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Emersacker: Runder Tisch soll Straßenausbau bei Emersacker den Weg ebnen

Emersacker

Runder Tisch soll Straßenausbau bei Emersacker den Weg ebnen

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    Schon gut zu erkennen: Der Kreisverkehr, der die Autobahnausfahrt Adelsried mit der Ortsumgehung verbinden wird.
    Schon gut zu erkennen: Der Kreisverkehr, der die Autobahnausfahrt Adelsried mit der Ortsumgehung verbinden wird. Foto: Marcus Merk

    Ein Runder Tisch soll einen Ausgleich im Streit über den Ausbau der Staatsstraße 2036 zwischen Gablingen-Holzhausen und Emersacker finden. Wie der Landtagsabgeordnete Georg Winter (CSU) gegenüber unserer Zeitung sagte, will Baustaatssekretär Klaus Holetschek (CSU) im Herbst eine Veranstaltung mit allen beteiligten Seiten: den vier Kommunen, dem Naturschutz, Straßenbauern und Verkehrsbehörde. Winter: „Da kommt dann alles auf den Tisch.“ Miteinander könne eine Lösung gefunden werden, so die Vorstellung des CSU-Politikers.

    Der Ausbau der Straße in den Holzwinkel hinein ist seit Jahren umstritten. Ihre Befürworter fordern sie, um eine bessere und sicherere Verkehrsverbindung Richtung Gersthofen und Autobahn zu bekommen, ihre Gegner befürchten eine Rennstrecke und warnen vor Eingriffen in die Natur.

    Pläne im Bereich Peterhof nach heftigen Protesten modifiziert

    Nach heftigen Protesten modifizierte das Straßenbauamt seine Pläne im Bereich Peterhof, das Genehmigungsverfahren soll kommendes Jahr anlaufen. Doch zufrieden ist der Bund Naturschutz damit noch nicht. Zudem bemängelt er die Vorplanungen für den zweiten Bauabschnitt zwischen Heretsried und Emersacker. Dort drohe der Ausbau ein wertvolles Biotop zu zerstören, das der Naturschutzorganisation gehört. Deren Vertreter haben gegenüber unserer Zeitung bereits gedroht, das Projekt auf dem Klageweg bis zur letzten Instanz zu blockieren oder zumindest auf Jahre hinaus zu verzögern. Viel Arbeit also für den von Winter angekündigten Runden Tisch, doch davon will er sich nicht abschrecken lassen. „Solche Projekte brauchen einen langen Atem und erfahren auch immer wieder Rückschläge.“

    Das beste Beispiel dafür befindet sich in unmittelbarer Nähe: Bis Jahresende soll die nach wie vor umstrittene Ortsumfahrung von Adelsried fertig sein. Wegen des derzeit größten Straßenbauprojektes im Landkreis ist im Moment die Autobahnabfahrt Adelsried gesperrt.

    Zunächst war „bestandsorientierter Ausbau“ südlich von Welden und westlich von Adelsried geplant

    Der heute 69-jährige Winter, der seit 1990 im Landtag sitzt, hat das Projekt von Anfang an begleitet, das vor 18 Jahren langsam in Fahrt kam. Zunächst war von einem „bestandsorientierten Ausbau“ südlich von Welden und westlich von Adelsried die Rede. Geschätzter Kostenpunkt damals: 4,4 Millionen Euro. Inzwischen ist daraus eine 6,5 Kilometer lange Trasse mit Brücken geworden, die sich in drei Bauabschnitten durch die Landschaft pflügt und 24 Millionen Euro kosten soll. Bei Baubeginn im Juli vor drei Jahren war noch von 20 Millionen Euro die Rede. Wobei die Straße laut Winters Berechnung den Freistaat sogar 25 Millionen Euro kostet.

    Dieses Biotop direkt an der Staatsstraße 2036 ist nach Ansicht der Naturschützer besonders schützenswert.
    Dieses Biotop direkt an der Staatsstraße 2036 ist nach Ansicht der Naturschützer besonders schützenswert. Foto: Marcus Merk

    Eine Million Euro nämlich habe den Freistaat die Verlegung von WC-Anlagen gekostet, die im Zuge des Autobahnausbaus bei Streitheim geplant waren. Mit diesem Zugeständnis hatte man gehofft, bei den Streitheimern gut Wetter für die ungeliebte Adelsrieder Umgehung zu machen. Die Rechnung ging nicht auf, wie Winter heute einräumt. Der Ausbau von Straßen ist eines der großen Themen des Abgeordneten aus Höchstädt. In seinen Augen ist es wichtig, den nordschwäbischen Raum gut an Bundesstraßen und Autobahnen anzuschließen.

    Winter, gerne auch mit Bahn und Klapprad zu Terminen unterwegs, nimmt für sich aber in Anspruch, dass er sich stets auch für den Radwegeausbau starkgemacht hat. Aktuell geht es dem Abgeordneten um die Förderung breiterer Radwege und im Augsburger Land um den höhefreien Ausbau der Kreuzung des Weldenbahnradwegs bei Ehgatten. Damit wolle man nicht zuletzt dem E-Bike-Boom Rechnung tragen, der das Fahrrad auch für viele Pendler interessant gemacht hat. Der Weldenbahnradweg soll zudem zum ersten Fahrradschnellweg im Landkreis Augsburg ausgebaut werden, dem weitere folgen sollen (wir berichteten bereits).

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