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Landkreis Augsburg: Spuren der 7000-jährigen Kulturgeschichte im Augsburger Land entdecken

Landkreis Augsburg

Spuren der 7000-jährigen Kulturgeschichte im Augsburger Land entdecken

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    Eine Informationstafel zu Hohlwegen steht nun in Hainhofen. Kreisheimatpflegerin Gisela Mahnkopf und Markus Hilpert von der Uni Augsburg freuen sich über das gelungene Projekt.
    Eine Informationstafel zu Hohlwegen steht nun in Hainhofen. Kreisheimatpflegerin Gisela Mahnkopf und Markus Hilpert von der Uni Augsburg freuen sich über das gelungene Projekt. Foto: Kultur- und Heimatpflege

    Das Augsburger Land blickt auf eine rund 7000-jährige Besiedlungsgeschichte zurück. In dieser Zeit hat der Mensch die Landschaft nach seinen Bedürfnissen geformt und so eine einzigartige Kulturlandschaft geschaffen. Noch heute können Spuren traditioneller Lebens- und Wirtschaftsweisen entdeckt werden, sogenannte Elemente der historischen Kulturlandschaft. Um diese Kulturspuren im Landkreis Augsburg zu erfassen und sie für die Öffentlichkeit erlebbar zu machen, wurde im April 2018 ein Leader-Kooperationsprojekt des Landkreises Augsburg und der Universität Augsburg gestartet.

    Insgesamt konnten dabei mehr als 600 historische Kulturlandschaftselemente entdeckt und aufbereitet werden. Seit Anfang Mai machen informative Schautafeln auf die 15 spannendsten Spuren aufmerksam. Eine dieser Infotafeln steht am westlichen Ortsausgang von Hainhofen im Starenweg und thematisiert den dort verlaufenden Hohlweg zum Schwäbischen Himmelreich.

    Schautafeln im Landkreis Augsburg thematisieren Relikte des 2. Weltkriegs

    Hohlwege sind vielgenutzte Wege an Hängen, die sich im Laufe der Zeit in den Untergrund eingeschnitten haben. Sie können mehrere Meter tief sein und werden oft von bewachsenen Böschungen gesäumt. Der Hohlweg bei Hainhofen ist etwa 800 Meter lang und stellenweise über 25 Meter breit. Er beginnt bereits bei der Kirche St. Stephanus und führt auf das Roßköpfle zum Schwäbischen Himmelreich. Dieses ehemalige Ausflugsziel wird seit 1977 als Weinhandlung mit Museum genutzt.

    Die 14 weiteren Schautafeln im Landkreisgebiet thematisieren andere historische Kulturlandschaftselemente: Für Interessierte an militärischen Relikten des Zweiten Weltkriegs lohnt sich ein Besuch der Bunkeranlagen bei Hegnenbach und bei Wehringen. Die Überreste der Fabrikanlagen Z-Hiag (Hegnenbach) und Fasan (Wehringen) liegen verstreut im Wald.

    Besonders geprägt ist das Augsburger Land jedoch von Spuren des alltäglichen Lebens und Arbeitens früherer Gesellschaften. Der Meilerplatz bei Bonstetten zeugt von der großen Anstrengung, die zur Herstellung von Holzkohle nötig war.

    Idyllisch gelegene Ausflugsziele zu sakralen Bauten

    Die Getreidemühle bei Wollbach diente einst für die Grundversorgung der Bevölkerung im Ort und wurde 1970 stillgelegt. Und die Ackerterrassen bei Steinekirch veranschaulichen eine Form der Landwirtschaft, die heute nur noch selten betrieben wird. Auch das Verkehrswesen hat sich im Laufe der Jahrhunderte weiterentwickelt.

    So findet man heute nur noch wenige Furten. Diese wurden zur Durchquerung von Gewässern genutzt, bevor es Brücken gab. Eine noch erhaltene Furt im Landkreis Augsburg ist an der Schwarzach bei Döpshofen zu entdecken. Darüber hinaus findet sich im Augsburger Land eine Vielzahl sakraler Kulturlandschaftselemente. Ein Ausflug lohnt sich besonders zur 1714 errichteten Dreifaltigkeitssäule bei Gessertshausen und zur idyllisch gelegenen Feldkapelle bei Schlipsheim.

    Zu diesen 15 Kulturlandschaftselementen gibt es zusätzlich zu den Infotafeln auch Infoflyer. Darüber hinaus sind in einer großen Landkreiskarte 60 Kulturspuren zusammengetragen, die besonders sehenswert sind. Alle Informationen gibt es bald auch auf der Webseite www.landkreis-augsburg.de/kulturlandschaft.

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