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Neusäss: Wie ein kurioser Namen die Türen zu  Filmstudios öffnet

Neusäss

Wie ein kurioser Namen die Türen zu  Filmstudios öffnet

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    Gangolf Eierschmalz zusammen mit einer Kollegin vor der Kulisse für die Fernsehserie "Sturm der Liebe".
    Gangolf Eierschmalz zusammen mit einer Kollegin vor der Kulisse für die Fernsehserie "Sturm der Liebe". Foto: privat

    Er heißt nicht Müller oder Meier, sondern Eierschmalz. Das ist kein Witz und auch kein Künstlername. Gangolf

    Nicht immer hatte der 54-Jährige ein einfaches Verhältnis zu seinem ungewöhnlichen und lustig klingenden Namen: „Das war natürlich, gerade in der Jugend nicht einfach, aber heute möchte ich nicht anders heißen.“ Denn mittlerweile ist die Marke Eierschmalz bekannt: in Neusäß, aber auch in Film und Fernsehen.

    Der Hobby-Schauspieler und Versicherungs-Generalvertreter macht trotz der zwei Jobs einen gelassenen Eindruck: „Alles unter Kontrolle“, sagt er und lächelt. Seit zwei Jahren taucht er in verschiedenen Filmproduktionen als Komparse oder Kleindarsteller auf. Letzterer trägt zur Filmhandlung bei, im Gegensatz zu Komparsen, die oft nur im Hintergrund erscheinen. So hat Eierschmalz dem Weltstar Emma Watson in einer Szene des Films „Colonia“, der diesen Herbst in deutschen Kinos anläuft, ein Notizbuch angereicht. Die Aktion scheint unbedeutend; doch in großen Filmproduktionen wird auf jedes Detail geachtet, sodass an besagter Szene über fünf Stunden hinweg gefeilt wurde. Trotz der Mühen bleibt es bis zum Anlaufen der Filme spannend: „Zum Teil werden ganze Handlungsstränge wieder herausgeschnitten.“ Doch an die ganz eigenen Regeln des Filmbetriebs hat sich der verheiratete zweifache Familienvater in den letzten Jahren als Komparse und Kleindarsteller schon gewöhnt.

    Der Türöffner zur Welt der bewegten Bilder war sein ungewöhnlicher Name. Vor zehn Jahren trat Gangolf Eierschmalz wegen seines Namens in der Sendung von Oliver Geissen auf. Daraufhin ergaben sich weitere Angebote für Auftritte in Filmproduktionen. Trotzdem sieht er die Schauspielerei nach wie vor als Hobby: „Das Geschäft in meiner Generalvertretung geht vor.“ So schaufelt er sich im Monat circa einen Tag frei, den er der Schauspielerei widmet. Finanziell lohnt sich das kaum, aber „der Spaß und die Arbeit mit verschiedenen Menschen reizen mich einfach“, resümiert er.

    Es läuft besser und besser – er erhält immer mehr Angebote für Kleindarsteller-Rollen. Bei der Vorabendkrimiserie „Hubert und Staller“ spielte Eierschmalz einen Geschäftsmann, der ermordet wurde. In einer Szene mit ihm als Leiche und den beiden Hauptfiguren lernte er den Schauspieler Christian Tramitz näher kennen: „Wir kennen uns von mehreren Drehs und sind mittlerweile per Du.“ Bei dem neuen Streifen „Gespensterjäger“, seit dem 14. April im Kino, waren die beiden wieder gemeinsam am Set. Auch Anke Engelke, Karoline Herfurth und Christian Ulmen wirkten an der Verfilmung des Cornelia-Funke-Romans mit. Er trat auch schon in ARD-Produktionen wie „Tatort“ und „Sturm der Liebe“ auf.

    Einen Makel hat die deutsche Fernsehlandschaft aus seiner Sicht aber noch: „Die Augsburger sind absolut unterrepräsentiert. Ich würde mir zumindest einen Augsburger Kollegen im Münchner Tatort wünschen. Das käme super an!“

    Eierschmalz im Fernsehen Bei den „Rosenheim Cops“ im ZDF um 19.25 Uhr am Dienstag, 14. April, als Schönheitsexperte Marcel Brückner,

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