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Wirtschaft: Postkarten sollen Arbeitsplätze bei Showa Denko retten

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Postkarten sollen Arbeitsplätze bei Showa Denko retten

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    Mit einer Postkartenaktion wollen sich Betroffene und Mitarbeiter gemeinsam mit der Gewerkschaft gegen die Schließung des Meitinger Produktionsstandorts von Showa Denko stemmen.
    Mit einer Postkartenaktion wollen sich Betroffene und Mitarbeiter gemeinsam mit der Gewerkschaft gegen die Schließung des Meitinger Produktionsstandorts von Showa Denko stemmen. Foto: Marcus Merk (Archiv)

    Eine große Postkartenaktion hat die IG Metall gestartet , um der Unternehmensführung von Showa Denko in Japan deutlich zu machen, dass die geplante Schließung des Produktionsstandorts in Meitingen nicht mit dem zuvor ausgesprochenen Respekt vor der Leistung der Mitarbeiter in den vergangenen zwei Jahren zu vereinbaren sei. Es wird gefordert, die für Jahresende geplante Schließung zu stoppen und den mit der Gewerkschaft ausgehandelten Vertrag zur Beschäftigungssicherung einzuhalten. Die Postkarten können Betroffene und Unterstützer direkt an das Topmanagement in

    Aus Sicht der Gewerkschaft würde eine Schließung des Produktionsstandorts in Meitingen einen Bruch des bis Februar 2022 laufenden Ergänzungstarifvertrags bedeuten, der weit über das Jahresende 2020 hinaus betriebsbedingte Kündigungen ausschließt, sofern nicht mehrere Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung ausgeschöpft wurden.

    Grafitelektroden kommen in der Stahlproduktion zum Einsatz

    Das Ziel der Gewerkschaft ist die dauerhafte Sicherung der Arbeitsplätze in Meitingen , betont Augsburgs IG-Metall-Chef Michael Leppek . Dazu könnte eine Neuausrichtung der Produktion beitragen. Die bei Showa Denko produzierten Grafitelektroden kommen in der Stahlproduktion zum Einsatz, deren Umfang großen Schwankungen ausgesetzt ist. So begründete die Unternehmensführung den Schließungsbeschluss mit der geringen Auslastung des Meitinger Werks, die aktuell nur bei etwa 30 Prozent liege.

    Sowohl der Gewerkschafter als auch Fabian Mehring von den Freien Wählern halten einen Wechsel zur Produktion von Grafit für die Batterien elektrisch angetriebener Autos für eine Alternative, um dem Unternehmen neue Absatzmärkte zu erschließen. Der Landtagsabgeordnete hält den Aufbau einer solchen Produktionslinie nicht nur aus Meitinger Perspektive für erstrebenswert. Bislang müssten alle Batteriehersteller das Grafit von Produzenten in Asien beziehen, diese Abhängigkeit könnte ein europäischer Produktionsstandort verringern.

    Schließung hätte Auswirkungen auf andere Unternehmen am Standort Meitingen

    Derzeit gebe es laut Mehring viele Gespräche dazu, auch mit der Unternehmensspitze von Showa Denko in Deutschland . Auf politischer Ebene werde geprüft, ob und wie ein solches Projekt durch den Freistaat unterstützt werden kann. Noch offen ist, ob Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger bereits am 18. März dazu konkrete Vorschläge unterbreiten kann. Dann kommt er nach Meitingen zur Eröffnung des Forschungscampus von SGL, bei dieser Gelegenheit soll es dann auch Gespräche bei Showa Denko geben.

    Eine Standortschließung hätte nicht nur für die rund 140 Mitarbeiter Auswirkungen, die ihre Arbeit verlieren würden. Zentrale Dienstleistungen für das Werk werden gemeinsam mit den Nachbarn Brembo und SGL genutzt, die Unternehmen kooperieren auch bei der Ausbildung.

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