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Neusäß-Westheim: Neue Schule in Westheim wird bestens belüftet

Neusäß-Westheim

Neue Schule in Westheim wird bestens belüftet

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    Ansichten der neuen Grundschule und des Feuerwehrhauses.
    Ansichten der neuen Grundschule und des Feuerwehrhauses. Foto: karlundp (Illustration)

    Über kaum etwas wird während der Corona-Pandemie so viel diskutiert wie über die Aerosole und die Frage, wie sie das Virus übertragen. Sie verteilen sich in geschlossenen Räumen schnell und können so die Ansteckungsgefahr erhöhen.

    Kein Wunder, dass das regelmäßige Lüften derzeit das Topthema ist, besonders in den Schulen. Für diese empfiehlt die Kommission Innenraumlufthygiene (IRK) am Umweltbundesamt beispielsweise, in jeder Unterrichtspause intensiv bei weit geöffneten Fenstern zu lüften, bei längeren Unterrichtseinheiten von mehr als 45 Minuten Dauer auch während des Unterrichts.

    Die Lüftung in der neuen Westheimer Schule erfolgt dezentral.

    Auch Lüftungsanlagen sollen frische Luft von außen den Räumen zuführen (Zuluft) und die verbrauchte Luft (Abluft) nach draußen befördern. Oftmals wird jedoch ein Teil der Abluft wieder der Zuluft beigemengt (Umluft). Altbauten haben oftmals einfach nur Fenster oder Lüftungsanlagen unterschiedlicher Machart.

    Doch wie ist es bei Neubauten? Zum Beispiel der neuen Schule in Westheim mit Sporthalle und Feuerwehr, die nun geplant wurde?

    „Die Lüftung erfolgt hier dezentral, also für jeden Raum separat“, erklärt der Neusässer Bürgermeister Richard Greiner auf Nachfrage unserer Zeitung. Man habe bei der Stadt Neusäß versucht, mit dem Schulneubau einen modernen Standard zu setzen. Das betrifft auch die Lüftungsanlage, „wo eben nicht die Luft hin- und herzirkuliert, sondern eine kontinuierliche Zufuhr an Frischluft gewährleistet ist“, so Greiner. Es entstünde dadurch keine Umluft, die beispielsweise auch dem Großschlachtbetrieb Tönnies zum Verhängnis wurde, weil Viren über die Aerosole immer wieder den Räumen zugeführt wurden.

    Gerät für dezentrale Lüftung sieht aus wie ein Schrankelement

    Wie Svenja Bonnes, Projektleiterin beim beauftragten Architekturbüro Karl und p in München noch detaillierter erklärt, bringt bei der dezentralen Lüftung in der neuen Schule ein Lüftungsgerät, das ähnlich aussieht wie ein Schrankelement und in das Fenster integriert ist, die frische Luft von draußen ins Klassenzimmer hinein und die verbrauchte Luft an anderer Stelle wieder hinaus. „Darüber hinaus gibt es keine Kanäle, die die verschiedenen Unterrichtsräume im Gebäude miteinander verbinden“, so Bonnes. In Sachen Infektionsschutz dürfte dieses System derzeit der beste Standard sein, so die Architektin.

    Das Fenster öffnen kann man zusätzlich. Man wisse inzwischen, dass für die Belüftung von Klassenzimmern mit 30 Schülern eine Lüftungsanlage nicht ausreicht, sagte auch Architekt Ludwig Karl vor einigen Wochen vor dem Stadtrat in Neusäß. Bürgermeister Greiner sagte, die Planungen seien abgeschlossen und die Stadt werde sie demnächst zusammen mit den entsprechenden Förderanträgen an die Regierung von Schwaben weiterleiten.

    An der Förderung für das Raumprogramm hat Corona noch nichts geändert

    An deren Raumprogramm, das bestimmt, wie viel Fläche gefördert wird, habe Corona bislang übrigens noch nichts geändert. Die Klassenzimmer werden dieselbe Größe haben, als wäre die Schule vor wenigen Jahren gebaut worden. Wie es kürzlich bei der Dienstbesprechung der Bürgermeister hieß, gibt es auch von der Staatsregierung und dem Ministerium dazu keine entsprechende Initiative. „Deshalb sind wir in der Eichenwaldschule auch zufrieden, die bestehende Schule generalsaniert und nicht neu gebaut zu haben“, fügt Greiner hinzu. Somit seien die Klassenzimmer noch um einiges größer als heutzutage.

    In diesem Zusammenhang fordert aktuell die SPD-Landtagsabgeordnete Simone Strohmayr aus Stadtbergen eine Änderung der Schulbauverordnung als Anpassung an die Pandemie.

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