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Seyfriedsberg: Magische Plätze: Schloss Seyfriedsberg und die Mariengrotte

Seyfriedsberg

Magische Plätze: Schloss Seyfriedsberg und die Mariengrotte

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    Das Schloss Seyfriedsberg von Osten aus betrachtet. Bevor sich dieser Blick auftut, spaziert der Betrachter durch einen forstbotanischen Park mit zahlreichen exotischen Bäumen und Sträuchern.
    Das Schloss Seyfriedsberg von Osten aus betrachtet. Bevor sich dieser Blick auftut, spaziert der Betrachter durch einen forstbotanischen Park mit zahlreichen exotischen Bäumen und Sträuchern. Foto: Siegfried P. Rupprecht

    Kraftorte werden eine besondere Energie zugeschrieben. Es sind Orte, die der Seele guttun, die neuen Schwung vermitteln und die die Stimmung heben. Der forstbotanische Park des Schlosses Seyfriedsberg und auch die benachbarte Mariengrotte der Wallfahrtskirche Maria Vesperbild sind magische Plätze, die den Menschen inspirieren und stärken.

    Wer auf der Straße zwischen Ziemetshausen und Langenneufnach unterwegs ist, muss aufpassen, dass er nicht am Schloss Seyfriedsberg vorbeifährt. Der Zugang liegt von der B300 kommend nach rund einem Kilometer im oberen Drittel der Bergsteigung unauffällig auf der rechten Seite. Schloss und Parkanlage könnte man als verstecktes Juwel bezeichnen.

    Ein magischer Kraftplatz: Schloss Seyfriedsberg

    Sofort hinter dem Tor entfaltet sich der Park in seiner ganzen Pracht. Die Besucher wandeln durch eine Allee mit hundertjährigen Rotbuchen. Aber auch andere hochgewachsene Baumriesen und imposante Sträucher sind zu bestaunen. Sibirische Fichten, japanische Trompetenbäume und kaukasische Azaleen sind ebenso zu sehen wie Mammutbäume, Platanen, argentinische Linden und chinesische Ginkgobäume.

    Das besondere milde Mikroklima auf dem Seyfriedsberg lässt wärmeliebende, frostempfindliche Arten gedeihen. Eine Augenweide sind auch die über 100 Jahre alten Rhododendronbüsche, die im Mai und Juni mit ihren weißen bis dunkelvioletten Blüten ein wahres Farbenwunder entfachen. Gegründet wurde der Park 1848 von Karl Anselm Prinz zu Oettingen-Wallerstein. Ein kleines Denkmal erinnert noch heute an ihn.

    Ein Denkmal von Karl Anselm Prinz zu Oettingen-Wallerstein.
    Ein Denkmal von Karl Anselm Prinz zu Oettingen-Wallerstein. Foto: Siegfried P. Rupprecht

    Das Schloss Seyfriedsberg wurde erstmals 1227 erwähnt

    Wenn die gekieste Allee endet, gibt sie den Blick auf eine wunderbare sonnengelbe Schlossanlage frei, die einer Filmkulisse alle Ehre machen würde. Sie wurde erstmals 1227 erwähnt und vom Augsburger Bischof Siegfried von Rechberg erbaut. Spätere Eigentümer waren unter anderem die Staufer und Habsburger. 1751 erwarb Philipp Karl Graf Oettingen-Wallerstein das Schloss. Mitte des 19. Jahrhunderts erhielt die Residenz nach einer umfangreichen Sanierung ihr heutiges Aussehen.

    Auffallend ist unter anderem ein Satteldachgebäude mit Treppengiebeln und schlankem Achteckturm. Heute befindet sich das auf einer Bergzunge gegen das Lauterbachtal gelegene Schloss in Privatbesitz und kann leider nicht besichtigt werden. Sehenswert ist ebenso die Fürstengruft, die sich rund 500 Meter östlich vom Schloss befindet.

    Die Mariengrotte mit unzähligen Votivkerzen und -tafeln.
    Die Mariengrotte mit unzähligen Votivkerzen und -tafeln. Foto: Siegfried P. Rupprecht

    Die Wallfahrtskirche Maria Vesperbild mit ihrer Mariengrotte

    Einen Besuch wert ist die mittelbare Nachbarschaft: die Wallfahrtskirche Maria Vesperbild mit ihrer Mariengrotte. Von Vogelgezwitscher begleitet und an der Engelskapelle vorbei führt unterhalb des Schlosses ein Kreuzweg durch einen lichten Buchenwald zur Grotte mit dem Gnadenbild der Schmerzhaften Muttergottes. Er gibt einen grandiosen Blick auf den Talkessel des Zusamtals frei. Die Marienfigur ist eine Kopie der Madonna, wie sie die drei Hirtenkinder 1917 in Fatima in Portugal gesehen hatten.

    Zu beiden Seiten der Madonna brennen unzählige große und kleine Kerzen aus aller Welt, die von Pilgern gestiftet wurden. So weit das Auge reicht, sind Votivtafeln angebracht. All das sind Zeugnisse dafür, dass an diesem magischen Ort zahlreiche Menschen Hilfe suchen und finden sowie hier Probleme und Sorgen hinter sich lassen. Ins Auge stechen auch die markanten Statuen des heiligen Josef und des heiligen Paters Pio.

    Noch 2522 Kilometer auf dem Jakobspilgerweg nach Santiago de Compostela

    Von hier sind es übrigens genau 2522 Kilometer auf dem Jakobspilgerweg nach Santiago de Compostela. Beachtenswert ist neben der Anziehungskraft der Mariengrotte auf Kinder und Erwachsene natürlich die in barocker Schönheit glänzende und reich verzierte Wallfahrtskirche. Sie entstand 1754 und gehört zu den berühmtesten Sakralbauten des Baumeisters Johann Georg Hitzelberger. Besonders verehrt wird hier die Pietà am Hochaltar: Mit dem Leichnam ihres Sohnes im Schoß deutet Maria mit einer Hand hilfesuchend zum Himmel, während Jesus Finger auf den Altar als Kraftquelle zeigt.

    Derzeit wird das Gotteshaus renoviert. Während der über 40 Meter hohe Turm bereits mit einer neuen Zwiebelhaube glänzt, kommen heuer Dachkonstruktion, Kirchendach und Fassade an die Reihe. 2021 soll die Baumaßnahme mit der Innenrenovierung abgeschlossen werden.

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