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Stadtbergen: Ausgelaufene Farbe auf B300: Dieser Anstrich geht so schnell nicht mehr weg

Stadtbergen

Ausgelaufene Farbe auf B300: Dieser Anstrich geht so schnell nicht mehr weg

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    Tonnenweise Farbe ist aus einem Lastwagen auf die B300 bei Stadtbergen gelaufen. Bislang konnte die weiße Farbe nicht gänzlich entfernt werden.
    Tonnenweise Farbe ist aus einem Lastwagen auf die B300 bei Stadtbergen gelaufen. Bislang konnte die weiße Farbe nicht gänzlich entfernt werden. Foto: Marcus Merk

    Als Feuerwehrmann Sebastian Rusch am Mittwochmittag an der Unfallstelle ankam, ging er von einem schnellen Einsatz aus. Die Fahrbahn sollte gereinigt werden. Eigentlich Routine. "Ich dachte, wir sind nach 20 Minuten fertig", sagt der Einsatzleiter der Feuerwehr Stadtbergen. Doch am Ende sollten er und seine Kollegen ganze acht Stunden brauchen. Der Grund: Aus einem Lastwagen lief tonnenweise Farbe aus. Und die hatte es in sich.

    Gegen 11 Uhr bremste der mit Farbe beladene Laster an einer Ampel an der B300 auf Höhe Stadtbergen. Als der Fahrer auf die Bremse stieg, verrutschte die Ladung, berichtet die Polizei. 22 Tonnen weiße Wandfarbe im Wert von etwa 170.000 Euro. Einige der Farbeimer rissen auf - und die weiße Farbe verteilte sich auf der Fahrbahn. Verletzt wurde niemand. Die

    Farb-Hersteller: Farbe auf B300 enthält keine umweltgefährdenden Stoffe

    Wie der Farbhersteller Keimfarben aus Diedorf mitteilt, war der Laster mit 33 Paletten mineralischer Wandfarbe auf dem Weg ins Stammwerk nach

    Genau gesagt handelt es sich um die "Sol-Silikatfarbe Keim Innostar". Laut Hersteller eine ultradeckende, hochergiebige Farbe mit maximaler Deckkraft. Kein leeres Versprechen, wie sich beim Unfall zeigte. Denn die Farbe war kaum mehr von der Straße zu bekommen.

    Wie bekommt man die hartnäckige Farbe von der Straße?

    Anfangs habe man noch versucht, die weiße Masse mit Muskelkraft wegzubekommen, erzählt Einsatzleiter Sebastian Rusch. Mit Schaufeln und Schiebern waren er und seine Kollegen der Wehren aus Stadtbergen, Steppach, Deuringen und Gersthofen im Einsatz. Einen Großteil der Farbe konnten die Feuerwehrleute zwar wegbringen. Doch ganz ließ sich die hartnäckige Farbe nicht so einfach entfernen. Schließlich rückten Experten mit Spezialgerät an. Die Farbe wurde mit Wasser verdünnt und später zu einem großen Teil aufgesaugt. Doch auch das reichte nicht aus. "Man wird wohl Teile der Straße abfräsen müssen", erklärt Markus Voh, der als Leiter des Stadtberger Ordnungsamts ebenfalls vor Ort war.

    Acht Stunden lang mussten die Rettungskräfte die Fahrbahn reinigen. Noch immer findet sich die weiße Farbe auf der B300.
    Acht Stunden lang mussten die Rettungskräfte die Fahrbahn reinigen. Noch immer findet sich die weiße Farbe auf der B300. Foto: Marcus Merk

    Und nicht nur von der Straße ist die weiße Farbe nicht wegzubekommen. "Allein die Feuerwehr Stadtbergen muss 20 Paar Stiefel wegwerfen", sagt Voh. Auch auf Schläuchen und der Einsatzkleidung habe sich die weiße Farbe festgesetzt. "Für uns ist das nicht erfreulich", sagt Voh. Doch er kann über den Vorfall auch lachen: "Es zeigt sich, dass das eine gute Farbe ist. Damit könnte man gut Werbung machen", meint der Leiter des Ordnungsamts. Tatsächlich ist die weiße Farbe aus Diedorf auf der ganzen Welt für ihre Qualität bekannt.

    Diedorfer Wandfarbe ist auf der ganzen Welt gefragt

    In Augsburg, Moskau oder Sydney findet man die Produkte des Diedorfer Unternehmens Keimfarben an unzähligen Bauten. So kamen die Anstriche unter anderem auch am wurde mit der Farbe des Diedorfer Unternehmens gestrichen. Dazu lieferte das Unternehmen tonnenweiße Spezialfarbe nach Washington. Wie viel Farbe dazu genau notwendig war, ist nicht bekannt. Mit der nun ausgelaufenen Masse hätte man aber wohl etliche Häuser streichen können. 6500 Liter sind laut Hersteller ausgelaufen. Damit könnte man nach den Angaben zur Farbe einen glatten Untergrund der Größe von mehr als sieben Fußballfeldern anpinseln.

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