auf Nachfrage, dass die Idee von der Stadtberger Landtagsabgeordneten Carolina Trautner (CSU) stamme. Trautner wies dies gestern zurück.

    Schwabmünchens Rathauschef Müller wiederum sagte gegenüber unsere Zeitung, er habe Trautner und Sailer gebeten, sich um eine Wiederverwendung der teilweise leer stehenden Amtsgerichtes in seiner Stadt zu kümmern. Dorthin könnte das Landwirtschaftsamt ziehen. In Stadtbergen wiederum könnten Teile des Landratsamtes landen. Ein runder Tisch, an dem das Projekt erörtert wird, soll kommende Woche erstmals tagen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden