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Polizei: Tod in Nordendorf: Mutmaßlicher Dealer sitzt in Haft

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Tod in Nordendorf: Mutmaßlicher Dealer sitzt in Haft

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    Nach dem tragischen Tod zweier Jugendlicher in Nordendorf hat die Polizei einen mutmaßlichen Drogendealer festgenommen. Er sitzt in U-Haft.
    Nach dem tragischen Tod zweier Jugendlicher in Nordendorf hat die Polizei einen mutmaßlichen Drogendealer festgenommen. Er sitzt in U-Haft. Foto: Marcus Merk

    Fahndungserfolg im nördlichen Landkreis: Der Mann, der den beiden toten Jugendlichen aus Nordendorf Drogen verkauft haben soll, ist gefasst. Zuvor hatten die Ermittler im Umfeld der Teenager Amphetamine gefunden. Die Polizei geht davon aus, dass die synthetischen

    Festgenommen wurde der mutmaßliche Drogendealer bereits am Dienstagabend. Die Ermittler stellten den 33-Jährigen an seinem Wohnsitz im nördlichen Landkreis. Der Mann soll mit Drogen gehandelt haben. Die Polizei geht davon aus, dass er auch die beiden Jugendlichen aus Nordendorf mit Rauschgift versorgt hat. Am Mittwochvormittag wurde der 33-Jährige der zuständigen Ermittlungsrichterin am Amtsgericht in Augsburg vorgeführt. Kurz darauf wurde der von der Staatsanwaltschaft beantragte Haftbefehl gegen den mutmaßlichen Drogendealer in Vollzug gesetzt. Der 33-Jährige sitzt nun in Untersuchungshaft.

    Welche Hinweise letztlich zur Festnahme des Mannes geführt haben, ist nicht bekannt. „Weitere Angaben können zum derzeitigen Zeitpunkt aus ermittlungstaktischen Gründen nicht gemacht werden“, sagt Polizeisprecher Siegried Hartmann.

    Am Samstagmorgen hatten die Eltern eines 16-Jährigen in ihrem Haus in Nordendorf die Leichen ihres Sohnes sowie dessen 15-jährigen Kumpels gefunden. Sofort wurde der Rettungsdienst alarmiert, allerdings kam jede Hilfe zu spät. Bereits kurz nach dem schrecklichen Fund schlossen die Ermittler sowohl Suizid als auch Gewalt als Todesursache aus. Zunächst war unklar, ob die beiden Drogen genommen hatten. Dieser Verdacht erhärtete sich allerdings nach der Untersuchung der Leichen. Unklar ist noch, welche Stoffe und wie viel davon die Jugendlichen eingenommen haben. Im Umfeld der beiden hatten die Ermittler allerdings Amphetamine gefunden. Dabei handelt es sich um synthetische Drogen, die auch als „Speed“ oder „Pep“ bekannt sind. Eine Überdosis kann zu einer tödlichen Vergiftung führen. Die weiteren Laboruntersuchungen sollen nun klären, ob die Amphetamine zum Tod der beiden Jugendlichen geführt haben. Dazu ist ein sogenanntes chemisch-toxikologisches Gutachten in Auftrag gegeben worden.

    Mit Hintergründen zu dem, was in der Nacht von Freitag auf Samstag, in dem kleinen Ort Nordendorf passierte, halten sich die Behörden zurück. Wie die Bild berichtete, soll es an dem Abend davor eine Party an einem Baggersee bei Nordendorf gegeben haben. Die Polizei bestätigt diese Informationen allerdings nicht. Nach dem tragischen Tod der beiden Jugendlichen bekunden viele unserer Leser in den sozialen Netzwerken ihr Mitgefühl. Einige von ihnen fordern auch ein härteres Vorgehen der Polizei in Sachen Drogenkriminalität. Wie aus der Polizeistatistik hervorgeht, stieg die Zahl der Delikte mit Amphetaminen im Gebiet der Inspektion Schwaben Nord in den vergangenen Jahren um knapp elf Prozent (Vergleich 2018 zu 2019). Insgesamt stieg die Zahl der Drogendelikte allerdings nur leicht um 3,8 Prozent.

    Welche Auswirkung die Einnahme von Amphetaminen hat, hängt vor allem von der Dosierung ab. Die größte Unbekannte für die Konsumenten solcher chemischen Drogen ist deren tatsächliche Zusammensetzung. Deshalb gelten die synthetischen Drogen als besonders gefährlich. Mehr zu deren Wirkung und Verbreitung verrät heute ein Experte der Drogenhilfe auf "Seite 32

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