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Nordendorf: Locker durch den Lockdown: Mit Töpfen kann man nicht nur kochen

Nordendorf

Locker durch den Lockdown: Mit Töpfen kann man nicht nur kochen

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    Mit Kochtöpfen serviert Sandra Wille, Inhaberin des Fitnessstudios Bewegungswille, Kettlebell-Übungen auf eine etwas andere Art.
    Mit Kochtöpfen serviert Sandra Wille, Inhaberin des Fitnessstudios Bewegungswille, Kettlebell-Übungen auf eine etwas andere Art. Foto: Marcus Merk

    "Auf Kochtöpfe stellt man sich nicht drauf!", hat ihre Mutter gesagt. Doch Sandra Wille hat nicht darauf gehört. Die 36-Jährige hat das edle Geschirr zum Sportgerät umfunktioniert und zeigt, dass man Kochtöpfe nicht nur zum Kochen verwenden kann. Sie hat damit eine Art Steppaerobic-Stunde kreiert.

    Sandra Wille hat beim SV Ehingen Fußball gespielt

    Seit 16 Jahren gibt Sandra Wille beim SV Ehingen/Ortlfingen Steppaerobic-Kurse. Beim SVE/O hat die Nordendorferin auch Fußball gespielt, ist mit der Damenmannschaft bis in die Bezirksoberliga aufgestiegen. Auch beim Step Aerobis war sie regelmäßig dabei. Als die damalige Trainerin schwanger geworden ist, hat sie das Training langsam übernommen. Durch eine Freundin ist sie dann auch noch nach Druisheim gekommen. 2014 hat sich die gelernte Orthopädie-Schuhtechnikerin dann selbstständig gemacht, führt seitdem mit verschiedenen Partnerinnen das Fitnessstudio Bewegungswille.

    Auf Kochtöpfe stellt man sich nicht drauf, hat ihre Mutter gesagt. Sandra Wille beweist das Gegenteil.
    Auf Kochtöpfe stellt man sich nicht drauf, hat ihre Mutter gesagt. Sandra Wille beweist das Gegenteil. Foto: Marcus Merk

    Unter dem Motto "Gemeinsam fit in deiner Nähe" bucht Wille die Sportstätten in der Umgebung zwischen Nordendorf, Westendorf, Ostendorf bis nach Druisheim oder Pfaffenhofen in den Nachbarlandkreisen Donau-Ries und Dillingen, kümmert sich um Werbung und Hygiene. Verschiedene Trainer halten dann die Kurse. Besonders eng ist die Zusammenarbeit mit Christin-Nicole Hebach, die in den Räumlichkeiten des TSV Steppach "Reha for fit" betreibt. Rehasport lieg derzeit "verblüffender Weise" besonders im Trend und wird gut angenommen. "Gerade die ältere Generation spürt am meisten Effekt, wenn über eine längeren Zeitraum gar nichts mehr getan wird", sagt Sandra Wille und verrät: "Die Stunden werden teilweise von Kindern für ihre Eltern gebucht."

    Die Nordendorferin nutzt Kochtöpfe statt Kettlebells

    Während des Lockdowns werden unter www.bewegungswille.de verschiedene Kurse online angeboten. "Da fällt natürlich alles weg, was mit Geräten ist", sagt Sandra Wille und greift das eine oder andere Mal auf Alltagsgegenstände zurück. Wie zum Beispiel Kochtöpfe, die sich als Ersatz für so genannte Kettlebells eignen..

    Die sollten schon stabil sein. Zunächst einmal hebt man den Topf rückengerecht auf. Dazu stellt man sich breitbeinig hin, geht dann in die Knie und hebt den Topf körpernah nach oben. "Wenn man sich bückt, wirken 720 Kilo auf den Rücken", begründet Sandra Wille diesen Tipp für den Alltag. Für den Fitnessaspekt stemmt man den Topf dann noch mit beiden Armen nach oben. 20-mal sollte man das wiederholen. Zur Mobilisation der Hüfte stellte man den Topf auf den Boden und tritt mit einem Bein drauf. Das andere Bein bewegt sich aus der Hüfte auf und ab.

    Die Übung kann man auch im Treppenhaus machen

    "Das kann man auch im Treppenhaus machen, dann kann man sich am Geländer festhalten", empfiehlt Sandra Wille. Zur Kräftigung stellt man ein Bein auf den Topf, der andere geht im Ausfallschritt nach hinten. Der hintere Oberschenkel wird dann nach unten gesenkt, bis beide Knie einen rechten Winkel bilden. Das Ganze kann man ausbauen, indem man einen zweiten Topf mit ausgestreckten Armen vor sich hält und den Oberkörper nach links und rechts dreht. Auch hier 20 bis 25 Wiederholungen. "Wem die Angelegenheit zu wackelig ist, kann das auch ohne Topf machen", lacht die 36-Jährige.

    Russischer Twist heißt diese Übung, bei dem das Gewicht im Sitzen links und rechts neben dem Körper bewegt wird.
    Russischer Twist heißt diese Übung, bei dem das Gewicht im Sitzen links und rechts neben dem Körper bewegt wird. Foto: Marcus Merk

    Beine, Arme und Rücken werden trainiert, wenn man in die Kniebeuge geht und den Topf mit beiden Armen nach vorne hält und auf- und abbewegt oder den Oberhörper nach vorne beugt und den Topf auf- und ab- schwingt. Jeweils acht bis zehnmal sollte man das machen. Zwischendurch immer wieder die Position halten und nachwippen.

    Zum russischen Twist setzt man sich auf den Boden, stellt die Fersen auf und bewegt den Topf mit ausgestreckten Armen, in dem ihn imaginär einmal links und einmal rechts neben dem Körper abstellt. "Je höher die Arme gehen, umso intensiver wird das Ganze", erklärt Sandra Wille diese Bauch-Rücken-Übung. "Jeder kann sich das Tempo und das Gewicht selbst heraussuchen", lacht die Trainerin, "die Königsklasse wäre dann der Schnellkopftopf oder der Schmorbräter."

    Alle Folgen und Videos von "Locker durch den Lockdown" finden Sie hier: Locker durch den Lockdown: Alle Videos und Übungen

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