Am Anfang ihrer Karriere stand eine kleine Sünde: Ihre Eltern hatten der fünfjährigen Marianne das Fernsehen verboten, aber das Kind widersetzte sich und schaute heimlich einen Film im Zimmer des Hausmädchens. Der Streifen hieß „An American in Paris“ und die Zukunft der Marianne Hettinger war vorgezeichnet. „Seitdem wollte ich so tanzen wie Gene Kelly“, sagt sie.
Hettinger, die ihre Kindheit im Stadtberger Stadtteil Leitershofen verbracht hat, ist heute Regisseurin, Schauspielerin und Tänzerin. Ihr Alter gibt sie nicht preis, weil „die Leute einen dann immer in eine bestimmte Schublade stecken“. Seit 30 Jahren wohnt sie in New York und tritt regelmäßig am Broadway auf. Jetzt war sie zu Besuch in der Heimat, um dem Stadtberger Bürgermeister Paul Metz eine Dvd ihres aktuellen Films „Mango Tango“ zu überreichen.
Nach New York zieht Hettinger unmittelbar nach den Abiturprüfungen. Bald wird sie als Model entdeckt, ist in Zeitschriften wie Sports Illustrated oder Elle zu sehen. Aber das will sie nach einiger Zeit nicht mehr machen, erzählt sie heute, es zieht sie wieder zum Film und zum Tanz.
Hettingers Stil bewegt sich irgendwo zwischen Komödie, Satire und Tanzfilm. Ihre Idole, sagt sie, sind die Regisseure Woody Allen und Pedro Almodovar. Jetzt, als Regisseurin, habe sie zu sich gefunden. „Man braucht eine gewisse Zeit, bis man in die eigene Spur kommt.“
Ihre Filme bringen Hettinger immer wieder zurück nach Bayern. Mehrere Szenen von „Mango Tango“ drehte sie in Augsburg auf dem Rathausplatz. „Ich besinne mich langsam wieder auf meine Heimat“, sagt sie. „Hier gibt es soviel Natur und Ruhe, anders als in New York. Dort fühle ich mich manchmal wie ein wildes Tier im Dschungel.“