Es ist kaum zu glauben, wie die Entscheidung über einen 240 Meter langen Schotterweg zu solch einem erbitterten Machtkampf der Fraktionen ausarten konnte.
Dabei kamen einige Faktoren zusammen, die eine einvernehmliche Lösung erschwerten: Zum einen der Zeitdruck: Müssten die Kosten für den Ausbau der Straße nicht bis 1. April 2021 abgerechnet sein, hätte man noch mehr Zeit gehabt zu diskutieren. Aber das Ziel, die Kosten nicht der Allgemeinheit aufzubürden und eine rechtlich unangreifbare Planung zu beschließen, stand für die CSU an erster Stelle. Für die Opposition waren dagegen die Interessen der Ausbaugegner und des Naturschutzes wichtiger.
Die Taktik der Opposition - ob nun geplant oder nicht -, die Gunst der Stunde zu nutzen, um das umstrittene Projekt endgültig zu Fall zu bringen und sich gegen die CSU-Fraktion durchzusetzen, ging auf. Denn in der Regel kann die CSU im Stadtrat ihren Willen mit einer knappen Mehrheit (16:15) durchsetzen.
Fest steht, dass die Abstimmung zur Waldstraße eine tiefe Kluft im Neusässer Stadtrat erzeugt hat, die noch lange nachwirken wird.
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