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Dinkelscherben: Sanierung: Altes Spital in Dinkelscherben wird zur Baustelle

Dinkelscherben

Sanierung: Altes Spital in Dinkelscherben wird zur Baustelle

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    Der offizielle Beschluss zur geplanten Sanierung des Seniorenheims steht noch aus. Doch die ersten Räume sind bereits leer gezogen und sogar schon entkernt. Insgesamt wird derzeit mit Kosten zwischen drei und vier Millionen Euro gerechnet.
    Der offizielle Beschluss zur geplanten Sanierung des Seniorenheims steht noch aus. Doch die ersten Räume sind bereits leer gezogen und sogar schon entkernt. Insgesamt wird derzeit mit Kosten zwischen drei und vier Millionen Euro gerechnet. Foto: Marcus Merk

    Im Dinkelscherber Seniorenheim sind Fakten geschaffen worden. Noch bevor es einen offiziellen Beschluss zu den Sanierungsplänen des alten Spitals gibt, sind die ersten Räume bereits entkernt. Beim Besuch im Spital wird klar: Der Vorsitzender Hospitalstiftung und Bürgermeister Edgar Kalb will loslegen.

    Zu tun gibt es im traditionsreichen Seniorenheim in Dinkelscherben eine Menge. Weil es dringend saniert werden muss, wollte die alte Führung des Heims das Spital schließen. Diese Pläne sind vom Tisch, nachdem Hunderte

    Erste Maßnahmen, wie neue Handläufe wurden schnell umgesetzt. Außerdem wurde der Innenhofe des Spitals von vielen ehrenamtlichen Helfern neu gepflastert und barrierefrei gestaltet. Der neue Förderverein organisierte rund 30 000 Euro bei mehreren Auktionen von alten Fundstücken, die sich über die Jahre hinweg auf dem Dachboden der Einrichtung gesammelt haben.

    Thomas Hecht ist neuer Einrichtungsleiter im Spital

    Auch Personell gibt es Veränderungen in den beiden Heimen der Stiftung. Die Einrichtungsleiter André Heichel und Theresia Herz (Zusmarshausen) arbeiten an anderer Stelle für die CAB Caritas, die derzeit noch die Arbeit vor Ort in den Heimen übernimmt. Seit Juli ist Wolfgang Lichtblau Einrichtungsleiter des Heims in

    Die Stimmung unter den Mitarbeitern war zuletzt mehr als angespannt, berichtet Edgar Kalb. Gleichzeitig betont er, dass sich in Sachen Lohn und Altersvorsorge für die Mitarbeiter der Heime nichts ändere. Viele hätten gekündigt, nachdem klar war, dass die Caritas sich aus dem Spital zurückziehen werde. Die Mitarbeitervertretung sei geschlossen zurückgetreten. Viele Stellen sind nicht besetzt. Auch deshalb ist das Dinkelscherber Spital nicht ausgelastet, sagt Kalb. Für die Stiftung heißt das: Wichtige Einnahmen gehen verloren.

    Sanierung des Heims lasse sich in drei Abschnitte teilen

    Die Sanierung des Spitals in Dinkelscherben lässt sich voraussichtlich in drei Bauabschnitte einteilen.
    Die Sanierung des Spitals in Dinkelscherben lässt sich voraussichtlich in drei Bauabschnitte einteilen. Foto: Marcus Merk

    Auch während der Sanierung können einige Zimmer nicht genutzt werden. Deshalb sollen die Bauarbeiten in drei Abschnitten erfolgen. Ein Architekt hat dazu konkrete Pläne erstellt, die am Montag vom zuständigen Verwaltungsausschuss verabschiedet werden müssen. Die 86 Räume im Seniorenheim sollen größtenteils saniert werden. Konkret geht es darum, die etwa 15 Quadratmeter großen Räume barrierefrei und moderner zu gestalten. Vorgesehen sind etwa neue Nasszellen mit größeren Duschen. Außerdem sollen die Türen breiter werden, damit Bewohner in Betten in ihr Zimmer geschoben werden können. In einigen Räumen ist das derzeit nicht möglich. Daneben soll auch ein Aufenthaltsraum vergrößert und neue Leitungen im gesamten Heim gelegt werden.

    Grob lasse sich die Sanierung in drei Bauabschnitte einteilen, erklärt Kalb. Mit dem ersten könnte noch in diesem Jahr begonnen werden. Dabei geht es um den nördlichen Teil des Gebäude, einen Anbau aus den frühen 80er Jahren. Darin befinden sich 24 Zimmer, die bereits entkernt wurden. Einige Bewohner mussten deshalb in andere Teile des Heims umziehen. Für diesen ersten Bauabschnitt rechnet Kalb mit Kosten von rund einer Million Euro. Je Zimmer seien etwa 35 000 Euro für die Sanierung fällig. Insgesamt geht Kalb von drei bis vier Millionen Euro. Zum Vergleich: Die alte Führung des Heims rechnete mit gut neun Millionen Euro. Weil das zu teuer war, sollte das Heim schließen.

    Kalb rechnet mit Kosten von drei bis vier Millionen

    Für den zweiten und dritten Bauabschnitt rechnet Kalb ebenfalls mit Kosten von je einer Million Euro. Die Räume im vorderen Teil des historischen Gebäudes müssten nicht saniert werden, meint Kalb. Hier habe es keine größeren Beanstandungen vonseiten der Heimaufsicht gegeben. Im östlichen Teil des Heims, sieht der Plan einen neuen Eingangsbereich mit großen Fenstern vor. Außerdem ist ein zusätzlicher Bettenaufzug vorgesehen.

    Finanzieren möchte Kalb diese Maßnahmen zu einem großen Teil durch den Verkauf von Grundstücken, die der Hospitalstiftung gehören. Konkret geht es um etwa zwölf bis 14 Baugrundstücke unterhalb des Dinkelscherber Freibads. Sie seien mindestens eine Million Euro wert. Die zweite Säule der Finanzierung seien die liquiden Mittel der Stiftung. Auch sie liegen bei rund einer Million Euro, sagt Kalb. Der restliche Teil der Kosten soll durch einen Kredit finanziert werden. Je nachdem, ob die Stiftung auf die von mehreren Politikern versprochenen Fördergelder zurückgreifen kann, würde sich der Kredit größer oder kleiner gestalten. Einen Förderantrag könne man erst stellen, wenn die Pläne zur Sanierung verabschiedet wurden. Zuletzt war die Rede von bis zu 400 000 Euro an Fördergeldern.


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