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Nordendorf: Nordendorf bekommt einen Waldkindergarten

Nordendorf

Nordendorf bekommt einen Waldkindergarten

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    In Nordendorf wird es bald einen Waldkindergarten geben.
    In Nordendorf wird es bald einen Waldkindergarten geben. Foto: Marcus Merk (Symbolfoto)

    Die Gemeinde Nordendorf bekommt zum neuen Kindergartenjahr voraussichtlich zusätzlich eine Waldkindergartengruppe. Dies hat der Gemeinderat mehrheitlich beschlossen.

    Nach einem kurzen Gedenken an den kürzlich verstorbenen Altbürgermeister und Ehrenbürger Anton Frey war die Situation der Kindertagesstätte Schmutterzwerge zentrales Thema der Sitzung des Gemeinderats von Nordendorf. Bürgermeister Tobias Kunz erläuterte, dass diese nach den vorliegenden Anmeldungen für das Kindergartenjahr 2021/22 "randvoll" werden wird. In den beiden Krippengruppen seien derzeit zwar noch vier Plätze frei. Im

    Waldgruppe entspannt die Situation im Nordendorfer Kindergarten

    Die Situation einer vollen oder übervollen Kindertageseinrichtung ist bereits im Kinder- und Jugendhilfeausschuss diskutiert worden. Dabei sei die Idee einer Waldkindergartengruppe grundsätzlich befürwortet worden. So könnte für die Einrichtung ein attraktives Angebot geschaffen werden, das gleichzeitig die anderen Gruppen entlastet.

    Kunz stellte den Gemeinderäten drei Szenarien für die Unterbringung der Kindergartenkinder vor. Die "preisgünstigste" Lösung wäre, an der bisherigen Lösung mit fünf Gruppen in den bisherigen Räumen festzuhalten. Dabei müsste allerdings in Kauf genommen werden, dass die in einem Bürgerraum des Mehrgenerationenhauses untergebrachte Igelgruppe weiter mit der räumlich unbefriedigenden Situation leben müsste. Zudem verbliebe keinerlei Puffer für Neuanmeldungen.

    Beim zweiten Szenario würde lediglich eine bestehende Gruppe durch eine Waldgruppe ersetzt. Damit könnte zwar die räumliche Situation der Igelgruppe verbessert werden. Da die

    Die dritte und letztlich teuerste Variante sieht eine Ergänzung der bestehenden Gruppen durch die Gründung einer zusätzlichen Waldgruppe vor. Dabei schlagen sowohl zusätzliche Personalkosten als auch die Ausstattung der Waldgruppe zu Buche. Insgesamt wäre die Variante aber organisatorisch unkompliziert umzusetzen und würde der Einrichtung "Luft verschaffen" durch geringere Gruppengrößen und einem Puffer für Neuaufnahmen, eventuell sogar für Gastkinder.

    Waldfläche am Schlittenberg von Nordendorf als Standort

    Als möglichen Standort für die Waldgruppe nannte Bürgermeister Kunz eine Waldfläche zwischen dem Schlittenberg und dem Weg auf den Donnsberg, die im Besitz der Gemeinde ist. Zusätzlich könnte vom Eigentümer des

    Notwendig ist für die Einrichtung einer Waldgruppe die Anschaffung eines Bauwagens oder einer ähnlichen Behausung. Hierfür ist nach bereits eingeholten Angeboten mit einem Anschaffungspreis zwischen 50.000 und 75.000 Euro zu rechnen. Ein eventueller Stromanschluss würde mit mindestens 25.000 Euro zusätzlich zu Buche schlagen.

    Ausführliche Diskussion im Gemeinderat über den Waldkindergarten

    In der ausführlichen Diskussion zeichnete sich eine deutliche Tendenz zum dritten Szenario ab. Sowohl Matthias Füller, Rainer Behringer als auch Gunther Stiglmair machten deutlich, dass der Bauwagen oder eine ähnliche Unterkunft als Aufenthaltsmöglichkeit für die Kinder nicht im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen sollte. Auch die Notwendigkeit eines Stromanschlusses und von fest installierten Toiletten sei zu hinterfragen. Bei bestehenden Einrichtungen sei es üblich, dass sich die Eltern mit einbringen.

    Obwohl er Wald und Natur gegenüber - schon beruflich bedingt - positiv eingestellt ist, sah Stefan Beck den vorgesehenen Standort in Nordendorf problematisch. Als Jagdpächter und Grundstücksnachbar machte er sich nicht nur Sorgen um die Verkehrssicherungspflicht und Haftungsfragen, sondern auch um Störungen für das Wild. Michael Thalhofer schlug deshalb alternativ einen "Naturkindergarten" an anderer Stelle vor.

    Entscheidung über Standort fällt mit knapper Mehrheit

    Letztlich erfolgte die Beschlussfassung in zwei Schritten: Grundsätzlich für die Einrichtung einer zusätzlichen Waldkindergartengruppe stimmten zwölf Gemeinderäte. Für die Realisierung am vorgeschlagenen Standort gab es eine knappe 8:7-Mehrheit.

    Nicht abgestimmt wurde über ein viertes Szenario, das Michael Hödl ins Spiel gebracht hatte: Anstelle einer festen Waldgruppe schlug er eine jeweils viermonatige Probemöglichkeit in der Waldgruppe für alle Kindergartenkinder vor.

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