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Neusäß: Warum das Neusässer Gymnasium fairer ist als andere

Neusäß

Warum das Neusässer Gymnasium fairer ist als andere

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    Das Justus-von-Liebig-Gymnasium in Neusäß ist als erste Schule im Landkreis mit dem Fairtrade-Siegel ausgezeichnet worden.
    Das Justus-von-Liebig-Gymnasium in Neusäß ist als erste Schule im Landkreis mit dem Fairtrade-Siegel ausgezeichnet worden. Foto: Marcus Merk (Archiv)

    Fairtrade gibt es nicht allein in Geschäften. Auch Schulen können das Fairtrade-Siegel erhalten. So wie das Justus-von-Liebig-Gymnasium in Neusäß, das dieses jetzt als erste Schule im Landkreis erhalten hat. Die Fairtrade-Kampagne bietet Schulen die Möglichkeit, sich aktiv und kreativ für eine bessere Welt einzusetzen und Verantwortung zu übernehmen, indem sie sich für fairen Handel an der Schule und deren Umfeld einsetzen. Am Neusässer Gymnasium ist diese Art von Engagement so alt, dass heute gar nicht mehr klar ist, wann sie begann: Vielleicht schon 1973, vermutet die heutige Leiterin des Arbeitskreises Eine Welt, Rebekka Kilamile. Seither haben am Justus-von-Liebig-Gymnasium Generationen von Schülern auf dem Weihnachtsmarkt und bei den verschiedenen Schulveranstaltungen Geld gesammelt, faire Produkte verkauft und versucht, die Welt damit zu verbessern.

    Das Justus-von-Liebig-Gymnasium hat einen Briefwechsel mit dem Kongo

    Von der Hilfe profitieren konnten wiederum Generationen von Schülern in Mexiko, Niger und Chile, wohin es die längsten Kontakte gibt. Vor zehn Jahren hatte Rebekka Kilamile den AK Eine Welt übernommen und mit viel Einsatz die Schule nun zum begehrten Titel „Fairtrade-School“ geführt. In einer kurzen Rede berichtete sie von einem vielfältigen Engagement der Schüler, bei welchem diese mit großem Ideenreichtum und völlig verschiedenen Aktionen auch an die Öffentlichkeit getreten sind. Besondere Highlights des Justus-Engagements für eine bessere Welt dürften die jahrelangen Beziehungen in den Kongo sein, bei welchen dem Verbleib der Spenden durch einen französischsprachigen Briefwechsel nachgespürt wurde. Aber auch eine Aktion, bei der die Neusässer Gymnasiasten einen Tag als „Straßenkinder“ in der Annastraße in Augsburg „lebten“, um so drastisch auf die Situation vieler Kinder in Brasilien aufmerksam zu machen, blieben im Gedächtnis der Schule.

    Elisabeth Krojer von der Kampagne Fairtrade Schools war ins Justus-von-Liebig Gymnasium gekommen, um die Urkunde zur Ernennung Fairtrade School zwar mit dem gebotenen Sicherheitsabstand, aber mit großer Freude an Maximilian Jakob und Benno Eberhard vom AK Eine Welt zu überreichen.
    Elisabeth Krojer von der Kampagne Fairtrade Schools war ins Justus-von-Liebig Gymnasium gekommen, um die Urkunde zur Ernennung Fairtrade School zwar mit dem gebotenen Sicherheitsabstand, aber mit großer Freude an Maximilian Jakob und Benno Eberhard vom AK Eine Welt zu überreichen. Foto: Philipp Schilcher

    Vor fünf Jahren gab es die neue Idee des „fairen Pausenverkaufs“ am Justus. „Mit Popquins und Manio-Chips oder Mangobärchen die Welt retten? Bei uns geht das“, zeigt sich Kilamile stolz. Wie es mit dem Verkauf in Corona-Zeiten weitergeht, ist noch nicht geklärt. Sicher ist jedoch, dass im Lehrerzimmer nur fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt wird.

    Jetzt soll es auch eine Justus-Schokolade geben

    Aufgeben ist aber auch in Corona-Zeiten keine Option und so freute sich das ganze Gymnasium über die Ernennung zur ersten „Fairtrade-School“ des Landkreises und den Besuch von Elisabeth Krojer von der Kampagne Fairtrade-Schools, die das Zertifikat feierlich an Maximilian Jakob und Benno Eberhard vom AK Eine Welt übergab. Und ein neues Produkt wird es auch geben in diesem Jahr: Die faire Justus-Schokolade.

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