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Projekt: Skepsis überwunden und Berührungsängste abgebaut

Projekt

Skepsis überwunden und Berührungsängste abgebaut

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    Feierstimmung und Kickerspaß beim Sommerfest: (von links) Bewohner Helmut, Werner Sinning (Leiter Dezentrale Wohnangebote in Nordendorf und Meitingen), Fachkraft Eveline Dasch, Bewohnerinnen Ines und Petra.
    Feierstimmung und Kickerspaß beim Sommerfest: (von links) Bewohner Helmut, Werner Sinning (Leiter Dezentrale Wohnangebote in Nordendorf und Meitingen), Fachkraft Eveline Dasch, Bewohnerinnen Ines und Petra. Foto: Foto: Monika Matzner

    Nordendorf-Holzen Mit einem Sommer-Nachbarschaftsfest der besonderen Art feierten behinderte und nicht behinderte Menschen am Samstag in der Haydnstraße in Nordendorf. Dort ist das Zuhause von neun geistig behinderten Erwachsenen, die im September 2009 von der Komplexeinrichtung des Dominikus-Ringeisen-Werkes in Kloster Holzen in eine gemeindeorientierte Außenwohngruppe nach

    Sie leben nun in Form einer Wohngemeinschaft in einem Haus inmitten der Ortschaft – ein neuer Weg in der Behindertenpolitik mit definierten Zielen wie Förderung der Selbständigkeit, Festigung von Selbstwertgefühl, Integration in das soziale Umfeld, aktive Teilnahme am Gemeindeleben und Möglichkeiten zur individuellen Freizeitgestaltung.

    Unterstützend wurde im Oktober vergangenen Jahres unter der Leitung von Werner Sinning und Fachkraft Eveline Dasch das Projekt „Sozialraumorientierung – Teilhabe und Inklusion für Menschen mit Behinderungen in Nordendorf“ gestartet. Finanziert von der „Aktion Mensch“, einer nationalen Förderorganisation aus der Soziallotterie, ermöglichte das zehnmonatige Projekt eine Hilfestellung bei der Förderung und Begleitung der Behinderten zur Entwicklung eines individuellen und selbstständigeren Lebensstils sowie der zügigen Eingliederung in den Sozialraum der Kommune.

    So wurden zahlreiche Aktivitäten durchgeführt und in vielen Wiederholungen eingeübt, zum Beispiel praktische Übungen für sicheres Verhalten im Straßenverkehr (zusammen mit der Polizei), Einkaufen in örtlichen Geschäften, regelmäßiges Müllentsorgen am Wertstoffhof, Besuch von Gottesdiensten und Gemeindeveranstaltungen oder auch Feuerwehrübungen für Verhalten im Ernstfall.

    Begeistert und wissbegierig waren die Behinderten bei der Sache. Sie nahmen teilweise aktiv an Veranstaltungen teil, wie beim Dritte-Welt-Lauf, Adventsfenster oder am Pfarrfamiliennachmittag. Ferner entstand eine Bastel-Spiele-Gruppe im örtlichen Obst- und Gartenbauverein, um der Begegnung von Kindern und Behinderten Raum zu geben.

    Kontakte Vertiefen

    Nun wurde beim Sommerfest der Projektabschluss gefeiert. „Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, so Projektleiter Sinning „die Behinderten sind stolz auf das Erreichte, die anfängliche Skepsis in Teilen der Bevölkerung überwunden und Berührungsängste abgebaut.“ Und nicht zuletzt habe zu dieser positiven Bilanz die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten, das gesunde Nachbarschaftsverhältnis, viele ehrenamtliche Helfer und der Rückhalt in der Gemeindevertretung unter Bürgermeister Elmar Schöniger beigetragen. Mit Blick in die Zukunft wünscht sich Eveline Dasch, „dass die geknüpften Kontakte vertieft werden und die Bewohner am Dorfgeschehen weiterhin teilhaben können.“ Und Bewohnerin Anni fügt hinzu: „Ich komme gerne in den Gartenbauverein – da gehören wir jetzt dazu.“

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