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Pandemie: Arzt aus Meitingen zu Masken: Verhindern, andere anzustecken

Pandemie

Arzt aus Meitingen zu Masken: Verhindern, andere anzustecken

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    Schneiderin Fatma Kilic aus Gersthofen zeigt eine selbstgenähte Maske. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt, solche Masken in der Öffentlichkeit zu tragen. Damit kann man andere Menschen vor dem Coronavirus schützen.
    Schneiderin Fatma Kilic aus Gersthofen zeigt eine selbstgenähte Maske. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt, solche Masken in der Öffentlichkeit zu tragen. Damit kann man andere Menschen vor dem Coronavirus schützen. Foto: Marcus Merk

    Das Robert-Koch-Institut empfiehlt, in der Öffentlichkeit Masken zu tragen. Immer mehr Leute folgen dem Aufruf. Masken sind beim Einkaufen oder in Bus und Bahn ein normaler Anblick geworden. Aber was bringt der Mundschutz?

    Welche Stoffe sich am besten für selbst genähte Masken eignen

    „In Ostasien ist Maske tragen seit Jahrzehnten ganz normal“, sagt Doktor Jakob Berger. Dort trägt man selbst bei einer Erkältung Mundschutz, um andere nicht anzustecken. Er hält das in Zeiten von Corona für sinnvoll: „Mit Stoff- und Papiermasken kann man verhindern, dass man andere ansteckt. Ohne diese Masken kann ein Huster oder Nieser einen regelrechten Nebel verursachen“, sagt der Arzt aus Meitingen.

    Eine Schutzmaske vom Typ FFP2.
    Eine Schutzmaske vom Typ FFP2. Foto: Julian Leitenstorfer

    Der Träger werde zwar nicht nachhaltig geschützt, die Masken seien aber besser als nichts. Auch das Landratsamt ist seiner Meinung: „Selbstgenähte Mund-Nasenschutze bieten der Umwelt Schutz vor einem selbst“, heißt es in einem Leitfaden des Landratsamts. Mit ihnen könne man verhindern, andere mit Speichel zu bespritzen. Man könne auch verhindern, dass man sich unbedacht ins Gesicht fasse. Auch wenn man keine Symptome von Covid-19 zeigt, kann es sein, dass man das Virus in sich trägt und ausscheidet, sagen Experten. Selbst beim normalen Reden könne man infektiöses Material versprühen, erklärt das Gesundheitsministerium. Auch selbst genähte Masken könnten andere Menschen schützen, sagt Berger: „Solange Mund und Nase bedeckt sind“, ergänzt der Meitinger. Welchen Stoff man benutze, sei nicht so wichtig.

    Er rät aber zu hautfreundlichen Stoffen wie Baumwolle. „Stoffwindeln eignen sich besonders gut, weil sie auf sensible Haut ausgelegt sind“, empfiehlt Berger. Die selbst gemachten Masken müssten nicht besonders kompliziert sein: „Ein Stück Stoff mit zwei Gummibändern macht schon eine Menge aus“, sagt er. Die Konstruktion könne man dann ein paar Stunden tragen. Etwas weniger, wenn man viel schwitzt, oder redet, weil sie nicht mehr angenehm zu tragen sei, wenn sie feucht wird. Das Landratsamt empfiehlt sie im Anschluss bei 90 Grad zu waschen. Das erziele eine desinfizierende Wirkung.

    Landrat Sailer setzt auf Solidarität

    Im Landratsamt arbeitet man an einem Konzept, um ehrenamtliche Initiativen zum Maskennähen in die Lieferketten des Landratsamts einzubeziehen. „Gemeinsam mit den Kommunen möchte Landrat Martin Sailer dafür sorgen, dass alle Bürger des Landkreises mit mehrfach verwendbaren Schutzmasken ausgestattet werden“, teilt die Pressestelle des Landratsamts mit. Im Laufe der Woche wolle man ein Konzept erarbeiten, in das auch ehrenamtliche Nähinitiativen und Einzelpersonen eingebunden werden können. Landrat Sailer zählt auf die Solidarität der Bevölkerung:„Die Corona-Krise ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Jeder kann mit Arbeit, Spenden und Hilfsbereitschaft eine Menge bewirken“, sagt der Christsoziale.

