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Rückholaktion: Sie sitzen wegen Corona im Urlaubsparadies fest

Rückholaktion

Sie sitzen wegen Corona im Urlaubsparadies fest

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    Vier junge Frauen aus Augsburg und dem Landkreis sind auf den Kapverden im Urlaub. Jetzt kommen sie nicht mehr zurück.
    Vier junge Frauen aus Augsburg und dem Landkreis sind auf den Kapverden im Urlaub. Jetzt kommen sie nicht mehr zurück. Foto: Familie Fischer

    Die Nerven liegen blank bei Karin Fischer und ihrem Mann: Seit Tagen versucht die Angestellte aus dem Augsburger Land, einen Heimflug für ihre Tochter Kathi und drei Freundinnen zu organisieren. Die vier jungen Frauen zwischen 23 und 25 Jahren aus Augsburg und dem Landkreis sind zur Zeit auf den Kapverden – ihren gebuchten Rückflug gibt es nun nicht mehr. Die Inseln im Atlantik vor Afrika stehen aber nicht auf der Rückholliste des Auswärtigen Amts. Weil Familie Fischer bis heute noch nicht weiß, wie die Sache ausgeht, möchte sie ihren richtigen Namen nicht in der Zeitung lesen, er ist der Redaktion bekannt und wurde geändert.

    Im Dezember hatten die jungen Frauen ihren Urlaub gebucht. Die Inselgruppe der Kapverden liegt aber auf Höhe des Senegal vor Afrika. Freilich, sagt Karin Fischer heute: Als die jungen Frauen vor knapp zwei Wochen abflogen, war Corona schon Thema. „Aber da wollte auch keine diejenige sein, die einen Rückzieher macht“, berichtet sie.

    Kaum im Urlaub, wurde die Coronakrise immer schlimmer

    Praia, ein Ort auf einer der kleinen Inseln, war das Ziel. Kaum angekommen, wurde die Coronakrise immer akuter. Aber: Weil es auf der Insel selbst noch keinen aktiven Fall gibt, stehen sie nicht auf den Rückhollisten des Auswärtigen Amts. „Stattdessen gab es einen lapidaren Brief von dem Amt, die Urlauber sollten sich mit ihrem Reiseveranstalter in Verbindung setzen“, so Karin Fischer. Seit Tagen sitzt sie nun am Computer und versucht, einen Flug für die jungen Frauen zu ergattern. Sie hängt in Warteschleifen – sowohl bei Reiseveranstaltern als auch auf Internetseiten. „Die Internetseite, auf der meine Tochter gebucht hat, hat zugesagt, dass der Flug erstattet wird. Aber wir brauchen jetzt nicht das Geld, sondern einen Flug“, so Karin Fischer, die langsam merkt, dass die Situation sie dünnhäutig macht. Was hinzu kommt: Die Internetverbindung zu ihrer Tochter wird schlechter. Die beiden hören sich kaum noch.

    Denn den jungen Frauen ist es am Samstag gelungen, mit einem Inlandsflug auf eine Nachbarinsel zu gelangen. Von Sal aus, so die Information, fliegt TUI noch bis einschließlich Montag die eigenen Touristen nach Deutschland zurück. „Wenn sie Glück haben, bleibt ein Platz frei im Flugzeug“, erzählt Karin Fischer. Wenn nicht? Dann bleibt nur die Hoffnung, dass von Portugal selbst aus irgendwann wieder Flüge zu den Kapverden aufgenommen werden.

    Andere Touristen sitzen schon auf der Straße

    Immerhin haben die jungen Frauen Glück: Sie sind in einem Hostel untergekommen und können sich selbst versorgen. Denn die Hotels auf den Inseln machen jetzt nacheinander zu. „Meine Tochter hat andere Touristen getroffen, die jetzt auf der Straße sitzen.“ Sie hofft nur, dass die Situation bald ausgestanden ist. Ganz alleingelassen fühlt sie sich aber nicht: Das Büro der bayerischen Familienministerin Carolina Trautner in Schwabmünchen hat Hilfe angeboten.

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