    Das ist kein medizinisch geprüfter Mundschutz, aber er hilft, die Verbreitung von Tröpfcheninfektionen zu reduzieren. Der Mundschutz ist je nach Stoff waschbar bei 60 oder 90 Grad. Er sollte nicht länger als einen Tag getragen werden: Material: Baumwollstoff 34x17 cm (1), Baumwollschrägband 39 cm, Gummiband (max. 5 mm breit) 37 cm, 15 cm Draht zum Fixieren im Nasenbereich, Nähmaschine, Garn. Baumwollstoff auf links zur Hälfte bügeln (2), drei 1 cm tiefe Falten in den Stoff bügeln (3). Schrägband zuschneiden; 2x11 cm, 1x17 cm. Die kurzen Streifen links und rechts knappkantig festnähen (4). In das 17-cm-Band den Draht mittig einlegen und oben festnähen (5). Gummiband auf 2x18,5 cm zuschneiden und von unten in den offenen Spalt des Schrägbandes einschieben, festnähen (6). Loses Ende des Gummis oben am querlaufenden Schärband in den Spalt einschieben (ca 1 cm) und festnähen (7). Auf der anderen Seite genauso. Offene Kanten des Schrägbands versäubern. Fertig! (8)
    Das ist kein medizinisch geprüfter Mundschutz, aber er hilft, die Verbreitung von Tröpfcheninfektionen zu reduzieren. Der Mundschutz ist je nach Stoff waschbar bei 60 oder 90 Grad. Er sollte nicht länger als einen Tag getragen werden: Material: Baumwollstoff 34x17 cm (1), Baumwollschrägband 39 cm, Gummiband (max. 5 mm breit) 37 cm, 15 cm Draht zum Fixieren im Nasenbereich, Nähmaschine, Garn. Baumwollstoff auf links zur Hälfte bügeln (2), drei 1 cm tiefe Falten in den Stoff bügeln (3). Schrägband zuschneiden; 2x11 cm, 1x17 cm. Die kurzen Streifen links und rechts knappkantig festnähen (4). In das 17-cm-Band den Draht mittig einlegen und oben festnähen (5). Gummiband auf 2x18,5 cm zuschneiden und von unten in den offenen Spalt des Schrägbandes einschieben, festnähen (6). Loses Ende des Gummis oben am querlaufenden Schärband in den Spalt einschieben (ca 1 cm) und festnähen (7). Auf der anderen Seite genauso. Offene Kanten des Schrägbands versäubern. Fertig! (8)

    Masken mit FFP2- oder FFP3-Zertifizierung seien für einen Normalverbraucher nicht nötig. Sie schützen den Träger zwar zuverlässig vor Viren, aber sind knapp: „Sie werden in Arztpraxen und Krankenhäusern dringender gebraucht“, sagt Berger. Trotzdem werden sie häufig in Apotheken an Privatleute verkauft. In der Ägidius-Apotheke in Neusäß sind die Masken zum Beispiel für circa zehn Euro zu haben. „Das ist ungefähr der dreifache Normalpreis“, sagt Doktor Alexander Stöckl vom Diabeteszentrum Diedorf. In normalen Zeiten könne man die Masken in großen Mengen für 1,50 Euro das Stück beziehen.

    Hygieneregeln gelten trotz Maske

    Berger hält eine Maskenpflicht an vielen öffentlichen Orten für sinnvoll: „Mit Ausblick auf die Lockerung der Ausgangsbeschränkungen, macht das zum Beispiel in Bus und Bahn oder vielen Läden Sinn“, sagt der Arzt aus Meitingen. Um Engpässe macht er sich keine Sorgen: „Die Österreicher kriegen das ja auch hin“, sagt er. Engpässe gebe es vor allem bei den medizinisch zertifizierten Masken.

    Doch auch wer eine Maske trägt, muss sich an die Hygieneregeln halten, warnt das Landratsamt: „ Es besteht die Gefahr, dass ein falsches Sicherheitsgefühl entsteht und man häufiges Händewaschen, oder den Sicherheitsabstand nicht mehr beachtet“, heißt es im Leitfaden.

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